Gast
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AW: Wer ist für wen da: Der Gast für den Sommelier oder umgekehrt ?
Hallo Andre,
danke für deine Ausführungen, die einiges, u.a. das Zustandekommen der Kriterien, etwas näher beleuchten. Wenigstens einer hier hat eine Meinung zu diesem Thema !
Wie mir scheint, unterscheidet sich deine Auffassung von Dienstleistung erheblich von dem von mir getadelten Vertreter seiner Zunft. Gut so !
Damit wir uns recht verstehen: Ich arbeite auch in der Dienstleistung, wenn auch in einer andren Art und Weise. Daß der Umgang mit Kunden nicht immer das reine Vergnügen ist, ist mir daher durchaus bewußt.
Aber diese Auflistung empfinde ich - als potentieller Gast - schlicht eine Unverschämtheit. Der Mann mag sich ja im stillen Kämmerlein denken was immer er will und ich gestehe im sogar zu, daß er in Sachen Wein sicher mehr weiß als ich und fachlich recht hat, Stichwort Rauchen und Wein.
Wer aber, wie ich beispielsweise, leidenschaftlicher Raucher ist, für den gehört eben beides zusammen. Mich interessiert die schönste Weinprobe nicht mehr, wenn ich mich insgeheim nur nach einer Fluppe sehne.
Ich hatte bei mir zuhause schon einige Weinproben und natürlich kam dieses Thema zur Sprache. Ich habe dem wirklich fachkundigen Weinhändler dann erklärt, daß es keinen Sinn für mich macht auf das Rauchen während der Verkostung zu verzichten, da mir die Weine ja später auch so schmecken müssen. Wein und Zigarette gehören für mich zusammen wie Kaffee und Kippe.
Es ist überhaupt keine Frage, daß dadurch einiges an Geschmackseindrücken eines guten Weins auf der Strecke bleibt und daß ein Verzicht auf das Rauchen deshalb wünschenswert wäre.
Aber zurück zum eigentlichen Thema. Was mit bei der ganzen Sache so sauer aufgestoßen ist, ist die Umkehrung des Verhältnisse. Nicht der Gast ist für den Somelier da, sondern umgekehrt !
Ob, bzw. wie ich seine Dienste in Anspruch nehmen möchte, ist einzig und alleine meine Entscheidung. Gerade in guten Häusern sollte das eigentlich eine Selbstverständlichkeit sein und ist es in aller Regel auch.
Ich habe aber auch schon erlebt, daß Servicepersonal sich beim Eintreffen eines Prominenten - in diesem Falle Roberto Blanco - zuraunt, es sei jetzt wohl an der Zeit Pommes und Ketchup bereitzustellen. Das dürfen sie sich ja meinetwegen gerne denken, sie können das auch gerne beim Personalessen zu besten geben, aber doch bitte nicht dergestalt, daß andere Gäste sowas mitbekommen.
Gruß
Karl
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