Niederlande - Zwolle - De Librije
Librije ist wohl eine der derzeit angesagtesten Adressen, es war auch mit ein paar Wochen Vorlaufzeit gar nicht so einfach, einen Platz zu bekommen.Therese und Jonnie Boer betreiben in Zwolle in einem Dominikanerkloster aus dem 15. Jahrhundert ein ***Restaurant in der ehemaligen Bibliothek des Hauses, wie schon der Name sagt.
Das kühle Klostergemäuer, Ruinart im Garten, ein lockerer Jonnie Boer, perfekte Amuses, besser geht\\'s nicht. Das große Menu heißt hier Mini-Menu, ein paar Geheimnisse scheint die holländische Sprache schon noch zu beinhalten. Gewählt haben wir dann das Menu Alliance, 6 Gänge in Absprache mit dem auch deutsch sprechenden Chef, der uns ermutigte, ruhig verschiedene Sachen zu bestellen, damit wir mehr probieren könnten. Er kennt unsere Jungs nicht, die geben nichts her, wenn es ihnen schmeckt :-) Zuerst "On the Rocks...", eine wilde Mischung vonGänseleber, roter Bete und Ziegenkäse, die sich auf einer Granitplatte zurHarmonie vermählten. Wegen der Gänseleber schon ziemlich sättigend für einen ersten Gang, aber man kann ohne Heißhunger ohnehin besser probieren. Am Tisch gab es noch "Oyster on the Beach...", Gänseleber, Auster, Oloroso Sherry, Ingwer, klingt sehr spannend, aber wie gesagt, ich durfte nicht probieren. Weiter ging es mit "Jakobsmuschel...", rohe St-Jacques, Kalbsmark, fermentierter Knoblauch im Saft von Knollensellerie.Absolut perfekte Produkte, Harmonie, das Mark unter den Muscheln, ein paar Blüten und Heringskaviar als Garnitur, so schaut Perfektion aus, ok, 0,01Punkte Abzug für Heringskaviar :-) Unbedingt verkaufen wollte Herr Boer den Bauch von derKönigsmakrele, die aber auch aus der Hand eines holländischen Zauberers keine großen kulinarischen Eindrücke vermitteln konnte. "Kalbsbries..." haben wir uns gewünscht, mit knusprigen Garnelen, Reis, BBQ-Ananas und Erdnusssauce, die Küche kehrt wiederzu ihrer anfänglichen Form zurück, nur die Pausen zwischen den Gängen werden immer länger. Ob es am belegten Salon im ersten Stock liegt? Als Hauptgang gab es "Haustaube..." mit Kohlrabi, einer Creme aus Gänseleber und Ziegenkäse, Sternanis gab dem Gericht eine besondere Note. Wie beim vorigen Gang wurde neben die Saucen noch ein (reinsortiger) Gemüsefond auf den Teller gegossen, das fanden wir nicht so zwingend. Das "Reh..." fand weniger Anklang, wohl Opfer derNiedertemperaturgarung, so gut wie roh. Natürlich ließen wir uns den "Kuss von Thérèse" nicht entgehen, knallrote Lippen, verschiedene Rottöne aus Wassermelone,Magnolie, Ziegenjoghurt, Wasserminze, Mädesüß (gibt es wirklich) und Kirschen. Der Inhalt der Lippen wie angekündigt salzig, wenn Küsse so schmecken perfekte Umsetzung. Als Drüberstreuer noch "Jonnie und Gin", eine Blüten-Gemüse-Kombination mit Gin, das Lieblingsdessert vom Chef, jawohl Jonnie, wir haben den gleichen Geschmack. Perfekte Petit-Fours, dann noch einen Joint, ohne halluzinierende Stoffe, der aber in Erinnerung bleiben soll. Ausreichend große Weinkarte, für *** und Holland angenehmePreise, ein sehr schönes Erlebnis und 19 Punkte. Kulinarische Grüße Taillevent |
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Das klingt ja wirklich spannend!
Den Kuss von Thérèse hätte ich auch gerne bekommen. :o |
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Über die Lippen gibt es noch ein bißchen Litschisaft, schaut sehr erotisch aus, fast schon ein wenig frivol.
Kulinarische Grüße Taillevent PS. Auf Facebook gibt es Fotos. |
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diese holländer arbeiten immer so erfrischend ungezwungen und dadurch so interessant. sicherlich spielt da auch die frühere kolonialgeschichte eine ziemlcihe rolle dabei.
ich hätte alles gerne probiert, einschliesslich des joints! liebe grüsse: bbw |
AW: Niederlande - Zwolle - De Librije
Die Joints wurden übrigens nicht gequalmt sondern gegessen und bestehen aus Wasserminze, wildem Hanf (Cannabis), Schokolade und Zitrone.
Kulinarische Grüße Taillevent |
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