Thema: Diäten
Einzelnen Beitrag anzeigen
Alt 01.08.2005, 14:50   #1
black-brown-white
Erfahrener Benutzer
 
Registrierungsdatum: 22.06.2005
Ort: Kärnten
Beiträge: 1.199
Diäten

Hallo,
nachdem ich Schokoladenhändler bin und behaupte, dass Schokolade in gewissen Massen genossen nicht dick macht, komme ich regelmäßig bei Verkostungen auf weitaus mehr des black-brown-white- Stoffes.
Story von der weltwoche, von mir gekürzt:

"Viel leicht "von Weltwoche und von mir stark gekürzt!
Christian Seiler

Gleich zum Start die Kurzfassung dieses Artikels: Weniger essen und mehr bewegen ist nicht ganz falsch.

Abnehmen, so lautet die Information auf meinem protestantischen Gen, hat qualvoll stattzufinden. Schliesslich ist das zu beseitigende Übergewicht kein Zufallsprodukt, sondern die Sichtbarmachung der unprotestantischen Ethik.

Kauen, kauen, kauen



Butter muss sein

Von dieser Prämisse gehen sämtliche modernen Diäten aus: Niemand mag leiden.

Gemüse kann erträglich sein

Tja. Die sogenannte Logi-Pyramide, auf der Low Carb beruht, teilt das Lebensmittelangebot in vier Segmente: Basis, Sättigendes, Beilagen, Dickmacher.

Zur Basis zählen praktisch alle Obst- und Gemüsesorten sowie ungesättigte Fette wie Raps- und Olivenöl. Gemäss der Low-Carb-Methode dürfen so viele Früchte, Beeren, Gemüse und Salate gegessen werden, wie man will.

Es gibt keinen besseren Beginn für eine Low-Carb-Diät als die Anschaffung eines wirklich grandiosen Olivenöls.
Auch die Kombination von Obst und Gemüse mit Kräutern und Gewürzen, die bisher nicht miteinander auf den Teller kamen, ist hilfreich, weil spassig: Probieren Sie Tomaten mit Minze statt Basilikum, oder streuen Sie eine Hand voll Kerbel über eine in Scheiben geschnittene Honigmelone.

Mit den eiweissreichen Lebensmitteln, den «sättigenden Leckerbissen», Stufe zwei der Logi-Pyramide, heisst es schon sparsamer umgehen. Mageres Fleisch, Geflügel, Fisch, Milch und Molkereiprodukte (in ihren fettarmen Varianten) sind erlaubt, weil sie gemäss Low-Carb-Erkenntnissen für besonders hochwertiges Eiweiss sorgen, das «gut und lange» satt macht, den Stoffwechsel beschleunigt und Gewicht kosten soll.

Auf Stufe drei finden sich alle Vollkornprodukte.
Stufe vier, der opulente Rest. Keine Überraschung, dass helles Brot, Gebäck aus Weissmehl, Kartoffelprodukte, Teigwaren, Reis, Süsses und sämtliche gezuckerten Erfrischungsgetränke auf der Watch-List stehen.


Fett weg

Das Low-Carb-Prinzip beruht auf der ernährungswissenschaftlichen Erkenntnis, ohne die sämtliche zeitgemässen Diätprogramme undenkbar wären: dem glykämischen Index, der Differenzierung zwischen «guten» und «bösen» Kohlehydraten.

Als wichtigste Dickmacher gelten Kohlehydrate mit hohem glykämischem Index. Dieser vom kanadischen Ernährungswissenschaftler David Jenkins etablierte Wert gibt Auskunft darüber, wie schnell welches Nahrungsmittel den Blutzuckerspiegel ansteigen lässt. Das Hochschnellen des Blutzuckerspiegels bewirkt eine erhöhte Ausschüttung von Insulin. Je schneller der Zuckerspiegel steigt, desto mehr Insulin wird produziert, was wiederum Auswirkungen auf die körpereigene Verarbeitung des Blutzuckers hat. Vereinfacht gesagt, verhindert ein hoher Insulinspiegel die Verbrennung von Blutzucker und befördert dessen Speicherung in Fettdepots. Speisen mit hohem glykämischem Index (über 71) machen nach dieser Rechnung genauso verlässlich dick, wie Nahrungsmittel ohne oder mit niedrigem Index (unter 51) linienmässig unbedenklich sind. Als Normwert (=100) gilt jener Blutzuckeranstieg, den der Genuss von purer Glukose bewirkt. Durchschlagenderen Erfolg bei der Erhöhung des Zuckerspiegels als Zucker selbst hat übrigens nur Bier (110).

Das Problem mit der Bewertung der glykämischen Werte besteht darin, dass sie zahlreiche, zum Teil überaus widersprüchliche Interpretationen und Schlüsse zulassen. Denn die Werte variieren. Der glykämische Index einer gekochten Karotte ist wesentlich höher als der einer rohen.

Wie viel Insulin ausgeschüttet wird und wie bereit sich der Körper zeigt, Fettreserven anzulegen, ist schliesslich von zahlreichen weiteren Faktoren abhängig: Wie wurden die Nahrungsmittel verarbeitet? Wie wurden sie kombiniert? Wie schnell wurden sie verzehrt?

Das ganz persönliche Glyx-Gefühl

Rot. Gelb. Grün. Mehr braucht der Kunde nicht zu verstehen, der «fit, gesund und schlank mit dem Glyx» werden möchte.
Der zentrale Einfall der Glyx-Bücher – es gibt mittlerweile eine ganze Bibliothek von ihnen – besteht darin, gebräuchlichen Lebensmitteln in langen Kolonnen eine Farbe zuzuordnen. Es gibt «gute» Kohlehydrate, die grün gekennzeichnet werden, noch nicht ganz schlechte, die gelb markiert sind, und der feine Rest all dessen, was durch das rote Etikett verboten ist.


Stille Wasser wirken tief

Die wichtigste Erfahrung, die Sie aus genannten Diäten mitnehmen, besteht darin, dass Ihr eigener Hausverstand ausgezeichnet funktioniert. Dass es vernünftiger ist, überschaubare Mengen zu konsumieren; dass es sinnvoll ist, den Flüssigkeitsbedarf entweder mit Mineralwasser oder mit Kräutertee zu decken.
Abnehmen ohne Köpfchen...

Die Atkins-Diät ist die berühmteste Diät der Welt, auch wenn sie meilenweit von jedem Gramm Hausverstand entfernt ist. Das macht sie interessant, wenn auch wenig nachvollziehbar – gerade weil die von Robert C. Atkins begründete Essschule offenbar hervorragend funktioniert.

Die Diät setzt auf Eiweiss – in der richtigen Kombination mit möglichst wenigen Kohlehydraten. Fleisch, Fisch, Käse sind okay, ausserdem sind alle möglichen Fette erlaubt, inklusive der wegen ihrer gesättigten Fettsäuren weithin verteufelten Butter.

Montignac wartet nicht mit verblüffenden Ergebnissen auf wie Atkins. Auch er folgt den Erkenntnissen aus dem glykämischen Index, freilich deutlich konventioneller. Er warnt vor Brot, Kartoffeln, Mais, frischen Teigwaren, Alkohol, vor allem aber vor Zucker.

Neben den Schulen von Atkins und Montignac, erreichte jüngst auch die «South-Beach-Diät» des Kardiologen Dr. Arthur Agatston Millionenauflagen. Tatsächlich ist die South-Beach-Diät das mit Abstand am besten geschriebene Diätbuch, das zurzeit kursiert.
Die South-Beach-Diät spart weder an Fett noch an Kohlehydraten. Sie serviert Fleisch, Huhn, Fisch und Schalentiere, viel Gemüse, Eier, Käse, Nüsse und Salate mit ausreichend Olivenöl. Gleichzeitig verspricht sie überraschend konkret, dass bei Befolgen der Regeln ein Gewichtsverlust von 3,5 bis 6 Kilo in den ersten beiden Wochen eintreten wird.

Was das kostet: «In den nächsten 14 Tagen essen Sie keinerlei Brot, Reis, Kartoffeln, Teig- oder Backwaren. Auch kein Obst. [...] Zwei Wochen lang auch keine Süssigkeiten, keine Kekse, weder Kuchen, noch Eis, noch Zucker. Nach dieser Phase dürfen Sie Wein trinken. Phase II verspricht Entspannung auf dem Verbotsmarkt bei gleichzeitiger Gewichtsreduktion von einem Kilo pro Woche, und in Phase III tritt ein, wer festgestellt hat, dass die South-Beach-Diät «weniger eine Diät, sondern vielmehr eine Lebensweise ist. Sie essen im Grunde normale Speisen in normalen Portionen. Sie dürfen die South-Beach-Diät vergessen, solange Sie deren wenige Grundregeln beherzigen und danach leben.»


...aber mit Geschmack

Müsli statt Brot zum Frühstück,....
Statt der obligaten Sonntagsbraten, die mit dicken Saucen angerichtet werden, lieber Fisch.

Das Mastermind der South-Beach-Diät, Dr. Agatston, hat den wünschenswerten Zusammenhang von Abnehmen und dem besten Essen, das dafür in Frage kommt, klug erkannt. Agatston liefert einen Katalog interessanter, eklektizistisch zusammengestellter Rezepte, die den Versuch wert sind.
Am konsequentesten freilich zeigte sich mein Freund Manfred Klimek, der seinen zwischenzeitlichen Gewichtsproblemen kreativ begegnete. Er erfand für den eigenen Gebrauch kurz entschlossen die «Hedonismus-Diät», mutmasslich die teuerste Schlankwerdungsmethode der Welt. Klimek, ein notorischer Vielreiser, besuchte mittags und abends das beste Lokal in seiner Reichweite, bestellte dort das grosse Menü und ass von jedem Teller genau die Hälfte. Jetzt ist er schlank und der einzige Mensch auf weiter Flur, der bei Heston Blumenthal eine halbe gefüllte Heidelbeere ass.

(c) 2005 by Die Weltwoche, Zürich - E-mail: webmaster@weltwoche.ch

So nun hab ich dieses Thema auch mal erwähnt und hoffe dass all die Suchenden jetzt was gefunden haben.
Ich machs mit weniger Essen, Sport und einem ganz kleinen Täfelchen Schokolade (8 Gramm vom Feinsten) als Dessert. Das stopft den Magen und ich hab noch einen exquisiten Genuß, der lange nachhallt.
Schönen Gruß:

bbw
black-brown-white ist offline   Mit Zitat antworten