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Risotto Trevisano
Hallo, bei Pasta e Fagoli habe ich diese Sorte kurz erwähnt und dann sofort Hunger auch auf Risotto Trevisano bekommen. Mir ist sowieso aufgefallen, dass sich bisher keiner zum Thema Risotto äußern wollte, also beginne ich mit einem ganz Besonderen den Reigen:
Als Ingredienzium sine qua non erkläre ich kurz den Radiccio Trevisano, den man teilweise auch schon mal in Deutschland bekommt.
Im Gegensatz zu seinem bekannteren runden Namensvetter, den wir alle kennen, ist der Radiccio aus der schönen Stadt Treviso, nahe Venedigs, ein längliches Kraut, welches von der Form eher dem Friseesalat ähnlelt als dem Radiccio den wir kennen. Er ist ebenso wie sein Namensvettter rot, mit weissen Strünken. Man schneidet ihn, von den gräftigeren Strünken ab und zerkleinert ihn in schmale Streiffen.
In einer tiefen Pfanne gießt man Olivenöl und ein paar gut gehackte Charlotten. Läßt diese gut anbraten und fügt den Radiccio Trevisano bei. Gut anbraten. Dieses Gemüse ist dermassen Dominant, dass man sich mit der Zugabe von Gewürzen eher zurückhalten kann. Nachdem die Blätter ihre härtere Struktur durch Hitzeeinwirkung verlieren zur Seite stellen und abkühlen lassen. Einen anderen Topf auf den Herd ziehen und auch diesen mit Charlotten und Olivenöl befüllen. 3 Charlotten und 3 EL Olivenöl reichen zumeist. Einen sehr guten Arborioreis eingiessen und alles schon anbraten. Wichtig ist, dass jedes Korn von Olivenöl benetzt wird und gebraten wird. Bevor die Reiskörner aber Farbe nehmen mit etwas Barolo aufgiessen, um diesen Vorgang, nachdem man etwas Salz und etwas frischen Pfeffer beifügte so lange zu wiederholen, bis der Reis al dente ist. Immer nur ein wenig Flüssigkeit, die vom Reis aufgesogen wird. Während der ganzen Zeit umrühren, sonst wird das nix, nie weggehen!!!
Nachdem der Reis gar ist, mit den abgekühlten Blattteilen des Radiccios vermischen, etwas gutes Olivenöl drauf und fertig.
Ein kurzes Wort zum Käse: ich brauch ihn nicht und oft wird er dazu verwendet die mangelnde Qualität des Reises zu beheben. Nicht überall ist er sinnvoll!
Ein Restaurant welches in diesen Risotto Käse mischt, verlasse ich sofort!!!
Der Reis muss von der Konsistenz her chremig, aber bissfest sein. Diese Eigenschaften haben nur die italienischen Risottoreissorten, wie der Arborio, den man auch bei uns halbwegs günstig kaufen kann.
Das Essen schmeckt hervorragend mit etwas Weißbrot. Gegessen wird mit der Gabel, niemaals mit dem Löffel!!
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