FeinschmeckerForen.de

FeinschmeckerForen.de (https://www.feinschmeckerforen.de/index.php)
-   Der Weinkeller (https://www.feinschmeckerforen.de/forumdisplay.php?f=13)
-   -   Wein ABC (https://www.feinschmeckerforen.de/showthread.php?t=71)

KingKreole 26.04.2005 16:42

Wein ABC
 
Von "Abgang" bis "Avinieren"

Was ist eigentlich Ampelographie? Was versteht man unter BSA? Und wissen Sie, was sich hinter einer Brettanomyces verbirgt? Im Dschungel des Weinausdrücke kann man sich manchmal schon verlaufen. Deshalb haben wir Ihnen hier die wichtigsten Ausdrücke in Sachen Wein und Verkostung zusammengestellt.
A
Abgang: Das, was man nach dem Schlucken des Weines noch im Mund schmeckt, sozusagen der Nachgeschmack. Länge und Intensität sind bedeutend für die Qualität des Weines
Abstechen: Nach der Gärung wird der Wein in ein neues Fass gefüllt, um ihn von Hefe und Ablagerungen zu trennen und zu belüften. Das geschieht im Laufe der Zeit noch zweimal und ist wichtig, um beispielsweise Hefeböckser (s.u.) zu verhindern
Abstoppen: Die Gärung wird abgebrochen, um einen hohen natürlichen Restzucker zu erhalten. Verfahren zur Herstellung von Dessertweinen
Appellation contrôlée (AC; AOC): Französisches System zur "kontrollierten Herkunftsbezeichnung", legt den Anbaubezirk, die Rebsorten, die maximalen Hektarerträge usw. fest
Aceton: Buttersäure-Bakterien können diese Flüssigkeit im Wein verursachen, die sich in der Nase durch einen so genannten "Uhu-Ton" bemerkbar macht
Adstringieren: Sie haben nach dem Weingenuss ein pelziges und ausgetrocknetes Gefühl auf der Mundschleimhaut und an den Zähnen? Das kommt vom hohen Gehalt an Tanninen gerade in jungen Rotweinen
Alkohol: Der Begriff kommt von dem Arabischen "Guhlu" und wird in Deutschland 1597 zum ersten mal erwähnt. Es handelt sich um eine organisch-chemische Verbindung, die in fester, öliger und flüssiger Form vorkommt. Er entsteht, wenn in einer Flüssigkeit eines (einwertig) oder mehrere Wasserstoff-Atome (mehrwertig) durch eine oder mehrere Hydroxy-Gruppen (Alkoholarten) ersetzt sind
Allier-Eiche: Sie wächst im Département Allier in Mittelfrankreich und wird zur Herstellung von Barriquefässern (siehe dort) verwendet. Eignet sich für Weiß- und Rotweine
Amarone: Trockener italienischer Wein aus rosinierten Trauben. Die Trauben werden nach der Ernte auf bastmatten oder frei hängend getrocknet. Dabei bildet sich auch Edelfäule (siehe dort). Erst dann werden die Trauben gepresst und der Most durchgegoren.
American Viticultural Area (AVA): Amerikanisches Appellationssystem, dass erst seit 1978 besteht. Nur wenige Vorgaben müssen erfüllt werden (keine Mengenbeschränkung)
Ampelographie: von griechischen Wort ampelos, Weinstock; Rebenkunde
Amtliche Prüfnummer (AP): Auf jedem Etikett eines deutschen Weines zu finden als Zeichen der Durchführung der gesetzlich vorgeschriebenen Prüfung des Weines. Die Nummer gibt Auskunft über die Prüfstelle, den Ort des Erzeugers, den Erzeuger, die Abfüllung und das Jahr der Prüfung
Anbaugebiet: Gesetzlich festgelegtes Herkunftsgebiet von Weinen. Das älteste Anbaugebiet wurde 1756 für Portwein geschaffen. In Deutschland gibt es 13 Anbaugebiete
Animalisch: Manche Weine ähneln im Geruch Tieren und Tierischem wie Tierhaut, Fell, Moschus, Fleisch und Blut. Wird nicht von allen Weintrinkern als positiv empfunden
Anreichern: Bezeichnet den Zusatz von Zucker zum Traubensaft oder zum gärenden Most zur Steigerung des Alkoholgehaltes im späteren Wein und damit zur qualitativen Verbesserung (auch chaptalisieren)
AOC: siehe AC
Apfelsäure: Gehört neben Wein- und Zitronensäure zu den drei wichtigen Säuren im Wein. Ihr Anteil in unreifen Trauben ist höher als in reifen. Durch biologischen Säurabbau (siehe dort) wird sie in Milchsäure abgebaut und dadurch milder
Assemblage: Verschnitt verschiedener Weine, bei die unterschiedlichen Eigenschaften der Ausgangsweine zu einem besseren Wein zusammengestellt werden. Wird sowohl bei Schaum- als auch bei Stillweinen verwendet
Ausbruch: In Österreich am Neusiedlersee hergestellte Weinspezialität, die aus überreifen beziehungsweise edelfaulen und natürlich angetrockneten Trauben mit einem Mostgewicht von mindestens 138 Grad Oechsle vinifiziert wird
Auslese: Deutsche Qualitätsstufe, für die je nach Anbaugebiet ein bestimmtes Mindestmostgewicht vorgeschrieben ist. Meist werden sehr reife oder auch edelfaule Trauben verwendet
Autochthon: Das lateinische Wort "Autochthon" heißt soviel wie "alteingesessen eingeboren" und bezeichnet bei Reben solche Sorten, die nur in einer bestimmten Gegend vorkommen und angebaut werden
Avinieren: Vor dem Verkosten wird das Glas (oder auch die Karaffe) mit Wein gespült, um mögliche Fremdgerüche verschwinden zu lassen, die beim Verkosten stören könnten

Von "Barrel fermented" bis "Bukett"
B
Barrel fermented: Englische Bezeichnung für "im Barrique ausgebaut" (siehe dort)
Barrique: Ursprüngliches Bordelaiser Schiffsmaß. Heute bezeichnet dieser Ausdruck Weinfässer aus Eichenholz mit einem Inhalt von 225 Litern. Das Fass wird während der Herstellung "getoastet", dass heißt, die Holzdauben werden mit Feuer geröstet. Dieser Vorgang, die Länge der Holzlagerung, die Herkunft des Holzes und die Herstellungsart des Fasses sind ausschlaggebend für den Einfluss, den der Ausbau und die Lagerung des Weines auf dessen Geschmack hat.
Beerenauslese: Deutsche Prädikatsstufe, die aus überreifen oder edelfaulen Trauben hergestellt wird. Das Mindestmostgewicht variiert je nach Anbaugebiet zwischen 110 und 128 Grad Oechsle. Beerenauslesen sind oft Weine mit feiner Honigsüße und geringem Alkoholgehalt.
Biologischer Säureabbau (BSA): Die Umwandlung von Apfelsäure in Milchsäure wird auch malolaktische Gärung genannt. Der BSA wird vor allem bei Rotweinen, grundsätzlich vor dem Ausbau in Barrique-Fässern. Man kann den Vorgang bewusst einleiten, zum Teil kann er auch selbständig entstehen. Die Weine werden dadurch milder, verlieren aber ihre Fruchtigkeit. Daher wird er bei Weißweinen eher selten angewandt.
Blanc de Blancs: Wird im Französischen als Bezeichnung für Schaumweine (in erster Linie Champagner) benutzt, die ausschließlich aus weißen Trauben (Chardonnay) hergestellt wurde.
Blanc de Noirs: Ebenfalls aus der Schaumweinproduktion, wird aber auch für Stillweine benutzt. Steht für Weißweine, die aus roten Trauben gekeltert wurden.
Blend: Englisches Synonym für Cuvée (siehe dort)
Blindverkostung: Weinprobe, bei denen den Verkostern die Herkunft der Weine unbekannt ist. weinwelt-Verkostungen werden immer als Blindprobe durchgeführt. Die Verkoster erhalten nur Angaben zur Sorte, zur Qualitätsstufe, zum Anbaugebiet und zum Alkoholgehalt. Der Hersteller bleibt unbekannt, um eine objektive Beurteilung zu garantieren.
blumig: Geruchseindruck, der an Rosen, Veilchen oder andere Blumen erinnert. Vor allem in Bouquet-Sorten (siehe dort) wie Muskateller, Traminer zu finden.
Bocksbeutel: Vom Anbaugebiet Franken geschützte Flaschenform (findet sich auch im portugiesischen Anbaugebiet Vinho Verde und in Griechenland). Der Name stammt vermutlich dem Ausdruck "bauchige Buddel" oder vom "Booksbüdel", dem Beutel für das Gebetbuch. In Franken dürfen nur Qualitätsweine bestimmter Anbaugebiete (QbA, siehe dort) abgefüllt werden.
Böckser: Weinfehler, der durch Schwefelwasserstoff-Verbindungen im Wein entsteht. Er macht sich durch den Geruch nach faulen Eiern, verbranntem Gummi o.ä. bemerkbar. Durch Kupferschönung (siehe dort) kann der Weinfehler behoben werden, mit einem Kupferpfennig können Sie eine solche Schönung selbst durchführen.
Bordeaux-Brühe: Ein Gemisch aus Kalk, Kupfersulfat und Wasser, dass zur Bekämpfung von falschem Mehltau (siehe dort) und andern Pilzkrankheiten benutzt wird. Wird als einziges chemisches Mittel auch im organischen Weinbau genehmigt.
Botrytis: Schimmelpilz, der sowohl die Edelfäule (siehe dort), als auch die Graufäule (siehe dort) verursachen kann.
brandig: Ein Wein ist brandig, wenn der vorhandene Alkohol übermäßig oder sogar unangenehm in den Vordergrund tritt. Das Phänomen entsteht meist bei sehr reifen Trauben mit hohem Zuckergehalt und wenig Säure.
Brettanomyces: Eine Form der Hefe, die vor allem in alten Fässern vorkommt und meist ein Zeichen von hygienischen Mängeln im Keller ist. Sie führt im Wein zu einem Mäuselton (siehe dort) beziehungsweise zu einem metallischen Geschmack. In geringen Mengen wird der Geschmack von manchen Weintrinkern als angenehm empfunden.
Brix: In den USA übliches Massystem zur Bestimmung des Zuckergehaltes (vgl. Oechsle)
Brut: Bei Schaumwein und Champagner übliche Bezeichnung für einen Restzuckergehalt von weniger als 15 Gramm. Extra brut steht für weniger als sechs Gramm Restzucker.
Bukett: Bezeichnet den Gesamteindruck eines Weines. Die Summe aller Geschmacks- und Geruchseindrücke eines Weines, die für eine Sorte typisch sind. Es wird zischen Aroma als einzelnem und Bukett als Gesamteindruck unterschieden.
via Weinwelt


Alle Zeitangaben in GMT +2. Es ist jetzt 02:11 Uhr.

Powered by: vBulletin Version 3.0.3 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, Jelsoft Enterprises Ltd.