André's kulinarische Eindrücke in ITALIA (exkl. Südtirol)
Ich möchte im Folgenden Restauranterlebnisse in Italien (Südtirol bekommt eigenen Bericht) wiedergeben. Die Berichte sind wie immer subjektiv und entsprechen meinen persönlichen Empfindungen vor Ort.
Gerne stehe ich für Auskünfte zur Verfügung bzw. freue mich natürlich über Erfahrungsaustausch :) André |
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Fangen wir doch mit einem "Kracher" an ;)
leCalandre Link zum Restaurant Nicht gerade bescheidene Erwartungen haben meinen Beschluss geprägt dieses Hochgelobte Lokal aufzusuchen. Gelegen in Rubano, einem Vorort von Padova bekam ich durch ein recht großes "Schild" an der Straße zuerst den Eindruck eines "Drive-Inn"... Ein kleines, eher unscheinbares (wie so oft in Italien) Hotel beherbergt zur Strassenseite gelegen eine Brasserie mit Cafè und Konditorei, rückseits das Gourmet-Restaurant. Das Brüderpaar Alajmo steht einerseits für perfekten (mehrsprachigen) Service und andererseits für herausragende Küchenleistungen. Das Lokal ist übersichtlich mit schönem Lichteinfall (ich war mittags dort) und interessant mit verspiegelten Wänden gestaltet. Die Speisekarte gliedert sich in "Modern" und "Kassisch" entweder als Menü ("Adesso" oder "Classico") bzw. á la Carte zu genießen. Das Coperto (welches nicht seperat verrechnet wird) beinhaltet eine reichhaltive Variation von verschiedensten Broten, auf Butter oder der Gleichen wird verzichtet. 3 Amouse bouches machen Freude bzw. lassen schmunzeln (ein geköpftes Ei im Eierkarton serviert, gefüllt mit einer Eier-Lardo-Zwiebelcreme = "Massimiliano's Interpretation von Sauce Carbonara") Ich habe klassisch mit modern gemischt und startete mit einem "Cappuccino von Sepia" (€ 22,--). Serviert wurde eine relativ große Portion ... traumhafter Kartoffel-Espuma mit Sepiastücken im eigenen Sud am Boden... genial! 2. Gang ein Austern-Risotto mit Champagner-Schaum (€ 35,--): eine tolle Kombination traumhaft bereitet... Als Hauptgang "cuore di costata di vacchetta piemontese affumicata con pellicola di salsa ruba, fagioline e cipolle fritte" (44,--), Angeräuchertes "Herz" vom piemonteser Kalbssteak .... die Konsistenz, das Geschmacksbild... WOW! Noch nie erlebt... ein prägender Eindruck! Die Karte bietet für Naschkatzen die Möglichkeit 6 kleine Desserts in der Variation zu erleben... das Beste um einen Überblick zu bekommen (35,--): Birnencrostine mit Gorgonzolaeis.. Sizilianischer Canollo mit Tonkabohnencreme um nur 2 zu nennen und weitere (zzgl. Pre-Dessert) brachten jehweils komplexe Textur, Temperatur und Aromenspiele die mehr als gelungen waren. 3 Gläser Wein - italienische Weinbegleitung - gereicht von Sommilière Giulia Tavolaro: Soave, Chardonnay und Amarone waren in Ordnung... einzig die Weinpreise waren eher etwas hoch gegriffen. Zum Schluss stellte sich ein sehr freundlicher und zugänglicher Massimiliano vor, erkundigte sich nach meinem Wohlbefinden und dankte für die weite Anreise :o . Ein so natürlich gebliebener Spitzenkoch von diesem Format ist eine erfrischende Wohltat!! FAZIT: Wenn Sie mal in der "Nähe" sind (300 km)... EIN MUSS!! |
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Laite
Link zum Restaurant Ein Lokal "mitten im Nirgendwo" :D würde ich mal titeln. In Sappada kann man zwar Schi-fahren... Urlaubsdestination wäre es für mich trotzdem keine. Ansich für mich nah... "direkt übern Berg"... musste ich diese doch mühevoll umfahren, aber es hat sich gelohnt. Das Restaurant Laite in der italienischen Provinz Belluno (zum Veneto) befindet sich - gut versteckt im verschatelten Dorf - in einem alten Bauernhaus. Es herrscht eine sehr familiäre Atmosphäre getragen durch Patron & Sommelier Roberto Brovedani und seiner Frau Fabrizia Meroi in der Küche. (Roberto spricht übrigens auch hervorragend Deutsch sowie Französisch... der örtliche Dialekt hat starke deutsche Züge!!) Da ich es mit handgeschriebenen Speisekarten nicht so habe bat ich mir einfach ein 5-Gang Überraschungsmenü zusammenzustellen. Neben hausgemachtem Gebäck & Grissini reichte man mir als Gruß aus der Küche etwas hausgemachten Schafsmilch-Joghurt im Glas mit kleinen Spinatknödelchen & etwas geröstetem Brot. Weiter ging es mit einer butterweichen Terrine von der Gänsestopfleber mit etwas Quittenkompott. Eine wunderbare Kombination! Es folgten Ravioli gefüllt mit Flusskrebsen, handwerklich wie geschmacklich top. Als Zwischengang ein Kartoffeltäschchen mit Trüffel. Zum Hauptgang erfreute ein Rehnüsschen im eigenen Saft mit Mangold. Als Pre-Dessert gab es Olivenöl-Eis auf Fruchtsalat... Spannend das Eis... hätte meines erachtens durchaus ein intensiveres Aroma vom Öl vertragen. Zum Abschluss noch eine Variation von 4 Desserts die allerdings geschwächelt hat (u.a. Zabaione... Tiramisù). Keine seperate Berechnung des Gedecks, das Menü pauschal für € 65,-- (inklusive einem Glas Blauburgunder und Tokaij 6p.!!!!) ist schon als außerordentlich günstig zu beschreiben!! FAZIT: Das Restaurant hält was die Führer versprechen, ich kann es uneingeschränkt empfehlen...exzellent! G-G-G (gemütlich-gut-günstig) |
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Hallo André,
Da hat du ja ein paar erstklassige Schuppen abgeklappert:D .Vielen Dank für deine Eindrücke. Ich bin nicht so der Italien-Spezialist, mich zieht es eher nach Frankreich. Aber in ein paar Wochen habe ich einen Termin im Dal Pescatore in Canneto sull'Oglio. Warst du dort auch schon? Falls ja, wie waren deine Eindrücke? Hast du spezielle Tipps? Kulinarische Grüße Taillevent |
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Hallo Taillevent, vielen Dank für die Blumen.
"Dal Pescatore" habe ich noch nicht besucht, da es schwer mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen ist (und ich nun mal nicht gerne alleine mit dem Auto durch die Weltgeschichte kurve) - aber kommt irgendwann bestimmt. Habe aber von vielen Bekannten nur bestes gehört, bitte um deinen Bericht dazu. Werde jetzt mal wieder ein paar neue Rezensionen hinzufügen. mkg André |
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Zitat:
Bis dann Taillevent |
Tringelder in Italien
Hallo André, hallo Italienspezialisten,
ich hätte eine Frage: Zitat:
Zitat:
Schöne Grüße an alle Taillevent |
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Hallo Taillevent,
na ja.. eingentlich wird - wie beim ÖAMTC beschrieben - vom Lokal auf die Rechnungssumme ein gewisser Prozentsatz "Bedienungsgeld" Aufgeschlagen, deswegen geben Italiener auch kein Trinkgeld. In den von mir erwähnten Lokalen war dies nicht der Fall - deswegen habe ich das ganze auch hervorgehoben. Ich würde dir raten die Rechnung diesbezüglich zu kontrollieren. Wenn dieser "Coperto-Posten" auf der Rechnung drauf ist, kannst du es dabei belassen bzw. noch was beilegen (wie empfohlen), wenn nicht würde ich wie üblich nach eigenem Ermessen 10 - 15 % geben (ist generell in ITA aber nicht üblich, ich habe schon "verwunderte" Servicemitarbeiter erlebt... die nicht so recht meinten was ich will ;) ) mkg André |
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Hallo,
hier mein Bericht vom "dal Pescatore" der Familie Santini. Auf unserem Weg in den Urlaub haben wir einen kleinen Umweg nach Canneto sull'Oglio eingebaut. Natürlich war es schwierig, sich am ersten Abend an die späteren Essenszeiten unserer Gastgeber anzupassen, als wir um Punkt Acht eintrudelten, waren wir die ersten Gäste (aber nicht lange). Die Zeit vertrieben wir uns mit dem empfohlenen Aperitif, Annamaria Clementi 99 von Ca' del Bosco, ein erstklassiger Einstieg. Zuerst ein Wort zum Ambiente. Das Restaurant befindet sich in einem landwirtschaftlichen Anwesen. Erst beim Eintreten wird der sehr vornehme und elegante Rahmen ersichtlich. Angenehm klimatisiert, Service von internationalem Format, vielleicht manchmal etwas zu steif (oder lag es an unseren mangelhaften Italienisch-Kenntnissen?). Eine Weinkarte mit dem Who-is-Who aus Italien. Auch aus Frankreich ist alles, was bei Drei-Sternern offensichtlich Pflicht ist, vorrätig. Auf der Speisekarte findet man neben dem à-la-carte-Angebot zwei Menus, wir haben uns für das Menu d'Estate entschieden: Terrina di Astice Salmone con Caviale Asetra Malossol, Anguilla in Carpione Tortelli ai Fiocchi de Latte e Crema di Formaggio di Capra Risotto con Porcini d'Estate, Piselli, Erbette dell'Orto ed altre Verdure Spigola alle Verdure con Peperoncino, Menta e altre Erbe aromatiche Petto d\'Anatra salsa all'Aceto Balsamico tradizionale e mostarda di frutta Formaggi Italiani Dessert Es ist natürlich keine Überraschung, wenn man hier eine der besten Küchen Italiens vorgesetzt bekommt. Alles war absolut erstklassig, das Risotto möchte ich noch zusätzlich hervorheben, in Konsistenz und Geschmack absolut perfekt, eine Lehrstunde für alle, die glauben, mit ihrem Risotto schon die Grenzen des Machbaren erreicht zu haben. Ein Wort zu den Preisen. Die Hauptspeisen kosten gut 40€, die Menus 140. Die Nebenkosten halten sich sehr in Grenzen, sogar der von meinem Jüngsten abgelehnte Käse wurde bei der Rechnung abgezogen. Der Apero wurde mehrfach (ohne zusätzliche Berechnung) nachgeschenkt. Der angebotene Digestif ging auf Haus, das ist mir in einem 3***-Restaurant noch nie passiert. Kurz und gut, alles sehr großzügig, und den verlangten Preis mehr als wert. Unbedingt besuchen, wenn man sich in der (weiteren) Umgebung befindet. Kulinarische Grüße Taillevent |
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Hallo Tailevent,
liest sich wirklich sehr ansprechend. Ein Menü für 140,- Euro ist schon ein ganz ordentlicher Preis, aber wenn es ein Restaurant der Spitzenkategorie ist, dann geht das schon in Ordnung. Überrascht bin ich, daß sie den Weinkeller auch mit Franzosen gut sortiert hatten. Üblicherweise bricht da in Italien schon gerne der Nationalstolz durch. Alles in allem sicher ein tolles kulinarisches Erlebnis. Was mir allerdings sauer aufstößt ist das : Zitat:
Muß das sein ? Das Essen wäre sicher auch ohne diese fragwürdige Zutat 1a gewesen. Kommt High-End Küche tatsächlich nicht ohne derlei Produkte aus ? Karl |
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Hallo Karl,
dass man den Stör in vollkommen unvernünftiger Art und Weise schon beinahe ausgerottet hat, stört mich auch. Der Gang hätte durch Weglassen des Kaviars nichts von seiner Qualität verloren. Es gibt aber auch Kaviar aus der Zuchthttp://www.fresh-caviar.de/produkte.php?SSID=84e1c092337250a99fc8b44125110cb7 , vielleicht ist das eine Alternative? Gruß, Taillevent |
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Hallo Tailevent,
deine Antwort hat mich ehrlich gefreut ! Zucht könnte tatsächlich eine brauchbare Alternative sein. Ich bin als Gourmet dem Kaviar nie wirklich nachgelaufen, habe aber andrerseits Plinis Zarenart auch nicht vom Tellerrand geschoben. So wie die Dinge momentan am kaspischen Meer liegen, wäre ein - zumindest vorrübergehender Verzicht - wünschenswert, damit unsere Enkel zumindest noch die Chance erhalten selbst darüber zu entscheiden, ob man Kaviar essen möchte, oder nicht. Ich bin wirklich kein Freund von Verboten und hoffe da einfach viel lieber auf die Vernunft der Leute. Wie du selber - erfreulicherweise - schon gesagt hast, wären Lachs und Aal auch ohne den Kaviar ein wunderbarer Gang gewesen. Karl |
kulinarische Eindrücke in ITALIA - Neapel - Procida
Am 31. August flog ich sehr früh morgens nach Neapel und mußte dort auf meine Freundin, die aus Paris einflog fünf Stunden warten. Dabei habe ich auch noch eine dieser kleinen Kuchenpizzen probiert, da es dort am Flughafen sonst nichts vernünftiges gab. Fürchterlich, aber Italiener haben da wohl einen anderen Geschmack, wie ich später noch sah.
Dann zu unserer Ferieninsel Procida, kurz vor Ischia. Mit 4 qkm recht überschaubar. Nachdem wir unser Quartier bezogen haben, am Ende einer Straße – Sackgasse – oberhalb einer Steilküste mit Blick aufs Meer musste ich erst einmal etwas vernünftiges essen. Dazu gingen wir ins nahgelegene etwas bessere Restaurant“ La Pergola“. Zum Glück war noch ein Tisch frei und so konnten den Tag in einem tollen Ambiente bei lauer Abendluft ab 20 Uhr im Garten zu einem guten Abschluß bringen. Als Antipasti ein Salat von Meeresfrüchten; vorzüglich. Danach dann Tagliatelli due colorie mit kleinen Tintenfischen und Muscheln. (Die Tagliatelli hatten auf einer Seite die normale Nudelfarbe, auf der anderen Seite waren sie schwarz. ) Bestimmt handgemacht und auch ein wenig dicker als maschinell hergestellte. Die Nudeln und die Soße waren köstlich. So etwas exzellentes an Nudeln hatte ich noch nie außer Haus. Eine weitere Portion wäre bestimmt besser gewesen. Doch vorher hatte ich schon für mich ein Entrecôte bestellt. Es war gut, aber noch besser die Pommes Frites, die auch noch kalt knackig waren. Meine Freundin hatte Kaninchen, was aber nicht so mein Fall war. Zum Salat gab es ligurisches Olivenöl. Zum Nachtisch ein Schokoladenkuchen und eine Peche Melba. Als Wein hatten wir einen Lacryma Christi bianco DOCG vom Vesuv, einer authochonen Weinrebe, wahrscheinlich von den griechischen Siedlern mitgebracht. Alles zusammen für EUR 90. Leider kam zum Schluß noch eine ziemlich große Gruppe Italiener, sodaß der Service ziemlich mit dieser Gruppe beschäftigt war. |
Trattoria "da Ignazio"
Trattoria "da Ignazio"
Stadtteil: San Polo Calle Saoneri N. 2749 I-30125 Venezia Tel. +39.041.52 34 825 Ruhetag: Samstag Diese von außen unscheinbare Trattoria westlich des "Campo San Polo", in Venedigs Stadtteil "San Polo" gelegen, bietet autentische "venezianische Küche". Das Lokal selber ist elegant rückhaltend, mit kleinem Innenhof, gestaltet. Die Kellner sind - für Venedig nicht untypisch - in elegantem Weiß gehalten. Über allem "wacht" die Chefin des Hauses - eine richtige italienische Mama, die es geschickt vermag einerseits jedem das Gefühl zu geben "zu Hause" zu sein, und der man andererseits keine Empfehlung abschlagen kann. Wir persönlich haben durgängig verschiedene tages-fangfrische Fische genossen (die unbestrittene Stärke des Hauses). Die Preise sind für venezianische Verhältnisse "human" - vor allem aber stimmt die Qualität! :) Mkg André FAZIT: Wer Fisch mag und in Venedig nicht gefobbt werden will ist hier gut aufgehoben. |
Taverna "KUS"
Taverna KUS
link zum Restaurant Via Castello 14 I-37010 San Zeno di Montagna (VR) Ruhetag: Mittwoch Tel.: +39.045.72 85 667 Wer an der touristisch überrannten Ostseite des Garda-Sees abseits von Touristen-Nepp gut speisen möchte, ist hier bestens aufgehoben. Die "ewig" anmutende Anfahrt hoch auf den "Berg Baldo" (700mSh) dauert von Garda (A22 Autobahn-Abfahrt "Lago di Garda sud") aus ca. 20 Minuten, es lohnt sich alle mal. Im Ort mit Panorama-Blick auf den See ist dieses alte Gehöft Richtung Ortsende gelegen. Dort erwartet euch - entgegen dem Namen - ein exklusives kulinarisches Kleinod. Ein liebevoll renoviertes Bauernhaus mit neuem Wintergarten lädt zum verweilen ein. Die Tische sind großzügig bemessen, die Fürsorge des Services bemerkenswert. Da Herbst - werden wir mit einem mit Kastanien versetzen "Ferrari-Spumante" wilkommen geheißen. Die Speisekarte (ital. / deutsch) ist übersichtlich gehalten - man setzt auf Qualität statt auf Quantität. Die Speisen spiegeln die regionale Verwurzelung der Küche wieder. Lokalen Produkten, jahreszeitlich abgestimmt, wird Rechnung getragen. Besonders hervorzuheben ist die hauseigene Metzgerei - die sagenhafte Fleischprodukte (leicht geräucherten Speck, Salami, etc) herstellt. Diese werden auch - so profan es klingen mag - als Vorspeise angeboten. Serviert mit selbstgebackenen Brotsorten, Kastanien im Speckmantel gebraten etc. eine geschmackliche Offenbarung. Auch Gnocchetti mit Kürbis sind exzellent, Gans-Braten mit Kastanien gefüllt, Rinder-Entrecôte mit Steinpilz und Sellerie-Mandelgemüse sowie ein Ragout vom geschmorten Lamm munden. Die Portionen sind für ital. Verhältnisse sehr groß... Das Preis-Leistungs-Verhältnis ist als sehr gut zu bezeichnen. Nimm dir etwas Zeit, um nach einem Caffè etwas die kleinen, individuell eingerichteten Stuben des Hauses auf dich wirken zu lassen. Wenn möglich, lass dir den 200 j. alten Weinkeller zeigen ;) FAZIT: Für mich ein Ort, um die Seele (und den Magen) etwas "baumeln" zu lassen. |
Il Desco
Ristorante Il Desco
Via Dietro San Sebastiano 7 I-37121 Verona tel. +39.045.59 53 58 Ruhetage: Sonntag, Montag Das Restaurant "Il Desco" ist eine italienische Institution. Der (sagenumwobene) Ruf eilt Elia Rizzo kilometerweit voraus. Wie in Italien meist, ist auch das "Il Desco" in einem unscheinbaren Gässchen gelegen, wer nicht aupasst läuft daran vorbei. Von außen vermeindlich klein, offenbart sich bereits im Entrée der Stil des Hauses - "grand cuisine": Links zum Speisesaal, geradeaus versinkt eine Wendeltreppe im Marmorboden (Toiletten), ringsrum stapelweise flankiert von erwerbbaren Produkten des Altmeisters (Bücher...). Der "Saal" hat eine durwegs noch als gemütlich zu bezeichnende Größe, zeitlose Eleganz gepaart mit moderner Kunst, die Ausleuchtung schaft ein angenehmnes Ambiente. Die Servicebrigarde ist so vornehm wie das Klientel, deutsch wird selbstverständlich (bei Bedarf) gesprochen. Eins vorweg - wer hier mit dem Geld knausert - der kommt nicht weit. Die Preise sind mitunter beeindruckend, das Degustationsmenü (Überraschung) mit knapp 100€ erscheint ok. Serviert werden durwegs gut bis tadellos zubereitete Gerichte, die vor allem ohne "Luxusprodukte" wie Hummer, Kaviar & Co auskommen. Jedoch erscheinte das ganze Menü eher lieblos und ohne Inspiration. Vielleicht habe ich mir einfach etwas anderes vorgestellt, beeindruckt vom großen Namen, der (vermeindlich) in der Küche werkt. Defacto stand Herr Rizzo an diesem Mittag im Entrée seines spärlich besuchten Lokals - rauchte!! - und machte einen sehr desinteressierten bzw. gelanweilten Eindruck (wie das Essen eben...). Da die neuen ital. Restaurantführer Ihn wieder (nach wie vor) zu den Top-Meisten Italiens zählen scheine ich mit meiner Auffassung wohl in der Minderheit zu liegen... FAZIT: Ohne Zweifel ein Altmeister, aber in einem Kreativ-Tal? In Verona kann für erheblich weniger Geld mindestens gleich gut (wenn nicht besser...) gegessen werden. Wem das Geld nicht zu schade ist, der möge hin gehn... alle anderen können wohl getrost darauf verzichten |
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Hallo Feinschmecker, hallo André,
heuer habe ich einiges an Italien-Erfahrung dazu gewonnen. Beim Durchlesen von Andrés Italien-Thread ist mir aufgefallen: Trinkgeld Servizio und Coperto sollte man nicht verwechseln. Coperto ist eine kleine Fixgebühr pro Person, die für Brot und Gedeck manchmal verrechnet wird. Servizio wird nach meiner Erfahrung hauptsächlich in Touristenläden auf der Rechnung den Preisen hinzugerechnet. Das Ergebnis ist, dass man oft für den schlechtesten Service gezwungen wird, bis zu 15% des Rechnungsbetrages zu löhnen. In besseren Lokalen muss das Personal offensichtlich auf die Fairness der Gäste vertrauen. Leider funktioniert das bei vielen Touristen nicht. Mit ca. 10% ist der Kellner - so meine Erfahrung - hochzufrieden. Service in Rom Das war oft sehr unterhaltsam. Die benötigen im Vergleich zu unserer Gastronomie das dreifache Personal, verursachen jedoch auch das dreifache Chaos:D . Il Desco Dort war ich auch einmal vor ca 20 Jahren. Geändert hat sich offenbar nichts, die Preise waren schon damals ein Witz. Wenn ich lese, dass man in diesem Lokal, das offenbar hauptsächlich von der Tradition lebt, 100 € für ein Menu zahlt, lege ich die (oft bescheidenen) Mehrkosten in einem ***Sterner gerne aus. Kulinarische Grüße Taillevent PS. @ André, warst Du jetzt in Norditalien oder Mittelamerika:confused: :) |
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Zitat:
:D Na zuerst dort, danach hier ;) Italien ist ja vor der Haustüre... |
Tivoli - Cortina d'Ampezzo
Sonntag, 14. Januar 2007 - nach einem Intermezzo beim Balon-Festival Toblach bot es sich an, zum Mittagessen in der Umgebung einzukehren.
12:30, das Außenthermometer der Tourismus-Info in Cortina d\'Ampezzo zeigt unglaubliche 19°C. Ich zweige ab auf die SR48 Richtung Falzarego-Pass, ca. 1,5 km später - mit schönem Blick auf den Ort - finde ich mich am Parkplatz des Restaurants Tivoli wieder. Großes Restaurant-Schild - doch wo ist der Eingang? Erst auf den 2. Blick offenbart sich mir die richtige Tür :p . Aus dem Wintergarten blickend lächeln mich schon 4 munter speisende Gäste an (wie sich herausstellt die einzigen Mitesser an diesem Mittag) - wenn das keine guten Vorzeichen sind. Das Restaurant ist im "alpinen" Stil gehalten, elegant aber nicht gediegen - der Wohlfühlfaktor stimmt. Die Tische sind nicht zu gross - dementsprechend hält sich die Tischdeko auch in Grenzen (was ganz und gar nicht störend ist). Eingedeckt finde ich einen einzigen Vorspeisenlöffel vor - feines Silber - sowie Gläser aus den Häusern Spiegelau und Zaffarano. Speise und Weinkarte werden gereicht, dazu unaufgefordert ein Schuck Spumante zum "Benvenuto". Als erstes in der Karte: Speiseempfehlungen zu weißem Trüffel (aus der Region Marken) Weiters das Tagesmenü, zu 3 (€ 64,--) bzw. 6 (€ 85,--) Gängen. Weiters eine feine Auswahl and kalten u. warmen Vorpspeisen, Fisch und Fleisch - für Desserts, Käse gibts eine extra Karte. Meine Wahl fällt auf das Tagesmenü in 6 Gängen. Die Weinkarte ist der Reputation des Hauses entsprechend üppig, überzeugt vor allem durch eine tolle Variation an Gütern (neben den Blue Chips wie Château Pétrus) und Jahrgängen - die Preise sind fair kalkuliert - bisweilen finden sich sogar absolute Preis/Leistungs Hits (zB Silvaner 04 v. Franz Haas für 20,-- / 0,75 l), auch Österreich, Slowenien u.a. sind vertreten (1991 GrüVe vom Nikolaihof für EUR 90,-- - wenn das keine fairer Preis ist). Lt. Karte ist das Gedeck mit 4,-- dotiert, Menüessern wird's aber nicht verrechnet. Inkludiert eine Variation div. Brote (leider weißlastig), ein Amuse sowie tolle Friandis/Petit fours). Der Gruß aus der Küche offenbart eines der Mottos: "klotzen, nicht kleckern!" - Ein Gericht en miniature aus der Trüffelabteilung: Marronicreme mit gebratener Gänsestopfleber und weißem Trüffel (nicht zu knapp), da bleibt einem doch glatt das "Ladl" offen. Feinst abgestimmt entpuppt sich dieses Gericht als eines der Highlights des Menüs! 1. Gang: (ein Bild für Götter) Tartare di astice con finocchi marinati e maionese di patate Hummertartar unter einer marmorierten Haube aus roher Zucchini, dazu marinierter Fenchelsalat und Kartoffelmayonese: +++ große Klasse! 2. Gang: Insalata tiepida di tonno con salsa alla soia Lauwarmer Thunfischsalat mit Soiasauce und Chicoree. Hier störte mich am meißten, dass der Thunfisch auf allen Ecken und Enden angeröstet wurde - verstehe zwar, dass die Röstaromen Teil des Gerichts sind - jedoch auf Kosten des Thunfisch mit seinem feinen Aroma. Die Soiasauce balancierte gut die (erstaunlicherweise sowieso geringe) Bitterkeit des Chicoree aus. + 3. Gang: Vellutata di zucca con cape sante, olio e semi di zucca Österreich lässt grüßen :D Kürbiscréme mit Kürbiskernöl und gerösteten Kürbiskernen, dazu gebratene Scheiben von Jakobsmuschel (überflüssig) ++ 4. Gang: Passatelli al parmigiano con salsa al foie gras e tartufo bianco Nach der deftigen Suppe natürlich schon happig, ein weiteres Gericht aus der Trüffelkarte. Wie soll man's beschreiben: eine Arte "Spätzle aus Parmesanteig" mit Gänsestopflebersauce (kräftig) und (reichlich) Trüffel... Der frische, weiße Trüffel verliert leider klar gegen die kräfigen Aromen von Parmesan und Gänsestopfleber - gut Gemeint und "zu viel des Guten"... dieses Gericht muss in der Konzeption überdacht werden (+) Intermezzo: Ob diesem Paukenschlag bat ich vor dem Haupt um ein Sorbet - gereicht wurde mir eins von Minze im schnuckeligen Glastässchen. Das Aroma an sich war ja wunderbar herausgearbeitet - leider hat man's doch etwas mit der Süße übertrieben (der Italienische Geschmack halt...) ++ 5. Gang: Filetto di cervo con riduzione allo zenzero Es lebe die novelle cuisine :p - die Portionsgröße war für mich genau richtig. À point gegartes Hirschfilet mit einer halben, tournierten Mini-Karotte, 1/4 Stk. Broccoli, 1 Bohne sowie etwas Artischockenherz. Das Fleisch drappiert auf etwas weiterem sautierten Artischockenboden - alles handwerklich 1a, das eigendlich spannende an diesem Gericht jedoch die "Reduktion von Ingwer" als Aromaträger / Sauce. Ich hatte vorher zumindest einen Anflug von Skepsis - der Dosis wegen. Nachträglich ist festzuhalten - der Ingwer hätte durchaus intensiver sein düfen. Für eine Reduktion war dann doch nur noch ein "Aroma-Lüftlein" übrig - der Ansatz ist schon gut. ++(+) Da mit dem Auto unterwegs und schon den Spumante intus, bat ich zu einem Glas "rot" zum Hirsch. Die Sommelière empfahl anfangs einen 2003er Morellino di Scansano - welcher mir keine Freude bereiten konnte... Die Dame blieb der Rebsorte treu und offerierte danach einen 1998er Sangiovese aus dem Bolgheri... aaaa - an diesem Tag absolut meine Welt. (5 min vorher dotierte im Übrigen auch der Nebentisch den 1. vorgeschlagenen Wein - einen trentiner Syrah nicht (OTon ital Gast: "komisches Zeugs machen diese Trentiner da"), man merkte der Weinfachfrau im weiteren Verlauf eine gewissen Enttäuschung an). Serviert wurde mir das ganze im üppigen Burgunder-Grand-Cru Glas (Riedel lässt Grüßen - ob die eine Lizenz an Zaffarano gegeben haben, bzw. das gemeinsam entwickelt haben??), der Wein ging mit der Zeit leider im (zu großen) Glas unter... Pre-Dessert: Crema di limone con spuma di lamponi Wieder das Tässchen, diesmal mit Zitronencreme und Himbeerschaum, fein - jedoch alles um den beschriebenen Tick zu süß + 6. Gang: (wieder eine Augenweide) Semifreddo alla vaniglia "Tahiti" con cuore al frutto della passione Das wunderbar aufgebaute Halbgefrohrene strotzte im Kontrast zum schwarzen Teller nur so vor gelber Farbe (wie viele Eigelb da wohl reingewandert sind :rolleyes: ), dekoriert mit Hippe und Beerenobst (ich muss die ägyptischen Erdbeeren & Co. nun wirklich nicht haben) sowie 2erlei Saucen. Leider hielt das Dessert nicht so wirklich die Erwartungen. An Vanille wurde eher gespart - selbst meine "Einbildung" half da nur bedingt weiter. Die Passionsfruchtcreme im Inneren - auf einem Bisquitteig-Boden - konnte sich mangels präziser Aromen nicht klar von der Parfait-Hülle abtrennen, im Mund überzeugten die Komponenten weder einzeln noch gemischt. + Zum Abschluss nebst einem leckeren Caffè tolle Pralinen und 2erlei Cremen: 1 x Mascarpone, 1 x Kirsche mit Edel-Bitterschokolade (Le Calandre lässt grüßen!) +++ Auf der Rechnung schlug sich der Wein mit EUR 10,-- zu buche, da auch großzügig eingeschenkt absolut ok; 2 Flaschen 0,75 l Wasser für 4,-- sind eine Wohltat in der Sternegastronomie. Total: EUR 102,-- Signore Prest - der Küchenchef - kam des öfteren - leider hatte er ja nicht viel zu tun - am Tisch vorbei um sich nach dem wohlbefinden zu erkundigen, ein wirklich sehr sympatischer Mann. Er nam sich auch zeit für ein Gespräch, bat mich um offenes Ansprechen der Küchenleistung. Er nahm meine persönlichen Eindrücke dankbar auf. FAZIT: Ein Haus für Traditionalisten! Wer kein Risiko eingehen mag ist hier bestens aufgehoben. Klassische Haut Cuisine, ordentlich umgesetzt. Ich würde urteilen: Der Chef ist ein wenig gefangener der Cortina-Klientel ("Pelzmantel-Fraktion"). Er zeigt kreative Ansätze - wie mit dem Ingwer - will / darf sich jedoch nicht allzusehr aus dem Fenster lehnen, weil sicherlich das Risiko besteht, dass die alt eingesessene Kundschaft dies nicht honoriert. mkg André Ristorante TIVOLI Via Lacedel 34 I-32043 Cortina d'Ampezzo Ruhetag: Nebensaison Montags Tel: +39. 0436 866 400 Link zum Restaurant |
Alle Zeitangaben in GMT +2. Es ist jetzt 23:51 Uhr. |
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