Gast
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AW: The Fat Duck - Ist das wirklich so gut?
Hallo KingKreole,
ich habe in der "Fetten Ente" noch nicht dinniert und offen gestanden werde ich auch weiterhin auf dieses eher zweifelhafte Vergnügen verzichten.
Ich halte diese "Philosophie" für einen Irrweg, eine Aberration einer übersättigten Gesellschaft.
Für mich liegt das wahre Geheimnis des Genußes in Einfachheit und Authentizität, gepaart mit großem handwerklichen Können.
Wenn ich als einfacher Privatmann die Qualität eines neuen Lokals anteste, dann wähle ich gezielt sehr einfach gehaltene Gerichte. In einem italienischen Ristorante wären das beispielsweise Spaghetti alio et olio. In diesem so schlichten Gericht offenbart sich schnell und verläßlich, wie es um die Qualität der Ausgangsprodukte und um die Authentizität bestellt ist.
Wenn der Teller nach dem Mahl aussieht wie nach einem Ölwechsel, meine Galle zu Hause angekommen rebelliert, oder man meint, diesem Gericht durch ein paar Kirschtomaten auf die Sprünge helfen zu müssen, dann kann man sich in aller Regel den Rest ersparen.
Die Wiener Mehlspeisenküche ist ebenfalls ein sehr schönes Beispiel dafür, daß Gerichte, die sich beim Lesen der Rezeptur vermeintlich einfach darbieten, in Wirklichkeit großer Erfahrung und Könnerschaft bedürfen.
Ein Griesnockerl kann weit eher den Offenbarungseid erbringen als eine überzüchtete Eigenkreation vermeintlicher Starköche. Das wirklich tragische daran ist der Umstand, daß nicht nur die Küche immer blutärmer wird, sondern daß nur die wenigsten Verbraucher noch in der Lage sind wirkliche Qualität zu erkennen, so Sie ihnen einmal dargeboten wird.
Ich pfeiffe auf blattvergoldetes Geschnörkel auf dem Teller, wenn der Koch nicht in der Lage ist ein vernünftiges Soufflee auf den Tisch zu bringen.
Gruß
Karl
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