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knorhan 05.07.2009 17:17

Adventurische Kochbuch erster von 14 Teilen
 
Hier noch einmal eine lange geschichte. wurde ausversehen gelöscht. :confused:

Das aventurische Kochbuch
Eine nicht repräsentative Auswahl verschiedener Rezepte aus einigen Teilen Aventuriens.

Mengenangaben: 1 Skrupel = 1 Gramm; 1 Unze = 25 Gramm; 1 Stein = 1 kg; 1 Flux = 8 ml; 1 Schank = 0,2 l;
1 Maß = 0,8 l; 1 Finger = 2 cm; TL = Teelöffel; EL = Eßlöffel
# = zum Nachkochen auf Erden geeignet und empfohlen (Einige Anpassungen an moderne Zeiten sind ratsam; z.B. sind Dosenerbsen und Brühwürfel um einiges praktischer als getrocknete Erbsen und Brühe von gepökeltem Schweineohr.)

mittelreichisch, bäuerlich (wie man es im Mittelreich auf dem Lande, bei armen Leuten und in einfachen Gaststätten bekommen kann)
gekochter Weißfisch (Plötze, Moderlieschen, ...): Die Fische werden nicht geschuppt, sondern nur ausgenommen und gewaschen. Hierauf begießt man sie mit Essig und läßt sie eine Weile ziehen. Nun kocht man sie mit Salz in Wasser gar und hebt sie heraus. Dazu reicht man gekochte Steckrüben mit etwas Butter und bestreut alles mit gehackter Petersilie.
#Backobst mit Klößen: Für 4 Personen 20-30 Unzen gedörrtes Obst. Dasselbe, gemischt aus Pflaumen oder Zwetschgen, Äpfeln, Kirschen, Birnen und Hagebutten, wird mit warmem Wasser gut gewaschen und mit so viel Wasser, dass es übersteht, den Abend vor dem Kochen eingeweicht. Am andern Tage setzt man das gemischte Obst mit demselben Wasser auf, in dem sie eingeweicht wurden, gibt Sirup daran und läßt alles langsam weich kochen. Nach Belieben kann man auch ein wenig Salz dazu tun. Ist das Obst gar, so dickt man die Soße mit etwas Mehl. Man gibt das Backobst zu Semmelklößen. In manchen Gegenden ist es beliebt, hierzu durchwachsenen Speck zu geben; man gießt dann gern etwas von der Speckbrühe zum Obst. Für die Klöße schlage man 4 Unzen Butter, 2 Eigelb, ein ganzes Ei und 2 Tassen geriebene Semmeln und schmeckt den Teig mit Salz ab. Man formt davon längliche, nicht zu kleine Klöße und kocht sie in etwa 5 Minuten in Salzwasser gar.
Allerhand Grünkraut und Müsingen: Nehmet schön Brunnenwasser, etwas altbacken Weiß-Brod, hänget es übers Feuer, und scherbt unterdessen das grüne Kraut. Als Kerbel, Bethe, Ochsenzunge, Borretsch, die jungen Blätter von schwarzen Johannisbeeren und Goldblumenblätter. Auch Lauch, ein wenig Spinat und Sauerampff. Wenn nun das Weiß-Brod eine Zeitlang gekocht, so daß das Brod zergangen, thut was ihr von gemeldten Kräutern habt mit Butter und Saltz hinzu und last es gar kochen.
Struffkuchen: Nehmt die jungen Blätter von allerley Sorten Wermuth, etwas Fenchel, Dille, Kerbel, Violenblätter, Rainfarren, Wasser-Kresse, Sauerampff, Betonien, Leber-Kraut, Cichorien, Spinat, schwartze Yolandisbeeren-Blätter, Goldblumenkraut. Diese alle schneidet klein und macht von Eyern, soviel hierzu nöthig, und gestoßenem Zwieback einen Teig. Backt es in Butter zu Kuchen. Es schmeckt nicht übel.
Erbsbrei: Getrocknete gelbe Erbsen werden verlesen, gewaschen und mit kaltem Wasser aufgestellt, damit sie eine Nacht quellen können. Am andern Tage gießt man das Wasser ab und frisches, kaltes auf; mit diesem Wasser setzt man die Erbsen an und läßt sie einige Zeit kochen. Hierauf gießt man das Wasser ab und frisches, kochendes darauf, doch nur soviel, daß es ganz wenig übersteht. Nun läßt man die Erbsen weich kochen, wobei man sie vor dem Anbrennen hütet. Sind die Erbsen weich, so rührt man sie durch ein Sieb oder zerdrückt sie, und gibt das nötige Salz, Sahne oder Milch und Butter dazu. Nachdem man die Erbsen gut durchgerührt hat, richtet man sie an und übergießt sie mit brauner Butter, in der man geschnittene Zwiebeln geröstet hat. Will man den Brei mit Sauerkohl zum Pökelfleisch geben, so läßt man Salz, Butter und Sahne fort und rührt statt dessen etwas von der Pökelbrühe darunter.
Buchweizengrütze: 10 Unzen Buchweizengrütze wird mehrmals mit lauwarmem Wasser gewaschen. Dann setzt man sie mit kochendem Wasser an, tut etwas Salz und Butter dazu und läßt sie unter fleißigem Rühren gar kochen. Man richtet sie mit gebratenen Speckwürfeln an oder gibt frische kalte Milch dazu. im Sommer kann man sie in eine kalte Form geben und nach dem Erkalten stürzen. Man gibt dann süße Milch oder Buttermilch dazu.
#Erbsensuppe: Man liest getrocknete grüne Erbsen, weicht sie über Nacht in Wasser, kocht sie in frischem Wasser auf und gießt sie wieder ab. Nun bringt man sie in Brühe zum Kochen (etwa von Schinkenknochen oder gepökeltem Schweineohr) mit feingehacktem Suppengrün und Zwiebeln, so daß das Gemüse von der Brühe eben nur bedeckt ist. Nach einer halben bis einer Stunde ist das Gemüse sehr weich. Nun streicht man alles durch ein Sieb. Man bringt die Suppe wieder zum Kochen und würzt mit Zucker, Bohnenkraut und Liebstöckel.
#albernische Hühnersuppe: Ein Suppenhuhn koche in reichlich Wasser gar, häute es und schöpfe Fett und Schaum ab. Das Fleisch löse von den Knochen und gibs zurück in die Brühe. Koch sie auf und gib eine Tasse Gerstengraupen hinein. Wenns gut siedet, gib dazu drei Handvoll getrocknete Pflaumen ohne Stein und 4-6 Stangen Lauch (zu Ringen geschnitten). Das laß kochen, bis die Pflaumen zergehen. Würz es mit Salz und Pfeffer.
#Fliederbeersuppe: Die Holunderbeeren werden von den Stielen gepflückt, verlesen und gewaschen, hierauf in einem irdenen Geschirr mit so viel Wasser, daß sie gerade bedeckt sind, aufs Feuer gebracht und eine Viertelstunde gekocht. Hierauf werden sie durch ein Sieb gestrichen und nochmals in den Topf geschüttet; nun gießt man so viel Wasser darauf, wie man Suppe braucht (etwa das Doppelte bis Dreifache). Man läßt die Suppe mit dem nötigen Zucker, einer Prise Salz, einem Stückchen Butter und etwas in Wasser angerührtem Mehl kochen, gibt auch wohl Birnenstücke hinein. In Greifenfurt geben sie Grießklöße hinein. In Weiden tun sie Sahne in die Suppe. Die reichen Garetier geben Ulikkaneel und Shadifnägelchen hinein.


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