Gast
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AW: Trend in der Gastronomie!
Hallo,
ergänzend noch ein Artikel der Süddeutschen in dem auch dieses Thema berührt wird:
Zitat:
Schuld an diesem Schwund sind nicht nur die kräftigen Einbußen der Renommierlokale durch den Ausfall von Arbeitsessen. An den Kern des Problems kommt man erst heran, wenn man zugibt, dass mit anspruchsvoller Küche allein nur sehr schwer Gewinn zu machen ist.
Mit einem von Meisterhand aus besten Zutaten zubereiteten Hauptgang, der den Gast mehr als 20 Euro kostet, ist in der Regel weniger verdient als mit einem normierten Fleischklops, den eine Hilfskraft auf eine heiße Platte legt und dann in einen schlaffen essbaren Handschuh steckt.
Entsprechend verschieben sich seit einiger Zeit die Kategorien. Lokale, die sich um eine differenzierte Küche bemühen, bewegen sich, wie die Verlustquote zeigt, immer häufiger am Rand des Ruins. Auch nationale Renommierlokale – Italiener oder Franzosen – können nicht mehr mit dem blinden Vertrauen rechnen, das ihnen die Deutschen, selbst bei mäßigen Leistungen, lange Zeit entgegengebracht haben.
Zuwachsraten nur im Fast-Food-Bereich
Zuwachsraten gibt es nur noch in der Fastfood-Branche, zu der auch kerzendüstere Grillstationen, grottenhaft finstere Pizza-Kulträume, vor allem aber die allerorts aus dem Boden schießenden Sushi-Fließbänder und Thai-Imbisse gehören, in denen die Burger-Cola-Generation zum zivilen Essen und Trinken aufschließen will.
Dass man nirgendwo teurer isst, als dort, wo man ein paar Cent zu sparen glaubt, darüber wird man in unseren Schulen leider nicht aufgeklärt. All diese Lokale können ja auf Küchen und Köche verzichten und müssten darum viel billiger sein.
Eine große Pizza zu zwölf Euro wird in 20 Sekunden aus Material zusammengeschichtet, das kaum mehr als einen Euro wert ist. Der Arbeitsaufwand bei Sushi ist kaum größer. Entsprechend größer sind nur die Gewinne.
Ärgerlich ist die gewinnträchtige Primitivisierung importierter Essmethoden nicht nur, weil sie überall in der Welt heimischen Traditionen das Überleben schwer macht – sondern auch, weil sie ein groteskes Zerrbild jener vielfältigen kulinarischen Kulturen bietet, denen die Schnellgerichte entstammen.
(SZ vom 14./15.5.2005)
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http://www.sueddeutsche.de/panorama...el/176/53123/4/
Gruß
Karl
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