Gast
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Regent
Hallo,
eingedenk der mahnenden Worte, daß das Präferieren französischer Gewächse aus Bordeaux und Burgund furchtbar altmodisch sei, wo es doch so viele andere Leckereien zu entdecken gäbe, fiel meine Wahl bei meinem gestrigen Weinhänderbesuch auf ein deutsches Produkt.
Die Rebsorte "Regent" war mir bis dato nicht geläufig also habe ich mich an diese Neuerung gewagt.
Im Glas eine wirkliche Überraschung für mich. Im Gegensatz zu den mir bisher bekannten wasserklaren Rotweinen aus deutschen Landen kommt diese Rebsorte daher wie ein französischer oder italienischer Roter. Tief dunkel mit einem hohen Schwebstoffanteil und einem außergewöhnlich intensiven Duft. Ein erster Schluck - Mmmh ! An der Zungenspitze, ab den vordersten Papillen entfaltet sich ein intensiver Beerengeschmack, den meine Zunge als Brombeerton deuten würde.
Aber was sich so wunderbar ankündigt fällt im Abgang zusammen wie ein Kartenhaus. Das ganze Feuer das hier von italienischen oder französischen Pendants entfacht wird, ist hier eine einzige Fehlanzeige. Dazu eine Eigenschaft die mir bis dato völlig unbekannt war: Nach einem Glas verklebt einem buchstäblich - sorry- die Spucke. Man hat ein dumpfes, mattes und unangenehmes Gefühl im ganzen Mund - und Rachenraum.
Nichts desto Trotz will ich diesem Wein eine zweite Chance geben. Der Händler bietet aus demselben Haus diese Rebe im Barrique ausgebaut an, wie zu erwarten natürlich um einiges teurer. Ich werde diesen bei nächster Gelegenheit probieren.
Gruß
Karl
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