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Alt 30.06.2010, 12:36   #3
Budi
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AW: Schwarzwaldstube Baiersbronn: H.Wohlfahrt (erneuter Besuch)

Ab hier hatte ich dann auch schon leicht zu kämpfen, wollte aber nicht auf Herrn Lingelsers Meisterwerke verzichten.

Zuerst gab es „Glasierte Herzkirschen im Sherrysud auf Zimt-Mürbeteig mit Holunderblüten-Eis und Sauerkirsch Granité“.



Herr Lingelser hatten wir als enorm kreativen Patissier in Erinnerung. Dies bestätigte sich bei diesem Dessert erneut:

Die Kirschen wurden entsteint, wobei nachträglich anstatt des Kerns eine karamellisierte Haselnuss eingefügt wurde, sodass die Kirschen optisch den Eindruck unbearbeitet zu sein, erwägten .

Dieses Dessert zeichnete sich durch seinen intensiven Kirschgeschmack aus und erinnerte uns vom Geschmacksgeld auch etwas an unsere Zuckeperle nach Schwarzwälder Art.

Der Zimt-Mürbeteig wurde noch verfeinert mit einer Schicht Pistazienmarzipan.

Das Holunderblüten-Eis mit dem Sauerkirsch-Granité war eine optimale Ergänzung und wirkte erfrischend.



Dazu wurde uns noch ein italienischer Süßwein gereicht, welcher nicht berechnet wurde, nachdem bemerkt wurde, dass ich zwar gerne noch einen Dessertwein als Begleitung hätte nehmen wollen, ich jedoch nicht mehr all zu viel ausgeben wollte.

Diese Kleinigkeiten machen einen genialen Service aus und aus genau solchen Gründen, werden wir hier vermutlich wieder speisen, anstatt ein unbekanntes Restaurant auszuprobieren.

Das zweite Dessert war ein Geniestreich, wobei man ein Menü bei diesen heißen Tagen hätte nicht besser abschließen können mit einem Dessert.

„Orangen-Karottensorbet, Kräuter-Buttermilch-Süppchen und Ingwer-Streusel“.



Das Dessert beeindruckte vor allem durch seinen ungewohnten Geschmack. Es schmeckte nach Gemüse, fast wie ein kaltes Süppchen und war doch eindeutig als Dessert zuzuordnen.

Besonders die Harmonie zwischen Petersilie-Orange-Karotte beeindruckte mich, sowie das enorme Feingefühl dafür, die Balance so zu halten, dass dieses Dessert süß wirkt und trotzdem nicht der Gemüseton untergeht.

Das kalte Süppchen erfrischte und auch das Orangen-Karottensorbet zeichnete sich durch eine Leichtigkeit aus.

Man hätte das Menü nicht besser abschließen können, wie ich finde.

Natürlich gab es dann noch einen Espresso und Petit Fours in gewohnt erstklassiger Qualität.





Zum Schluss machte Herr Wohlfahrt seine Runde. Besonders hat uns gefreut, dass er sich an unseren ersten Besuch erinnern konnte. Dieses mal konnten wir auch länger mit ihm über das Essen plaudern, was wirklich sehr schön war, da wir erneut sehr zufrieden waren uns dies auch gerne weitergeben wollten.



Nach einem Besuch wie diesem, steht für uns eindeutig fest, dass Her Wohlfahrt immernoch und wohl auch in nächster Zeit als einer der besten Köche Deutschlands betrachtet werden muss. Dabei ist die Konzentrierung auf die klassische französische Küche sicherlich kein falscher Weg oder Festhalten an einem festgefahrenen Weg, sondern eine bewusste Wahl, dass zu machen, was Herr Wohlfahrt am besten kann.

Etwas anderes wollen wir hier ja auch nicht sehen.
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