Erfahrungsbericht zur Cheese 2005
Ich möchte hier gerne einen kleinen Erfahrungsbericht zur großen (größten) Käsemesse - der CHEESE 05 in Bra, Italien - abgeben:
Vorweg ist zu sagen: Ich war nur an einem von 3 Messetagen da - natürlich viel zu kurz, aber konnte ich doch überhaupt froh sein dass sich so kurzfristig die Gelegenheit ergeben hat. Ein Dämpfer war an diesem Sonntag (18.09.) natürlich das schlechte Wetter. Die Cheese ist eine alle 2 Jahre wiederkehrende Messe, veranstaltet von Slow Food am Hauptsitz in der nord-west-italienischen Stadt Bra (nähe Turin). Seit diesem Jahr wird die Messe als "internationale Ausstellung" betitelt. Im Vorfeld erhielt ich ein sehr umfangreiches Messeprogramm (auf deutsch) mit dem ich mir einen guten Eindruck über das Gebotene verschaffen konnte. Da ich in den Genuss einer organisierten Fahrt (mit einem SF Convivium) kam, brauchte ich mir keine Gedanken um's Fahren bzw. die Unterkunft machen. VERKEHRSLOGISTIK VOR ORT: Es wurde ein Shuttledienst zu diversen umliegenden Parkplätzen sowie ein Shuttlebus nach Pollenzo - einem Teil-Veranstaltungsort angeboten. Auch die Zuganbindung machte - soweit anderer Teilnehmer ihre Meinung - einen guten Eindruck AUFBAU: Da Bra nur ein "Städtchen" ist und über kein Messezentrum Verfügt hält die halbe Stadt als Austragungsort her, dH im großen und ganzen eine Freiluftmesse. An vielen Infoständen wird man ausreichend mit Kartenmaterial, Programmen etz bestückt und natürlich auch bei Bedarf beraten. PRAKTISCH: auf Wunsch erhät man für EUR 5 ein schönes Weinglas der Fa. BORMIOLI ROCCO inkl. einem Tragebeutel für dieses - welchen man sich um den Hals hängt - um die Hände frei zu halten. Wie bereits gesagt - das ganze ist eine Freiluftmesse die sich vor allem auf den großen Plätzen der Stadt abspielt. Hier sind Markt-ähnlich unzählige Stände aufgebaut - das ganze nach Regionen (Italien) und Ländern im System aufgebaut. Anwesend sind sowohl Bauern, Sennereien als auch Käse-Affineure und größere Gebiets-Konsortien, aber auch Messer-Hersteller etz... Die Messe ist ohne Eintritt. Verkostet wird an den Ständen kostenlos - selbstverständlich mit der Möglichkeit direkt den probierten Käse erwerben zu können. Jedem Stand wurde ein Weingut zugeteilt - somit kam man in den Genuss vieler guter Tropfen SONDERTEILE DER MESSE: Neben den klassischen Ständen hat die Messe auch gewisse Schwerpunkte und Sonderteile geboten: Die Ziegenkäse-Hütte Die Messe hatte als Schwerpunkt den Ziegenkäse, dem wurde mit einem eigenem Palais gewürdigt. Dort konnte man noch mal im speziellen verschiedenste internat. Ziegenkäse im einzelnen degustieren - der Eigentliche anziehungspunkt waren jedoch geleitete Schwerpunktverkostungen - jeweils mit den Käseproduzenten. Für 5 EUR konnte man Teilnehmen. Dafür erhielt man meist 4 Käse inkl. Brot, Wein, Wasser (und die geführte Verkostung). Die Käse-Förderkreise - Präsidien Eine Strasse war den sog. "Förderkreisen" vorbehalten. Die "biologische Vielfalt" ist ja mitunter das Hauptziel von Slow Food, hier werden bestimmte "vom Aussterben bedrohte" Käsesorten unterstützt und haben die Möglichkeit sich zu präsentieren (zB tibetanischer Yak-Käse) Großer Käsesaal mit Önothek Unter dem historischen Portikus der Markthalle von Bra kann in geschützter Atmosphäre weiter Verkostet werden (überdacht). Für 3 EUR "Eintritt" erhält der Besucher 3 Coupons für 2 Käse und 1 Weinprobe. Weitere Bons konnte man an div. Kassen erwerben. Kurz erklärt fand man die ganzen (?) Käse zur Verkostung vor - diesmal neutral - nicht von den Verkäufern - sondern von den MA's der Messe geboten. Zuzüglich bietet eine Önothek die Chance über 1.000 Weine vom Schaum, Weiß- über Rot und Dessertwein glasweise zu degustieren - je zwischen 1 und 3 Euro das Glas - die Käse (Europäische mit geschützter Ursprungs- bzw. geographischer Bezeichnung/Angabe) allesamt für 1 Euro pro Sorte. Der entscheidende Vorteil und Unterschied sind die Sitzplätze und Stehtische, an denen in Ruhe in einer Runde verkostet werden kann. Die Verkostungskioske Verkostungskioske sind meist an Konsortienständen (verschiedner Regionen) zu finden. Hier kann vor allem "gegessen" werden - dh es werden warme Mahlzeiten (regionaltypisch) angeboten, entweder als Imbiss oder als mehrgängiges Essen - teilweise auch im geschützten Zelt als Restaurant, alles sehr kostenkünstig. Die Piazza des Bieres Da nicht jeder Wein mag bzw. natürlich auch ein gutes Bier zum Käse passt hat die Messe auf der Terasse des oben genannten Portikus ein großes Zelt aufgebaut - in dem internationale Biere verschiedenster Sorten und Herkunft probiert werden konnten - nebenan gab's original neapolitanische Pizza :o Die Geschmackserlebnisse - Geschmackslaboaratorien Sicherlich eines der Highlights - daher auch nur auf Vorbestellung Darunter waren Kurzseminare zu den verschiedensten Themen zu verstehen. Allesamt mit dem Ziel den Besucher in einer spannenden Art weiterzubilden. An 1. Stelle der 42 Seminare stand natürlich der Käse... Verabredungen zum Essen Als Rahmenprogramm wurde mit verschiedensten Restaurants der Umgebung ein Programm von Themenabenden erarbeitet - bei denen jehweils in lockerer Atmosphäre weitere Geschmackserlebnisse (ua von Gastköchen) warteten - Vorbestellung war Bedingung. Es gab noch weitere Rahmenveranstaltungen - "Cheese für Kinder" und diverse kulturelle Dinge, sowie auf der Gastro-Uni in Pollenzo ein Teil der Messe. Leider konnte ich an einem Tag bei weitem nicht alles schaffen. Alles in allem eine Top-Veranstaltung (mit gutem Preis-Leistungs-Verhältnis) Wenn alles klappt bin ich in 2 Jahren wieder da. Ich hoffe euch einen kleinen Einblick bzw. Übersicht gegeben zu haben, gerne stehe ich für weitere Fragen zur Verfügung :D Mit kulinarischen Grüßen aus Osttirol André |
AW: Erfahrungsbericht zur Cheese 2005
Hallo André Cis,
Du hast Dir eine so große Mühe mit Deinem Bericht gemacht. Leider ist es schon weiter zurück. Doch Slow Food ist ja immer aktuell. Da gibt es verschiedene Meinungen wie ich auch schon gelesen habe. (auch selbst recherchiert) Doch ich finde diese Idee nicht verkehrt. Hatte früher mal ein Restaurant in der Rhön. Und da gab es - "von der Rhön- für die Rhön". Ebenso korrekt mußte man da nachweisen, daß sämtliche Rohstoffe aus der Region waren. Es wurde streng kontrolliert anhand von Rechnungen im Einkauf. Es gab nur 13 Mitglieder damals. Selbst die Nudeln durfte man nur wenn Selbstherstellung aus dem regionalen Mehl und den einheimischen Hühnereiern machen- oder die Nudeln aus der Region kaufen. Toastbrot war so schon ein Problem, denn das wurde regional nicht hergestellt, dafür aber Weißbrot. So hatte ich mit dem Toast auf meiner Karte schon einige Probleme. Käse durfte auch nicht außerhalb der Region auf den tisch kommen.Die Rumpsteaks waren noch größere Probleme, denn die waren nicht wirklich zart vom Rhöner-Weiderind. (abhängen hat auch nichts genützt) Salat war sehr gut, ohne Chemie, aber die Fliegen, Schneckenfraß und.., war schon eine elende Putzerei und ca. 7x waschen. Der Aufwand insgesamt-war nicht gering. Auch die Kosten nicht. Aber für die Gäste war es - auch wenn ja das Schild - Von der R--für die R-- vor der Tür hing eigentlich unwichtig, denn die Gäste wollten gut und günstig essen. Naja das war einmal und wird es sicher heute noch sein doch sicher mit mehreren Mitgliedern. Ich glaube ich habe jetzt das Thema fast verfehlt. Aber ich bin zuerst auf Link Slow Food losgegangen. Aber das ist nun der erste Beitrag zu Deinem - Cheese 2005. Ich werde sicher nochmal auf den Käse und Dein eher eigentliches Thema zurückkommen- Pardon. Lieben Grüße aphrodite |
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