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Alt 08.04.2010, 12:44   #5
black-brown-white
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AW: blondvieh en erlesenes rind!

hallo taillevent, ein sehr schönes thema.
das kenn ich zu gut aus dem kakaoanbau.
sicherlich sind beide komponenten sehr wichtig.
ohne gutes grundmaterial bekomm ich keine gute schokolade, aber das beste grundmaterial ist nichst ohne gut aufzuchtsbedingungen.
so wird es wohl auch bei rindern sein, denk ich.
da kommt natürlich neben der eigentlichen haltung ganz wesentlich die ernährung dazu und die bewegung, denk ich.
ich hab einen blondviehzüchter mal beraten und er versucht diese komponenten alle samt zu vereinen.
das blondvieh ist eben als fleischrasse sehr geeignet, aber weitaus weniger ertargreich, wie eine aktuelle züchtung.
in den züchtungen, so meinte er, ist der trend oft hin zu sehr viel muskulatur und genügsamkeit, was den bewegungsdrang anbelangt. die fütterung basiert oft auf kraftfutter und hat wenig mit natürlichem futter zu tun.
die schneligkeit des aufwachsens spielt bei vielen neuen züchtungen eine enorme rolle, weil der sogenannte umschlag der ware, also des rindes, von der besamung bis zur schlachtung möglichst ökonomisch sein soll. mir graust selber bei diesen sehr wirtschaftlichen termini, aber so wird es berechnet. ein faktor ist, wieviel frisst so ein tier wärhend der zeit und was kann ich als schlachtpreis lukrieren. die qualität spielt dabie oft eine untergeordnete rolle, denn wenn ich zum beispiel ein huhn doppelt so schnell auchwachsen lassen kann, wie ein natürliches, spar ich einiges an platz, futter und hab einen raswcheren umsatz,....
denke dass so alte rassen wie das blondvieh eher anachronistisch dagegen wirken. sie sind nicht besonders schwer, sie geben vergleichsweise kaum milch ab, sie brauchen lange um aufzuwachsen,...
aber das fleisch ist auch für den unbedarften konsumenten sichlich und geschmacklich anders. ich finde es ausgezeichnet und vorallem für sudfelsich ideal. darüber hinaus muss kein antibiotika verabreicht werden und die rasse ist ansich auch im almbetrieb viel stabiler. ich denke mit dem montafoner hochlandrind verhält es sich ähnlich.
wichtig ist mir eine artgerechte tierhaltung, nicht nur meines gewissens wegen, sonder auch wegen der qualität des fleisches. wenn mir ein tafelspitz,.. beim kochen eingeht und dann logischer weise zäh schmeckt, dann weiss ich war was flasch gemacht. ausserdem finde ich die aufzuchtsmethoden und systeme tierquälerisch.
ich esse fleisch, sicher nicht sehr wenig und wenn, dann will ich ordentliche qualität, von tieren und nicht von halben zuchtmaschinen.
warum in der rinderhaltung nicht auch, wie bei den schafen zwischen fleisch und milchtieren unerscheiden wird, liegt wohl am weitaushöheren latzbedarf und ich denke auch an einer gewissen nutzenmaximierung, da wie dort.
ich muss den züchter mal fragen, wie denn die milch sich im vergleich zu neuen rassen verhält, nicht nur im ertrag, sondern eben in der konsistenz...
danke für das interessante thema und schöne gruesse:

bbw
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