Spargel: Tipps für den Einkauf
Die Stangen müssen quietschen
ALLES FRISCH: Bevor die Spargel von der Betriebsgemeinschaft Eichenauer/Wahl in den Handel kommen, wird jede Stange einzeln begutachtet und beschnitten. Willi Eichenauer und Axel von Wahl, die auf 90 Hektar bei Hüttenfeld Spargel anbauen, achten auf Qualität, um ihre Produkte möglichst gut vermarkten zu können. Bei Eichenauer und Wahl kommen die frisch geernteten Stangen sofort in ein Kühlhaus. Die ununterbrochene Kühlkette sorgt dafür, dass die Ware frisch in die Regale der Supermärkte gelangt. Wer das „königliche Gemüse“ als Endverbraucher direkt vom Spargelhof holt, erhält größtmögliche Frische. Bis 24. Juni, dem Johannistag, muss alles vermarktet sein. Danach nehmen die Großmärkte keine Ware mehr an. Die Spargelanbauer räumen anschließend die Felder ab. Bis September müssen die Sandböden beregnet werden. Im November beginnen die Vorbereitungen auf die nächste Saison. HÜTTENFELD. Am 14. April hat offiziell die Erntezeit des Spargels begonnen. Mitarbeiter des Regierungspräsidiums sind unterwegs und sorgen in Erzeuger- und Großhandelsbetrieben für die Einhaltung der EU-Qualitätsnormen für Obst- und Gemüse. „In der hessischen Gemüseproduktion ist der Spargel das erste Gemüse, das geerntet wird“, erklärt Karin Ohm-Winter, Leiterin des landesweit tätigen RP-Dezernates „Qualitätssicherung für Öko-, pflanzliche Produkte und Milch“. Der größte Marktanteil kommt aus der Region Südhessen um Griesheim, Weiterstadt, Gernsheim und Lampertheim, wo aufgrund der leichten Sandböden der Spargel beste Bedingungen hat. Dieses Gebiet bildet zehn Prozent der deutschen Anbaufläche. Mit so genannten Verfrühungssystemen - Folie, Vlies oder Tunnel - konnte in den Vorjahren schon Anfang April geerntet werden, was in diesem Jahr durch die lang anhaltende Kälteperiode verhindert wurde. „Im Durchschnitt werden pro Hektar 3,94 Tonnen Spargel geerntet“, berichtet Klaus Uhlmann, Sachbearbeiter bei den Qualitätskontrollen. Bei einer Fläche von 1800 Hektar erwartet der Experte bis zu 7100 Tonnen des „königlichen Gemüses“, wobei den Verkaufsstellen ab Hof und an Straßen eine besondere Bedeutung zukommt. Für die Vermarktung gelten EU-Normen: das Gemüse soll ganz, gesund, frei von Schädlingen, sauber, von frischem Aussehen und Geruch sein. Es wird in drei Klassen (Extra, I und II) eingeteilt. Aber nicht nur das Gemüse, von dem die Wenigsten wissen, dass in 100 Gramm nur 17 Kilokalorien, aber jede Menge Vitamine und Mineralstoffe stecken, ist für die RP-Kontrolleure von Bedeutung: „Der Erzeuger muss den Spargel für den Verbraucher ordnungsgemäß kennzeichnen, die Herkunft des Spargels muss erkennbar sein“, erklärt Uhlmann. Mindestanforderungen sind neben der Adresse des Erzeugers oder Packers die Farbgruppe, Ursprungsland und Klasse. Uhlmann und seine Kollegen sorgen nicht nur dafür, dass der Spargel von einwandfreier Qualität ist. Sie entnehmen Proben, um zu verhindern, dass ausländischer Spargel - deklariert als frischer deutscher Spargel - auf den Markt kommt. Dieser „Germanisierung“ begegnen die Fachleute mit der so genannten Isotopenanalyse. Sie ist vergleichbar mit einem genetischen Fingerabdruck, denn chemische Elemente wie Wasserstoff, Stickstoff oder Sauerstoff kommen in der Natur in unterschiedlichen Varianten - so genannten Isotopen - vor. Die jeweilige Anreicherung im Gemüse ist charakteristisch für die Herkunftsregion. Die Informationen fließen in eine Datenbank, um so hessischen Spargel von anderen Herkunftsregionen abgrenzen zu können. „Wichtig ist, dass der Verbraucher genau den Spargel auf den Tisch bekommt, den er glaubt gekauft zu haben“, sagt Uhlmann. Damit der Spargel zu Hause auch genossen werden kann, gibt Uhlmann Tipps für den Einkauf:
via Echo Online |
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