Vor den Toren der Stadt St. Gallen befindet sich auf dem Gelände des Software-Unternehmens Abacus ein Steinhaus im toskanischen Stil, das Restaurant Segreto. Der Koch heißt Keisuke Nakamoto, kommt aus Hiroshima und ist der italienischen Küche verfallen. Nach Lehrjahren in italienischen Fresstempeln kocht er jetzt eine italienisch-japanische Küche, die lautet etwa so:
Geräucherte Ochsenzunge, getrocknete Birnen und Kartoffeln in einem Sud aus Castelmagno
Gebratene Schulter vom Lamm mit Bechamelsauce "Kuzu" an Mandelmilch und Knoblauch
Gebrannte Creme von grünem Tee mit einem Litschi-Sorbet
Fragen werden vom Geschäftsführer Alberto Provenza kompetent beantwortet, überhaupt bewegt sich Service, ebenso wie die Küche auf einem ausgezeichneten Niveau. Dazu noch eine großartige Weinkarte mit kundenfreundlichen Preisen, kein Wunder, dass man hier einen diskreten Alkotest für Autofahrer anbietet.
Ein eigenständiger und ausgezeichneter Küchenstil, professioneller und kenntnisreicher Service, italienisches Ambiente, da scheint mir Gault-Millau mit 15 Punkten ausnahmsweise zu streng, für mich ergibt das 16,5 Punkte.
Bleibt zu hoffen, das das Segreto für Feinschmecker kein Geheimnis bleibt