Hallo Taillevent,
ich möchte kurz als Österreicher... der doch viel mit dem heimischen Wein zu tun hat - meinen Kommentar abgeben:
Ich finde Verkostungen vom Format "Burgenland gegen Bordeaux" auch nicht wirklich Aussage-kräftig. Vor allem wenn wir ermitteln möchten wer "der Beste" ist...
Für mich sind Weine dann sinnvoll vergleichbar wenn sie entweder reinsortig sind und somit von der gleichen Rebsorte bzw. wenn vergleichbare Cuvées vorhanden sind. Was in solchen Blindverkostungen, meine letzte ist erst 3 Wochen her ("Burgenlands Spitzenweine gegen den Rest der Welt"), aber sehr wohl veranschaulicht werden kann sind Preis-Leistungs-Verhältnisse.
Ja - in Österreich hat es in einem relativ kurzem Zeitraum - sagen wir die letzten 10 Jahre - einen enormen Qualitätssprung - gefolgt von einem Preissprung gegeben.
Ich bin auch der Meinung dass viele Winzer vom Preis her auf den Zug aufgesprungen sind... viele haben exorbitant gebaut und müsen nun die Baukosten über einen höheren Weinpreis decken. Wie wir alle wissen macht ein spektakuläres Gebäude noch lange keinen guten(besseren) Wein.
In Österreich - für Österr. Weine - gibt es noch keine "Altweinkultur"...
Defacto bekommen Sie in Österreich aber nach wie vor für "wenig Geld guten Wein". Für 25 Euro ist in Österreich schon Top-Ware zu kriegen, über 50 Euro geht kaum eine Flasche. Im Burgund fangen wir - wenn wir ehrlich sind - auf einem Preisniveau von 25,-- an! Nur dort wird es ohne mit der Wimper zu zucken bezahlt.. und weitaus mehr.. Warum? Weil es eben "Tradition" hat.. die in Österreich quasi erst entstehen muss.
Österreichs Winzer haben viel in Keller und Weinberg-Technik investiert.. und produzieren jetzt auf einem sehr anspruchsvollem ("Welt"?!)Niveau.
Ich denke die ganze nationenüberschreitende Vergleicherei ist der Versuch Reputation zu gewinnen... vergessen Sie es und überzeugen Sie sich lieber unabhängig von solchen Dingen vom Preis/Leistungs/Verhältnis
Freue mich auf eine offene Diskussion
mkg André