FeinschmeckerForen.de

FeinschmeckerForen.de (https://www.feinschmeckerforen.de/index.php)
-   Kräuter & Gewürze (https://www.feinschmeckerforen.de/forumdisplay.php?f=36)
-   -   Einführung Kräuter und Gewürze (https://www.feinschmeckerforen.de/showthread.php?t=58)

KingKreole 23.04.2005 01:51

Einführung Kräuter und Gewürze
 
Kräuter und Gewürze.

Seit den Anfängen der Kochkunst werden Speisen mit Kräutern verfeinert. Die Zahl der in der Küche und in der Medizin verwendeten Arten ist unüberschaubar groß. Kräuter werden zwar immer wieder mit Gewürzen gleichgestellt, doch der Unterschied zwischen den beiden Kategorien ist einfach zu erklären. Kräuter sind die Blätter von frischen oder getrockneten Pflanzen und Gewürze deren aromatische Teile: Knospen, Früchte, Beeren, Wurzeln oder Rinde. Meist stammen sie von Pflanzen aus tropischen Regionen und werden getrocknet angeboten. In der Küche dienen sie wie die Kräuter zur geschmacklichen Verfeinerung der Speisen. Die Grenze zwischen den beiden Gruppen ist allerdings fließend; eine Pflanze kann sowohl Kraut als auch Gewürz sein, beispielsweise der Koriander mit dem frischen Grün und den aromatischen Samen oder der Sellerie und die Selleriesamen. Viele Kräuter wachsen nicht mir in den Tropen, sondern sind einfach zu ziehende Gartenpflanzen, die zum Teil im Haus gedeihen können, wenn man ihnen einen sonnigen Platz reserviert. Mit ihrem Geschmack und ihrem Duft bereichern Kräuter und Gewürze unseren Küchenalltag und bescheren uns somit vielfältige kulinarische Genüsse. Der Anbau und die Verwendung von Kräutern waren immer eine friedliche Unternehmung. Gewürze dagegen haben den Lauf der Geschichte erheblich beeinflusst und dramatische Veränderungen bewirkt. Sie brachten Glück oder Unglück und waren mitverantwortlich für große historische Ereignisse. Kolumbus' Suche nach einem schnellen Seeweg zu den Gewürzinseln verstrickte die europäischen Nationen, insbesondere Portugal, Spanien, die Niederlande, England und Frankreich, in erbitterte Kolonialkriege. Diese Suche nach Gewürzen endete mit der Entdeckung des amerikanischen Kontinents durch Christoph Kolumbus. Ein Ereignis mit weitreichenden Folgen, denn er fand nicht nur eine neue Welt, sondern auch neue Nahrungsmittel, darunter die Capsicum-Arten, die weltweit großen Einfluss auf die verschiedenen Küchen hatten. Heute ist einwandfreies, keimfähiges Saatgut in reicher Auswahl für alle erhältlich, die ihre Kräuter im eigenen Garten, in Kübeln und Kästen auf Terrasse und Balkon oder in Töpfen auf der Fensterbank ziehen wollen. Auch das Angebot an frischen Kräutern in Supermärkten und Gemüseläden ist größer und interessanter geworden. Darüber hinaus wird eine große Vielfalt an luft- und gefriergetrockneten Kräutern sowie abgepackten Gewürzmischungen angeboten. Kräuter und Gewürze aus fernen Ländern, aber auch die gebräuchlichen Würzmittel aus unseren Regionen können die Freude und den Genuss am Essen erheblich steigern, ganz gleich, ob wir unsere Lieblingsgerichte zubereiten oder Freunde mit neuen und aufregenden Kreationen verwöhnen. Unsere kulinarische Palette wird erweitert und unsere Phantasie angeregt. Reisen ins Ausland sind interessanter, wenn wir uns mit den ungewohnten Gerichten vertraut gemacht haben und sicher aus einer fremdländischen Speisekarte wählen können. Die Erde bietet uns mit ihren Pflanzen eine unermessliche Geschmacksvielfalt, und es liegt an uns, all diese Köstlichkeiten zu entdecken.

Von Elisabeth Lambert Ortiz
Ouelle: Kräuter, Gewürze und Essenzen; das Handbuch für die Küche; Kaleidoskop Buch im Christian Verlag München

Fritz 17.11.2007 18:40

AW: Einführung Kräuter und Gewürze
 
Halli Hallo dann fangen wir mal bei A an.

;) Anis Pimpinella anisum

Wirkstoffe: Anethol, Eiweiße, Kohlenhydrate, Flavonglycoside, organische Säuren
Geruch und Geschmack:
Als Ganzdroge leicht würzig, gemahlen stärker würzig und süßlich. Geschmack: aromatisch erfrischend.
Besondere, Eigenschaften:
Erhöht die Gallenausscheidung. Empfehlenswert für die Galle- und Leberdiät und für die Kost von Herzpatienten.
Macht schwere Speisen bekömmlicher und verhindert Blähungen.
Passt zu Speisen wie:
Anisbrot, Anisplätzchen, Suppe, Obstsalat, Rotkraut, Apfelmus, Pflaumen- und Birnenkompott.
Die Heimat des Anis liegt in Ägypten und Syrien. In östlichen Mittelmeerländern wächst er wild auf kalkhaltigen, sonnigen Böden. Bei uns wird er auf Feldern angebaut. Seine gelb-grauen Früchte werden von August bis September geerntet.
Das Anisöl wirkt auf die Drüsen, die Magensaft produzierent. Das verbessert die Verdauung. Das Öl stärkt den Magen, entkrampft den Darm und treibt Blähungen hinaus.
Für Anis-Tee zerdrückt man einen gehäuften Teelöffel Anisfrüchte und übergießt diese mit einem Viertelliter kochendem Wasser. Nach zehn Minuten seiht man ab. Gegen Blähungen trinkt man den Tee ungesüßt, bei Husten nimmt man Honig dazu. In jedem Fall sollte man mehrere Tassen trinken - eine allein bewirkt wenig
Warnung: Anis darf wegen des hohen Gehaltes an ätherischen Ölen innerlich nur unter ärztlicher Aufsicht angewendet werden. Wirkung: Anis wird bei Verdauungsproblemen wie Blähungen und Völlegefühl eingesetzt. Aber auch bei Husten verwendet. Äußerlich ist die Heilpflanze als gutes Hausmittel gegen Kopfläuse bekannt.

LG Fritz

Quelle: http://naturmedizin.lauftext.de/anis.htm

Fritz 17.11.2007 22:23

AW: Einführung Kräuter und Gewürze
 
;)

Der Name des Basilikums leitet sich aus dem Griechischen ab und heißt so viel wie "königliche Heilpflanze".
Bei uns wird der Basilikum daher auch oft als Königskraut oder Königsbalsam bezeichnet.
Basilikum ist eine einjährige Pflanze, die 50 cm hoch wächst.
Sie hat einen sehr angenehmen und aromatischen Geruch.
Die Blätter sind eiförmig oder länglich und grün bis weinrot. Blüten weiss, gelbweiss oder rötlich.

Basilikum wird auch in der Küche gern um Würzen verwendet. Volksnamen
Basilienkraut, Königskraut, Königsbalsam, Josefskräutlein, Hirnkraut, Pfefferkraut

Zu Fisch- und Fleischgerichten, Tomatengerichten, eingelegten Gurken,
Gemüse- und Hülsenfruchtsuppen, Gerichte mit weissen und grünen
Bohnen und frisch zu allen Salaten.



Wo wächst Basilikum sonnig, warm, humos, nährstoffreich

Wirkung und Anwendung von Basilikum

Akne
bakterielle Infektionen
Blähungen
Insektenstichen
Krämpfe
magenstärkend
Ringelflechte
Schlangenbissen
Übelkeit
Verdauungsstörungen
Verstopfung

Als Umschlag
Eiterungen
Quetschungen
schlecht heilenden Wunden
Inhaltsstoffe
ätherische Öle, Gerbstoffe, Glykosid, Saponin
Vorsicht
Basilikum sollte nicht mit empfindlicher Haut in Berührung kommen und während der Schwangerschaft gemieden werden.
Anwendung
Umschlag
Einen Tee zubereiten, abkühlen lassen und mittels eines Leinentuch auf die betreffende Stelle aufbringen.

Tee
1 Teelöffel Basilikumkraut (frisch oder getrocknet) auf 1 Tasse Tee. 5 Minuten ziehen lassen.
2-3 Tassen täglich, langsam und ungesüsst trinken.

http://www.kraeutershop.at/advanced...ilikum&x=11&y=6 LG Fritz

Fritz 18.11.2007 19:52

AW: Einführung Kräuter und Gewürze
 
Halli Hallo B wie Basilikum (Ocimum basilicum) LG Fritz


ZUERST ETWAS ZU ESSEN :D

Zutaten für 4 Portionen:

500 g Spaghetti
3-4 Knoblauchzehen
1-2 frische rote Pepperoni
1 Bund oder Töpfchen Basilikum
8-10 EL Olivenöl
Salz, Pfeffer

Zubereitung:

1. Nudeln nach Packungsanweisung kochen. Inzwischen Knoblauch schälen, in Scheibchen schneiden. Pfefferoni längs einritzen, entkernen und waschen.

2. In sehr dünne Ringe schneiden. Basilikum waschen, fein schneiden. Öl erhitzen. Knoblauch und Peperoni darin anbraten. Basilikum unterheben.

Zubereitungszeit: ca. 10 Minuten

Fritz 06.12.2007 05:35

AW: Einführung Kräuter und Gewürze
 
Halli hallo C - Chili :mad:

Wirkstoffe: viel Vit C und Betakarotin Capsaicin (=Alkaloid) ätherische Öle
appetitanregende Farb- und Aromastoffe. Riecht kaum, schmeckt sehr scharf fördert die Durchblutung und regt den Appetit an.

Sparsam verwendet bei Kreislaufstörungen empfehlenswert.

Passt zu: Tomatensauce, scharfe Fleischsaucen, Hackbraten, Gulasch, Ragout, Pasteten, Tartar, Tomatensuppe.

Und falls es doch einmal zu scharf war...

Vergiss Wasser, Bier, Saft und Limo! Damit wird's nur noch schlimmer. Der Chili-Schärfewirkstoff Capsaicin ist nicht wasser sondern fettlöslich, und daher helfen Milchprodukte wie Trinkmilch, Eiscreme und Joghurt besser, die Flammen zu löschen.

Allso
Verwenden Sie zunächst weniger Chilis als im Rezept angegeben. Nachlegen können Sie immer noch!
Ersetzen Sie einen Teil der scharfen Chilis im Rezept durch Gemüsepaprika.
Bei Chili con Carne: Einfach noch eine Dose Bohnen dazugeben.
Entfernen Sie Zwischenwände und Saat aus den Chilischoten (Handschuhe!)
Falls Sie Chilis aus Glas oder Dose verwenden, Schoten spülen.
Frische Chilis ein paar Stunden in Eiswasser mit Salz ziehen lassen.
Wenn’s geschmacklich passt, zum Rezept etwas Zucker hinzugeben, um es zu mildern.
Zu scharf geratene Speisen womöglich mit hineingeschmolzenem Käse mildern.

LG Fritz ;)

Fritz 10.12.2007 05:56

AW: Einführung Kräuter und Gewürze
 
Halli hallo D Dill - Anethum graveolens

Der im Aussehen dem Fenchel ähnliche Gemeine Dill ist ein beliebtes Würzkraut. Die einjährige Pflanze kann in Kulturform bis zu 1 m hoch werden. Typisch sind der aromatische Geruch und die feinen, fadenförmigen Blätter. Die gelben Blüten stehen in Dolden, die einen Durchmesser von bis zu 15 cm aufweisen. Die eiförmig bis runden Früchte werden bis zu 5 mm lang und sind leicht spaltbar. Die Teilfrüchte besitzen drei hell gefärbte Rippen. Die Wildform Ackerdill ist kleiner.
Bei dem in Asien angebauten Indischen Dill ist es noch nicht klar ob es sich um eine Form des Gartendills oder um eine eigene Art handelt.
Verwendet werden das Kraut, die Früchte und das daraus gewonnene ätherische ÖL (Dillöl).

Das ätherische Öl des Krautes und der Früchte unterscheiden sich etwas in ihrer Zusammensetzung. Während das Öl der Früchte Carvon (s. Kümmel), Limonen und Myristicin enthält, besitzt das Öl des Krautes zusätzlich Phellandren und Dillether. Weiterhin kommen in der Pflanze Cumarine und Flavonolglykoside vor.

In der Volksheilkunde werden Dillkraut und -früchte zur Behandlung dyspeptischer Beschwerden eingesetzt, die Wirksamkeit ist jedoch nicht belegt. Eine medizinische Verwendung kann daher nicht empfohlen werden.

Die Verwendung als Gewürz ist jedoch unbedenklich.
Zu Fischgerichten, Krebsen, Salaten, Kräuterbutter, Sossen,
Suppen und die Fruchtdolden zum Einlegen von Gurken.
Dillspitzen für Fischmarinaden.


Durch den Gehalt an Furanocumarinen kann bei Kontakt des frischen Pflanzensaftes mit der Haut in Verbindung mit Sonnenlicht entzündliche Hautveränderungen ausgelöst werden (Phototoxizität).

http://www.kraeutershop.at/advanced...p?keywords=Dill

Fritz 11.12.2007 02:11

AW: Einführung Kräuter und Gewürze
 
halli hallo E Estragon Artemisia dracunculus

Wirkstoffe: ätherisches Öl (Estragon, Ocimen) Gerb- und Bitterstoffe
Terpene<BR<KUMARIN Flavonoide


Geruch_und_Geschmack:

Herzhaft würzig und sehr aromatisch

Nutzen:
Regt die Magensaftbildung und Nierentätigkeit an.
Besondere_Eigenschaften_und_Diaet_Hinweise:
Salzersatz bei Diäten. Menschen mit sehr empfindlichem Magen können ihn als Gewürzersatz einsetzen


Passt zu

Gemüse-, Fleisch- und Fischgerichte, Marinaden und Kräutersoßen.

Interessantes:
Im Mittelalter gegen giftige Tierbisse genutzt
Französischer Estragon hat einen wesentlichen feineren und würzigeren Geschmack als russischer, letzteren erkennt man an blasseren, leicht behaarten Blättern.

lg Fritz

Fritz 11.12.2007 23:16

AW: Einführung Kräuter und Gewürze
 
Halli hallo F Fenchel Foeniculum vulgare

Der Fenchel ist seit Jahrhunderten eine der beliebtesten Heilpflanzen. Seine Heimat ist der Mittelmeerraum. Die Pflanze wächst am liebsten in sonnigen, warmen Lagen auf mergel- oder kalkreichen Böden. Im südlichen Teil Europas wird der Fenchel schon seit langer Zeit als Gemüse angebaut; von hier wurde er nach Deutschland eingeführt, wo man ihn ebenfalls anpflanzte.
Heute findet man ihn aber auch bei uns wildwachsend.
Die Früchte werden nach der Reife im September und Oktober gesammelt.
Schon vor zweitausend Jahren lobte der griechische Arzt Dioskurides den Fencheltee zur Milchbildung bei stillenden Müttern. Der Geschmack des Fenchels ähnelt dem des Anis. Das kommt von seinem ätherischen Öl, das sich mit dem des Anis vergleichen läßt.


Fenchel-Avokadosalat - Schafskäse und Trauben

Die Avocado kam erst nach der Entdeckung des amerikanischen Kontinents nach Europa. Das fetthaltige Fleisch wird nur selten direkt aus der Frucht gegessen, sonder ist Grundstoff für zahlreiche Gerichte der südamerikanischen Küche, wie etwa der bekannten Guacamole. Wird Avocadofleisch zu lange erhitzt, wird es ungenießbar.

Den Fenchel in Spalten schneiden und in Salzwasser mit Safran weich kochen (das Kochwasser nicht wegschütten).
Den Fenchel in eine Schüssel geben und die geschälten und in Spalten geschnittenen Avocados dazugeben.
Mit Salz, Pfeffer und Zitronensaft oder Orangen würzen und 5 EL vom Kochwasser dazugeben.
3 Die Weintrauben halbieren, den Schafkäse in Würfelig schneiden und zu Fenchel und Avocado dazugeben, mit Olivenöl vollenden und anrichten.

2 EL Olivenöl
1 Prise Pfeffer
50 g Weintrauben
1 Stk Zitrone
2 Stk Avocados
300 g Fenchel
1 Pkg Safran
1 Prise Salz
100 g Schafkäse für ca 4 Personen-


Für Fencheltee übergießen Sie einen gehäuften Teelöffel zerdrückter Fenchelsamen mit einem Liter kochendem Wasser.
Nach zehn Minuten können Sie abseihen.
Man benutzt den Tee bei leichter Schwäche des Magens und des Darmkanals. Er wirkt blähungstreibend und leicht auswurffördernd.
Für Kinder ist er als Schlaftee geeignet.
Auch zur Blutreinigung und bei Appetitlosigkeit nimmt man ihn.

Gegen Husten soll man pro Tag fünf Tassen Fencheltee trinken gesüßt. (Nimmt man ihn als Magen- oder Darmtee, darf man allerdings keinen Honig verwenden).

Sehr wirksam - bei Blähungen, Völlegefühl und Aufstoßen - ist Fenchel-Tinktur: 50 Gramm zerstoßene Fenchelsamen auf einen Viertelliter Trinkspiritus. Für Kinder stellt man Fenchel-Sirup her, nimmt statt dem Weingeist Wasser und gibt tüchtig Honig dazu.


LG Fritz

Quelle: http://naturmedizin.lauftext.de/fenchel.htm

Fritz 01.01.2008 20:14

AW: Einführung Kräuter und Gewürze
 
Halli hallo G Gewürznelke Syzygium aromaticum

Wirkstoffe:
bis zu 25% ätherische Öle (Eugenol und Methylsalizylat)
Flavonoide
Gerbstoffe


Geruch_und_Geschmack:
Riecht stark würzig, eigenartig, schmeckt brennend würzig.


Besondere_Eigenschaften_und_Diaet_Hinweise:
Typisches Süßspeisengewürz.


Spannendes
Laut altchinesischen Schriften gehören Nelken zu den ersten zu Heilzwecken verwendeten Gewürzen.
Nelken von den Molukken haben das intensivste Aroma.
Bei Zahnschmerzen 1-2 Nelken kauen oder in Nelkenöl getränkten Wattebausch um den Zahn legen.



Gesundheitlich:
Wirkt auf alle Verdauungsfunktionen förderlich. Weiters blutreinigend, schmerzstillend und beruhigend.

Speisen:
Süßspeisen, aber auch Sauerbraten, Fisch- und Hühnergerichte, rote Rüben, Pilzsaucen, Glühwein.


Gewürznelken, auch Nelken oder Nägel genannt, sind die stark duftenden und brennend scharf schmeckenden, getrockneten Blütenknospen des ursprünglich auf den Molukken (Gewürzinseln) beheimateten Gewürznelken-Baum (Syzygium aromaticum), einem Myrtengewächs. Er ist immergrün und kann mehr als zehn Meter hoch werden. Die Bezeichnung kommt von der an Nägel erinnernden Form der Knospen. Die als Nelken bekannten Blumen wurden wegen ihres ähnlichen Duftes nach den Gewürznelken benannt.
In Europa sind Gewürznelken seit dem frühen Mittelalter bekannt. Mittlerweile werden Gewürznelken weltweit angebaut. Als die der besten Qualität gelten die der Molukken, Sansibars Hauptanbaugebiet ist Madagaskars.
Gute, frische Nelken erkennt man daran, dass sie sich fettig anfühlen und etwas Öl absondern, wenn man mit dem Fingernagel gegen ihren Stiel drückt. Auch der Schwimmtest gibt Aufschluss über die Qualität: Hochwertige Nelken sinken in Wasser oder stellen sich zumindest senkrecht mit dem Köpfchen nach oben. Schlechte, d.h. mehr oder weniger entölte Nelken schwimmen waagerecht auf der Wasseroberfläche.
Bestimmend für Geruch, Geschmack und Wirkung von Gewürznelken sind die in ihnen enthaltenen ätherischen Öle, deren Anteil bis zu 15 % ausmacht. Sie bestehen im wesentlichen aus 70 bis 85 % Eugenol (das auch in Zimt vorkommt), etwa 15 % Eugenolacetat und 5 bis 12 % Caryophyllen.
Ein weiterer Bestandteil ist Oleanolsäure mit 2 %. Eugenol besitzt eine betäubende Wirkung, weshalb das Kauen von Gewürznelken als Hausmittel gegen Zahnschmerzen bekannt ist. Es soll auch gegen Mundgeruch wirksam sein.

In der Küche werden Gewürznelken – vorsichtig dosiert – zum Würzen von Marinaden, Saucen, Wurst, Fleisch- und Fischgerichten, Lebkuchen und anderem verwendet. Sie sind auch Bestandteil von Currypulver.
Die indonesischen Kretek (Nelkenzigaretten, hierzulande vor allem bekannt unter dem Namen des Marktführers "Gudang Garam") enthalten neben Tabak einen erheblichen Anteil geschroteter Gewürznelken.
Inhaltsstoffe

http://www.cftc-group.eu/cftc/index.htm Ganz Ganz Liebe Grüße Fritz

Fritz 10.01.2008 02:58

AW: Einführung Kräuter und Gewürze
 
Halli hallo H wie Hopfen Humulus lupulus

Die vielen kleinen Einzelfrüchte des Hopfens sitzen jede hinter einer großen trockenhäutigen Fruchtschuppe als Zapfen beisammen.
Die Fruchtschuppen decken einander dachziegelartig. Alle sind mit kleinen, gelben Drüsen besetzt. Die enthalten den medizinisch wirksamen Bestandteil der Pflanze: das Lupulin, das auch als Bestandteil des Biers eine große Rolle spielt.
Man erhält es beim Aussieben als feines gelbes Pulver.
Die ganzen, noch nicht zerfallenen grüngeIben Fruchtstände, aber auch die mit Lupulindrüsen besetzten Einzelblüten werden von Anfang August bis Mitte September gesammelt.

Hopfen dämpft. Er ist schlaffördernd und wirkt auf Männer beruhigend. Das kommt von einem pflanzlichen Hormon, das dem Östrogen entspricht. Vielleicht läßt sich daraus die Tradition der Mönche als Bierbrauer herleiten. Durchs tägliche Bier wurde ihnen das Keuschheitsgelübde erleichtert. Wissenschaftier haben herausgefunden, daß die beiden Stoffe Humulon und Lupulon, die den angenehm bitteren Geschmack des Hopfens hervorrufen, beim Lagern einen Alkohol abspalten. Der wird schon seit langem in der Medizin als Schlafmittel eingesetzt.

Hopfentee man nimmt zwei gehäufte Teelöffel des Pulvers und übergießt es mit einem Viertelliter kochendem Wasser.
Man läßt den Tee 15 Minuten ziehen und trinkt zur Beruhigung zwei mal täglich eine Tasse.
Gibt man noch einen Teelöffel Baldrian dazu und trinkt diesen Tee eine halbe Stunde vor dem Zubettgehen, so hat man ein ausgezeichnetes Schlafmittel.

Ganz ganz liebe grüsse an euch alle lg Fritz


Willst du eine Stunde glücklich sein, betrinke dich.
Willst du drei Tage glücklich sein, heirate.
Willst du acht Tage glücklich sein, gib ein Festessen.
Willst du ein Leben lang glücklich sein, schaffe dir einen Garten."

Quelle: http://naturmedizin.lauftext.de/hopfen.htm

Fritz 27.01.2008 21:17

AW: Einführung Kräuter und Gewürze
 
Halli hallo I wie Ingwer - zingiber officinale

Ingwer ist weltweit eines der wichtigsten und geschätztesten Gewürze, wie bereits die lange Liste an Synonymen anzeigt. Die Pflanze wird heute in den tropischen Ländern aller Kontinente angebaut und spielt den Küchen aller Anbauländer eine große Rolle. Lediglich in Europa ist er noch nicht so verbreitet, obwohl er vor zweitausend Jahren recht beliebt war. Frischer Ingwer, den man auch als grünen Ingwer bezeichnet, ist heutzutage im Westen leicht erhältlich.
Viele Menschen schätzen den frischen Ingwer roh, und das ist auch die in Südostasien bevorzugte Form: Frischer Ingwer wird gerieben oder fein gehackt, manchmal auch in Wasser eingeweicht, und dann den Gerichten ohne langes Kochen beigegeben. Diese Verwendungsart bewirkt einen frischen, würzigen und scharfen Geschmack.
Wenn frischer Ingwer lange gekocht wird, steigt seine Schärfe, aber das frische Aroma geht zurück. Beispiel aus Bali). Ingwertee, den man durch Überbrühen oder kurzes Kochen dünner Ingwerscheiben bereitet, ist ein würziges und gesundes Getränk, das bei tropischer Hitze (Indonesien) ebensogut schmeckt wie im kalten Himalaya (Sikkim).
Ganz anders ist der Geschmack von gebratenem Ingwer, wie in Indien und Sri Lanka bevorzugt: Brät man gehackten Ingwer in Öl oder Butterfett (meistens zusammen mit Zwiebel und Knoblauch), so weicht die Schärfe zugunsten eines feinen und milden, subtilen Aromas Besonders die nordindische Küche macht sich diese Technik zunutze und verwendet Ingwer als Basis für feinwürzige Saucen, sowohl zu vegetarischen als auch nichtvegetarischen


Gerichten. :wink2:
Ein bekanntes Gericht der kung pao Hühnerfleisch (oder anderes Fleisch) wird erst mit Sojasauce und Reiswein mariniert und dann unter heftigem Rühren in rotem Chiliöl gebraten; man fügt noch reichlich Ingwer, etwas Knoblauch und Erdnüsse hinzu, wodurch die Speise einen speziellen Charakter erhält. Mit der großzügigen Verwendung von Chilies und frischem Ingwer illustriert dieses Gericht den Sichuan-Kochstil, der die würzigste Regionalküche Chinas ist.


Gegessen werden die schon im ersten Jahr wachsenden Blütenknospen und die zarten, hellen Rhizomenden, die gut nachwachsen. Der Geschmack ist etwas milder und hat eine Spur von Orangenschalenaroma. Will man also Ingwer frisch verwenden, empfiehlt sich die Kultur von Myoga.
Ingwer zingibe
Ingwer ist der getrocknete Wurzelstock der Ingwerpflanze (Zingiber officinale Roscoe; Familie der Zingiberaceae). Man unterscheidet ungeschälten (sogenannten "bedeckten"), geschälten (von den äusseren Gewebeschichten befreiten) oder teilweise geschälten, gekalkten oder ungekalkten, gebleichten oder ungebleichten Ingwer, Der gekalkte Ingwer ist geschälter Ingwer, der vor dem Trocknen in Kalkwasser eingelegt wurde. Gemahlener Ingwer wird aus geschältem und ungeschältem Ingwer hergestellt.
Kennzeichen: Verschieden große Stücke des Wurzelstocks, starke Verzweigung in kurze, ein- oder zweiseitig "handförmig" angeordnete, rundliche oder etwas abgeflachte Seitensprossen. Farbe: ungeschält ist Ingwer schmutzig-grau bis hellbraun, geschält hellbraun bis weiss und als Bruch schmutzig-grau bis hellbraun. Gemahlener Ingwer ist gelbbraun.
Eigenschaften: Geruch arteigen aromatisch, Geschmack würzig scharf und brennend. Ätherisches Öl mindestens 1,5% (ganze Ware) bzw. mindestens 1,0% (zerkleinert).
Jamaika-Ingwer: beste Qualität, allseitig geschält, nicht gekalkt oder gebleicht.
Malabar-Ingwer (Cochin, Calicut): gute Qualität, allseitig geschält, manchmal nur die äussere Korkschicht entfernt.
Westafrikanischer Ingwer: geringste Qualität, ungeschält und ungekalkt, dunkelfarbig, besitzt die größte Schärfe und einen kampferartigen Geruch.
Ingwer zu Gewürzzwecken wird in folgenden Formen gehandelt: ganz und in Stücken, in Scheiben (ab 2 cm Durchmesser), als Split oder Pulver


Liebesfördernd und männerstärkend :rolleyes:
Der Ingwer wurde nach den Prinzipien der Säftelehre Galens als erwärmend und befeuchtend betrachtet, Lonicerus schrieb ihm sogar erhitzende Wirkungen zu, weshalb der Ingwer im Mittelalter auch als liebesförderndes und männerstärkendes Heilmittel betrachtet wurde.
Frisch und getrocknet
Frischer Ingwer hilft durch seine wärmende Wirkung bei Husten, Schnupfen, Erkältungen mit feuchtem Auswurf und ganz besonders bei Grippe mit Schüttelfrost.

Getrockneter Ingwer wärmt innerlich, wirkt magen- und verdauungsstärkend und hilft bei rheumatischen Erkrankungen. Er regt das Nieren-Yang an, weshalb er gegen kalte Füße und bei körperlicher Schwäche wirkt und angeblich soll er anregend wirken, wenn "die Männer auskühlen".
Zubereitung : Ingwertee
5g Ingwer (ein Stück so groß wie ein Daumenglied) grob zerkleinern, mit 150 ml kochendem Wasser übergießen und 5 Minuten ziehen lassen. Wenn gewünscht mit Honig süßen.
Japanischer Ingwer
Gut sortierte Kräutergärtner bieten japanischen Ingwer (Zingiber mioga), auch Myoga genannt, an. Er verträgt sogar leichte Fröste und gedeiht im Sommer bei unseren Temperaturen sehr gut.

Ganz Liebe Grüße Fritz

Fritz 11.03.2008 23:08

AW: Einführung Kräuter und Gewürze
 
Halli hallo J wie Johanniskraut Hypericum perforatum

Der Name verweist auf die Blütezeit der Pflanzen, den Johannistag am 24.Juni, den Tag der Sommersonnenwende. Von daher ranken sich viele Legenden um die Pflanze, der auch magische Beziehungen zugeordnet wurden.

Schon im Mittelalter benutzte man das Johanniskraut als Hilfe gegen den Wahnsinn; man glaubte damals ja, der Teufel sei in jemanden gefahren.
Durch den Farbstoff Hypericin in den orangegelben Blütenblättern und auch in den Stengelblättern, die im Licht wegen ihrer Öldrüsen-Behälter wie durchlöchert aussehen (woher das lateinische Beiwort "perforatum" stammt), kam man auf das Symbol des Blutes: Die austretende rote Farbe sei das vergossene Blut Christi. Oder die Pflanze habe nach der Enthauptung Johannes des Täufers die rote Farbe bekommen.

Die klassischen Ärzte Griechenlands und Roms kannten das Johanniskraut und verwendeten es zur Wundheilung. Paracelsus äußerte sich begeistert: "Es ist nicht möglich, daß eine bessere Arznei für Wunden in allen Ländern gefunden wird".
Erst im 18. Jahrhundert entdeckte man auch die nervenstärkende Wirkung. Wissenschaftliche Untersuchungen bestätigten die Wirksamkeit des Krauts.
Das Johanniskraut wächst auf trockenen, sonnigen Feldern und an Waldrändern; es blüht im Juni und Juli. In diesen Monaten sammelt man das ganze Kraut, besonders aber die Blütengipfel.

Daraus kochen Sie sich Johanniskraut-Tee: Ein Eßlöffel Kraut wird mit einer Tasse Wasser überbrüht. Fünf Minuten ziehen lassen! Morgens und abends wird eine Tasse davon getrunken.

LG Fritz

Quelle: http://naturmedizin.lauftext.de/johanniskraut.htm

Fritz 11.03.2008 23:23

AW: Einführung Kräuter und Gewürze
 
Halli hallo K wie Koriander (Coriandrum sativum L.)

Geruch und Geschmack

Praktisch jedermann wird zustimmen, daß die Korianderfrüchte angenehm würzig schmecken; ihr Aroma wird üblicherweise als warm oder nussig beschrieben. Manche entdecken sogar orangenartige Töne darin.
Viel heftiger umstritten ist dagegen der Geschmack von frischen Korianderblättern, Wurzeln oder unreifen Früchten. Viele Menschen europäischer Abstammung finden das Aroma unangenehm, abstoßend und vergleichen es mit Seife, verbranntem Gummi, Bettwanzen oder diesen ekelhaft stinkenden Insekten auf Rosenbüschen. Es gibt aber auch viele Europäer, die Korianderkraut mögen; in Asien, Afrika und Lateinamerika ist dies die generelle Einstellung. Koriander-Liebhaber beschreiben den Geschmack als frisch, grün, würzig und sogar citrusartig.





Inhaltsstoffe

In den reifen Früchten ist der Gehalt an ätherischem Öl ziemlich gering (meist unter 1%); dieses Öl besteht größtenteils aus Linalool (50 bis 60%) und etwa 20% Terpenen (Pinene, γ-Terpinen, Myrcen, Camphen, Phellandrene, α-Terpinen, Limonen, Cymen).


Herkunft

Wahrscheinlich östliches Mittelmeergebiet (Griechenland) oder Kleinasien.
Der Koriander, der in Rußland und Mitteleuropa angebaut wird (var. microcarpum), hat kleinere Früchte (unter 3 mm) und enthält mehr ätherisches Öl als die orientalische Abart (var. vulgare), die von Nordafrika bis China sowohl wegen der Früchte als auch für das frische Kraut angebaut wird.

Namen

Die Namen von Koriander in allen Sprachen Europas gehen, oft unter Vermittlung von lateinische coriandrum, auf den griechischen Pflanzennamen koriannon zurück, zu dem es verschiedenene Nebenformen gibt, bei Dioskurides auch korion und auf den mykenischen Tontafeln koriadna .
Der Name wird häufig mit koris „Wanze“ in Verbindung gebracht, offenbar unter Bezug auf das Aroma der frischen Blätter.
.Wahrscheinlicher ist jedoch, daß es sich ursprünglich um ein Wort aus einer unbekannten Mittelmeersprache gehandelt hat.

In der Küche

Während in Europa der Samen die größere Rolle spielt, wird in der südamerikanischen und in der asiatischen Küche sowie auch im südlichen Portugal, speziell im Alentejo und in der Algarve, vor allem das Kraut verwendet. Frisches Korianderkraut (gelegentlich auch als „Wanzenkraut“ bezeichnet) sieht ähnlich aus wie glattblättrige Petersilie, sein kräftiges, moschusartiges, zitronenähnliches Aroma gibt ihm einen unverwechselbaren Charakter. An den scharfbitteren Geschmack müssen sich viele Menschen erst gewöhnen. Die fedrigen Blätter von älteren Pflanzen werden häufig als Garnierung verwendet. Sie können auch gehackt und Saucen oder Füllungen untergemischt werden. Manchmal werden sie auch in Salaten verarbeitet oder zu Käsegerichten gereicht.

Die Samen sollten eventuell kurz angeröstet und nach Möglichkeit immer frisch gemahlen werden; sonst überwiegen die Bitterstoffe des Korianders schnell die leichten Aromastoffe, und die Speisen werden bitter statt aromatisch.

Gemahlene Samen werden zum Würzen von Brotteig, Kleingebäck, Kohlgerichten, Hülsenfrüchten und Kürbis verwendet.

Koriander ist Bestandteil von Gewürzmischungen wie Currypulver, Currypaste und Lebkuchengewürz und wird auch zur Likörherstellung verwendet. Neben salzigen Speisen wie Fleisch, Wurst, Soße und Gemüse kann der Koriander auch zu Kompott, Marinaden und Weihnachtsgebäck verwendet werden. Koriander wird sehr oft mit Kreuzkümmel kombiniert.

Auch eine Biersorte, die Gose, wird mit Koriander versetzt.

Koriander findet seit der Zeit des antiken Ägypten auch Verwendung in der Pflanzenheilkunde.
Die ätherischen Öle wirken appetitanregend, verdauungsfördernd, krampflösend und lindernd bei Magen- und Darmleiden.
Dementsprechend ist Koriander in vielen Medikamenten gegen Magen- und Darmstörungen enthalten.
In neuester Zeit gewinnt Koriander Bedeutung in der Behandlung von Umweltvergiftungen.
Frisches Korianderkraut kann in Nerven und Zellen eingelagertes Quecksilber herauslösen und auf diese Weise eine Ausleitung bewirken.

LG Fritz

Fritz 11.03.2008 23:32

AW: Einführung Kräuter und Gewürze
 
Halli hallo L wie Liebstöckel Levisticum officinale

Wirkstoffe:

ätherisches Öl (wassertreibend)
Kumarine
Zucker
Gerbstoffe
Vitamine
Mineralstoffe


Geruchunh - Geschmack:

Riecht scharf würzig (nach Maggi), schmeckt anfangs süßlich, dann scharf würzig und etwas bitter.

Besonderheit - Diaet:

Für jede Diät geeignet, regt die Nierentätigkeit an.


Nichts Neues

Ist sicherlich jedermann/frau als Maggikraut bekannt.

Vermutlich aus Persien stammend, war bereits den
Römern bekannt.
In der Volksmedizin als Aphrodisiakum verwendet


Allgemein

verdauungsfödernd. Regt das Liebesleben an (daher auch der Name Luststock).


Speisen:
Saucen, Suppen, alle Gemüse, Fleisch, Reis, Geflügel, Ragouts.




Inhaltsstoffe
Die frischen Blätter enthalten max. 0.5% ätherisches Öl; die meisten der darin nachgewiesenen Aromakomponenten sind Phthalide (Ligustilid, Butylphthalid und Sedanolid, ein teilweise hydriertes Butylphthalid). Terpenabkömmlinge (Terpineol, Carvacrol) und Eugenol spielen eine geringer Rolle.
Phthalide tauchen auch in einigen verwandten Pflanzen aus der Familie der Doldenblütler auf,

besonders in Sellerie. Davon abgesehen, sind solche Verbindungen im Pflanzenreich eher selten.
Eine einfach heterocyclische Verbindung namens Sotolon, die in Bockshornklee und auch in Maggi-Sauce gefunden wurde, weist jedoch eine ähnliche Grundstruktur auf,
wobei gegenüber den Phthaliden ein Benzolring fehlt.
Diese chemische Ähnlichkeit erklärt vielleicht die ähnlichen Aromen der beiden Gewürze,
und auch die Ähnlichkeit zu Maggi-Sauce (auch wenn ich zweitere nicht so augenfällig halte).

Liebstöckel ist ein typisches Gewürz in Südeuropa, dessen Gebrauch bis in die Antike zurückreicht; Liebstöckel war sogar eines der Schlüsselaromen der Küche im alten Rom. Wer die Speisen der Römerzeit nachkochen möchte, ist gut beraten, sich eine Quelle für dieses Gewürzkraut zu suchen oder es selbst anzubauen, anstatt es durch Sellerie (wie leider oft empfohlen) zu ersetzen. Siehe auch Silphion für die altrömische Kochkunst.
Auch heute wird Liebstöckel in Süd- und Mitteleuropa gerne verwendet, hat allerdings außerhalb dieser Gegenden nur wenige Freunde gefunden. Sein charakteristisches Aroma paßt gut zu Suppen, Eintöpfen,
sauer Eingelegtem und Kräuteressig (siehe Dill). Die Blätter werden sehr häufig zum Würzen von Rindsuppen verwendet,
indem man einen Bund eine halbe Stunde lang mit der Brühe mitkochen läßt (siehe Petersilie über Suppengrün). In Deutschland würzt man sehr oft Kartoffeln mit Liebstöckel.
Die Verwendung von Liebstöckel zur italienischen Küche konzentriert sich auf die ligurische Küste,
wo das Gewürz seit alters kultiviert wird (sieh oben). Dort verwendet man ihn gerne, oft zusammen mit Oregano, zu Tomatensauce; dazu läßt sich Liebstöckel auch effizient mit der Weinraute kombinieren.
Die heutige Verbreitung des Liebstöckel in Mitteleuropa bis zum süddeutschen Raum geht auf das frühe Mittelalter zurück: Zu Beginn des 9. Jahrhunderts schrieb Karl der Große in seinem bekannten
Capitulare de villis vel curtis imperii Caroli Magni eine Anzahl verwaltungstechnischer,
zivilrechtlicher und landwirtschaftliche Regeln fest,
die im ganzen neugeschaffenen Karolingerreich zu gelten hatten. Am Ende des Edikts findet man eine Vorschrift über den Anbau bestimmter Gewürz- und Heilpflanzen in kaiserlichen Gärten.
Die Sprache aller capitularia ist ein mittelalterliches Latein,
die einzige Sprache, die im ganzen Frankenreich gesprochen und verstanden wurde.

Fritz 05.04.2008 23:29

AW: Einführung Kräuter und Gewürze
 
Halli hallo M wie Majoran - Origanum majorana

Wirkstoffe:
ätherisches Öl (Kampfer, Borneol)
Gerb- und Bitterstoffe (Terpenol)
Rosmarinsäure
Mineralsalze
Provitamin A und Vit C

Geruch - Geschmack:
Riecht aromatisch, schmeckt stark würzig, etwas süßlich.

Besondere Eigenschaften
Regt die Nierentätigkeit an, für alle Diätformen geeignet.
Eng verwandt mit Oregano (=wilder Majoran)"


Fördert die Fettverdauung und wirkt verteilend.
zu Speisen wie
Kartoffelsuppe, Pilzgerichte, Enten-und Gänsebraten, Hühner, Gemüse, Salate,
Leber, für Rohkost und Diät, Saucen, Leberknödel.

Majoran stammt aus Kleinasien. Da es sich um ein beliebtes Gewürz handelt, wird er heute nicht nur in Mittelmeerländern, sondern auch in Mittel- und Osteuropa angebaut; gute Qualität setzt allerdings ein ziemlich warmes und mediterranes Klima voraus.

Die Ernte sollte vor der Blüte erfolgen (Blütezeit: Juni bis September). Der Standort der Pflanzen sollte am besten sonnig sein. Es gibt Sorten, die im deutschsprachigen Raum als einjährige Pflanzen gezogen werden; diese sind am aromatischsten. Es gibt auch Sorten, die bei uns winterhart sind, diese sind weit weniger aromatisch.

Majoran gehört mit einer Anbaufläche von 500 bis 600 ha, nach Blattpetersilie, zu den bedeutendsten in Deutschland kultivierten Gewürzpflanzen. Aufgrund der günstigen Standortbedingungen befindet sich traditionell der Schwerpunkt des deutschen Majorananbaus nördlich des Harzes um Aschersleben im Bundesland Sachsen-Anhalt.

Die Jungpflanze ist sehr empfindlich und sie darf auf keinen fall austrocknen. Mit zunehmendem Wachstum wird das Kraut jedoch robuster. Düngung ist nicht nötig, und wenn, dann höchstens gelegentlich mit etwas Kompost(Mist). Überdüngte Pflanzen haben zwar mehr Blattvolumen jedoch wenig Aroma. Geerntet wird kurz vor der Blüte. Die gebräuchlichste Konservierung ist das Trocknen. Dazu wird die Pflanze in Büscheln luftig aufgehängt und danach die getrockneten Blätter einfach abgestreift. Ebenso kann Majoran aber auch eingefroren (in der Eiswürfelschale gleich portioniert) bzw. in Öl oder Essig eingelegt werden.

Majoran enthält ätherische Öle so wie Bitterstoffe, Gerbstoffe, Mineralstoffe und Vitamine. Alles zusammen verleiht ihm den kräftigen Duft, das schmackhafte Aroma sowie die starke Würzkraft. Deswegen ist er in der Küche auch eher sparsam zu verwenden. Sogar mitgekocht verliert er, im Gegensatz zu vielen anderen Kräutern, nicht an Aroma.

In der Naturheilkunde bewährt sich Majoran als krampflösend, schleimlösend und nervenberuhigend. Als Tee zubereitet lindert der Majoran Erkältungskrankheiten und Bronchitis.
In der Kosmetik dient das Kraut gegen fette und unreine Haut.

LG Fritz


Alle Zeitangaben in GMT +2. Es ist jetzt 06:39 Uhr.

Powered by: vBulletin Version 3.0.3 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, Jelsoft Enterprises Ltd.