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Alt 30.07.2006, 03:37   #2
LazyLobster
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AW: Vergessene Gemüsesorten

Der Preis ist nicht das Problem.

Vielmehr liegt es daran, dass sich Karotten, Broccoli und Zuccini in den letzten 10 Jahren als so einfach zuzubereitende Allzweckgemüse etabliert haben, dass es dem ein oder anderen Koch unsinnig erscheint einen anderen Weg zu gehen.

Wenn ich 3 Gemüsesorten habe, die sowohl billig, als auch universal einsetzbar sind, dann habe ich ein gut zu kalkulierendes Risiko, was den Verderb und damit den Verlust angeht. Ich kann sie für Fisch aller Art genauso anbieten wie zum Steak oder Filet (von welchem Tier auch immer). Sogar die Taubenbrust verträgt sich hervorragend.

Es bedarf schon enormer Kulinarischer Liebe, dich dazu zu bekennen, jedem Gericht auch ein individuell zubereitetes Gemüse zu empfehlen.

Ausserdem ist es ein Zeitfaktor. Denn 10 Gerichte mit individuellen Gemüseempfehlungen sind auch 9 Arbeitsschritte mehr, als wenn ich einfach einen großen Pott voll Karotten, Broccoli und Zuccini koche.

Abschliessend kommt noch hinzu, dass dem ein oder anderen Topfzauberer der Umgang mit frischem Kürbis, Schwarzwurzel, Rote Beete oder den verschiedenen Kohlarten schlicht und einfach nicht geläufig ist.

Einfach kochen und warm servieren ist zwar okay, aber kreative Ideen sind dann schon Mangelwaare. Gelber Kürbis zum Beispiel lässt sich hervorragend mit Chilli und Honig zu einem schmackhaft, würzigem Gemüse verarbeiten, das umwerfend zu kurzgebratenem vom Rind oder Pferd passt. Dieter Müller in Bergisch Gladbach hatte dieses Frühjahr seine tollen Vanillekartotten wieder im Angebot. Jedesmal wieder ein Gedicht.

Aber damit driften wir nun schon sehr ab.

Ich behaupte es liegt an Faulheit und mangelnder Ausbildung.
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