Austernkraut aus den Lofoten
Früher gab es auf den Lofoten viel Wald, bis die Menschen ernsthaft mit Viehhaltung begannen. Heute kehrt der Wald, hautsächlich Birke, langsam wieder zurück. Auf magerem Steingrund und auf trockenen Bergrücken wächst die Birke oft gekrümmt und niedrig, zusammen mit Gras und Heidekraut. An Bächen und Flüssen können sie auch höher werden. Auf Vestvågøy gibt es ein paar Stellen mit gepflanzten Tannenwäldchen.
Völlig waldlos, von kleinen Baumgruppen am Fuß der Steilhänge und gepflanzten Ebereschen abgesehen, ist der südwestliche Teil, der starken Stürmen ausgesetzt ist. Im Strandbereich finden wir an vielen Orten schöne Strandwiesen mit einer abwechslungsreichen Flora. Auf trockenen Hügeln wachsen unter anderem große Mengen Augentrost, Sumpfherzblatt, Gänserich, Stiefmütterchen und Hahnenkamm. An Stellen mit viel Muschelsand dominieren Pflanzen wie Silberwurz, Bitterer Enzian oder Feldenzian. Auf den flachen, etwas trockneren Felsen im Meer findet man besonders Grasnelke und Scharfen Mauerpfeffer, die die Mulden violett und gelb werden lassen. An trockenen Stellen dominieren Arten wie Felsenröschen, Dreiblattbinse, Preiselbeere und andere robuste Arten. An den Mooren findet man Wollgras, Torfmoose, Lavendelheide, Moltebeeren und Orchideen, wie das gefleckte Knabenkraut. Im Gebirge, oberhalb der Baumgrenze, trifft man auf einen Weidengürtel, der stark von Zwergbirken dominiert wird. Hochebenen sind zumeist von Heidekraut, Schwarzer Krähenbeere, Blaubeere, Schwedischem Hartriegel, Zwergbirke und Krüppelweide überzogen. Wo der Schnee länger liegenbleibt, findet man Blaubeeren, Goldkraut und einige Farne. Ganz oben trifft man auf eine rein alpine Vegetation mit Arten wie Alpen-Säuerling, Eishahnenfuß, Alpen-Ehrenpreis und Alpen-Schaumkraut. Die Felsgrate sind von zahlreichen Moos-, Flechten- und Algenarten überzogen, die dem Lofotengebirge in Zusammenhang mit den ungewöhnlichen Lichtverhältnissen eine eigenartige grünliche Färbung verleihen. Aufgrund der kühlen Sommer findet man einige dieser Pflanzen auch am Strand und an mehreren Stellen, wo es feucht ist. An den Muschelstränden sieht man auch die Silberwurz, die Alpen-Wiesenraute, das Ostalpen-Stiefmütterchen, den Gemeinen Alpenhelm und den Steinbrech. Im Meer dominieren Pflanzen wie Tang und Algen, die sich durch Sporen vermehren. In der Ebbezone findet man den sogenannten Schafstang. Bei Niedrigwasser bleibt er oft am Strand zurück und wird von den Schafen gefressen. Diese Algenart verträgt stundenlange Trockenheit. Weiterhin findet man den Spiraltang, den Knotentang und den Blasentang. Diese Arten wurden früher in großen Mengen gesammelt und als Tierfutter benutzt. An Stellen mit starker Strömung und kräftigem Wellengang findet man die großen Tangarten wie Großtang, Zuckertang und Fingertang. Sie können meterlang werden und besitzen eine breite Blattfläche und einen kräftigen Haftfuß. An den exponiertesten Stellen findet man meist feine Grün- und Rotalgen. Im Sand findet man die gegen Trockenheit resistenten Arten wie Meersenf, Austerkraut, Strandliebstöckel, Haargras und Strandaster. Auf den Tangweiden wachsen Unkrautarten wie Hundskamille, Gänsefußgewächse, kriechender Hahnenfuß, Brennessel und Acker-Gänsedistel. Unterhalb der Vogelfelsen dominieren - wegen der kräftigen Düngung - Sauerampfer, Hundskamille, Angelika, in erster Linie aber das weiß blühende Scharbockskraut Gruß knorhan |
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