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knorhan 05.07.2009 17:01

Das aventurische Kochbuch
 
Tamarinde: sehr saure Frucht eines maraskanischen Baumes, der auch in Aranien und bei den Tulamiden stellenweise angebaut wird. Maraskaner stellen eine stark gesalzene Paste aus den Früchten her und verwenden diese als Soßengrundlage; sie essen die Früchte auch kandiert als Konfekt. Tulamiden machen Limonade draus.
Vanille: die fermentierte Schote einer Urwaldorchidee, die von den Waldmenschen des Festlandes gesammelt und von den Echsenmenschen des Regengebirges und Selemgrundes sowie den Al´Anfanern angebaut wird, zählt zu den edelsten und teuersten Gewürzen Aventuriens. In der südländischen, tulamidischen, aranischen, horasischen und mittelländischen Küche würzt man Zuckerwerk und feines Gebäck, Speiseeis, Cremespeisen, süße Puddinge, Obstkompott und manche Getränke mit Vanille. Auch al´anfanische Schokolade wird damit gewürzt. Vanille wird außerdem zur Parfumherstellung verwendet. Die Echsenmenschen benutzen die Schoten als Geld.
Veilchen: Der zarte Duft und die blaue Farbe von Veilchenblüten sind in der herrschaftlichen mittelländischen und horasischen Küche sehr beliebt. Man aromatisiert und färbt damit süße Puddinge und Cremespeisen, zuweilen auch Zuckerwerk und Wein. Veilchen sind außerdem beliebte Zierpflanzen und finden auch bei der Parfumherstellung Verwendung. Als billigeren Ersatz verwendet man im Mittelreich vielfach die ähnlich duftenden Lilienwurzeln.
Wacholder/Krammetsbeeren: einCharaktergewürz der zwergischen Küche. Zwerge würzen mit den Beeren Fleischgerichte, Eintöpfe, Sauerkraut und Schnäpse. Über Wacholderholz und -zweigen geräucherte Würste und Schinken sind ebenfalls zwergische Spezialitäten. Die Menschen Nordaventuriens verwenden ebenfalls Krammetsbeeren als Braten- und Eintopfgewürz. Zwerge schreiben dem Wacholder auch Heilkraft zu; sie verbrennen Triebe des Busches als Weihrauchersatz bei Zeremonien wie der Einweihung neuer Wohnräume und räuchern Zimmer, in denen jemand krank lag, mit Wacholderholz-Rauch aus. Viele Menschen und Zwerge glauben, es bringe Unglück, einen Wacholderbusch abzuhauen (einige meinen, der Frevler werde mit Krankheit gestraft, andere befürchten Erdbeben, noch andere Gewitter); sie schneiden deshalb immer nur wenige Zweige ab, so daß der Busch nicht eingeht. In Tobrien, Weiden und Teilen des Bornlands glaubt man, in nebligen Nächten hielten die Wacholderbüsche mit Druiden und Hexen Rat, und man dürfe sich ihnen dann nicht nähern, andernfalls sie einen vom Wege fortlocken würden; auch seien die Beeren nur bei Tage wohlschmeckend und gesund, bei Nacht aber stinkend und giftig. Wacholder gilt als firungefällig.
Waldschratmeister/Waldstern/Süßmoos (Waldmeister): die süßlich nach Heu duftende Pflanze wächst auf kalkhaltigem Boden in lichten Buchen- und Mischwäldern Mittel- und Nordaventuriens. Vor der Blüte, von Phex bis Ingerimm, wird sie gesammelt und getrocknet. Man macht Duftkissen daraus und legt sie zwischen die Kleider. Waldschratmeister soll magische Kräfte haben; angeblich wächst er besonders reichlich und duftend an Feentoren und -tanzplätzen, und es heißt, Hexen würden ihn für Flugsalbe und Liebestränke verwenden. In Nordmarken glauben die Bauern, jede/r, der/die einen Kranz aus Waldschratmeister trage, sei sicher vor Angriffen von Waldschraten. Im Mittelreich und nördlich davon bringt man Waldschratmeister mit dem Tsa-Kult (im Bornland mit dem Levthan-Kult) in Verbindung; bei Frühlingsfesten (und mancherorts bei Hochzeiten) tragen die Leute Kränze aus diesem Kraut und würzen auch Bier und Wein damit. Auch manche Alchimisten nehmen Waldschratmeister als Zutat zu Rahjaika. In größeren Mengen hemmt er allerdings die Blutgerinnung und führt zu inneren Blutungen. Ärzte verordnen ihn deshalb manchmal Patienten, die der Schlag getroffen hat (oder die davon bedroht sind). Außerdem macht man Rattengift daraus.
Weinraute: war eines der beliebtesten Gewürze des Bosparanischen Imperiums (für alle Arten von Speisen und für Wein); heute weit seltener verwendet. Im Lieblichen Feld und auf den Zyklopeninseln würzt man Fleisch und Fisch mit dem herb-bitteren Kraut, vor allem wenn man die Speisen für eine Weile konservieren will, oder wenn sie schon nicht mehr ganz frisch sind. Hexen und Kräuterfrauen verwenden Weinraute für Abtreibungen, und die zwölfgöttlichen Kirchen, vor allem die der Tsa, der Peraine und der Travia, empfehlen deshalb, das Kraut nicht mehr anzubauen und zu verwenden.
Wermut/Abszinth: ist eine aromatische und sehr bittere Staude der Steppen Mittel- und Nordaventuriens. In kleinen Mengen fördert er die Verdauung und würzt und konserviert Wein, Bier und Liköre (deren berauschende Wirkung er auch verstärkt), in größeren Mengen schädigt er das Gehirn. Er wird auch gegen Wurmbefall verwendet, und angeblich verwenden Hexen ihn für Abtreibungen. Die Kirchen der Hesinde und des Boron (puniner Ritus) treten gegen Herstellung und Genuß wermuthaltiger Getränke auf, „damit die Leute davon nicht noch dümmer werden, als sie ohnehin schon sind“. Dennoch ist Wermutwein das Lieblingsgetränk der armen Tagelöhner im Horasreich.
Winzlinge (Kapern): sind die eingesalzenen oder in Öl eingelegten, scharf schmeckenden Knospen eines Staruches der Wüstenoasen. Ein seltenes Gewürz der novadischen und tulamidischen Küche; in der mittelländischen und zwergischen Küche sehr selten als Gewürz für Bratensoßen. Hin und wieder nachgemacht mit Knospen der mittelaventurischen Badilakanerkresse.
Zucker: wird auf Maraskan und im Süden von Selem bis Mengbilla aus Zuckerrohr gewonnen. In diesen Gegenden ist er relativ billig und wird reichlich verwendet, während im Norden der Zucker und die Süßspeisen erheblich teurer sind.
zum Zweiten mal. knorhan


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