Hier im **Restaurant des Luxushotels haben wir unseren Schwarzwald-Wanderzyklus zu Ende gebracht.
Ein wunderbarer Empfang durch bestens geschulte Mitarbeiter ließ uns fast bedauern, dass wir für die Zimmerpreise zu geizig waren. Nach dem Amuses Gueules gab es dann eine
Komposition von der Gänseleber, Räucheraal, Apfel und Schwarzwälder Ziegenfrischkäse
erinnert natürlich an die Gerichte bei Berasategui und Lohse, präsentierte sich dann aber doch eigenständig, der Apfel in Perlen, der Rest in Schichten, perfekt abgestimmt, dann
Warmes Huchenfilet auf grünem Spargelcoulis und Saiblingskaviarmarmelade
Huchen, auch Donaulachs genannt, verirrt sich an den Rhein, wir waren schon gespannt, aber er kam aus... Österreich, in Niederösterreich gibt es einen Züchter. Am Produkt finde ich hauptsächlich interessant, dass man den in der Natur stark bedrohten Fisch wieder essen kann. Dieser hier war der beste, den ich bisher hatte.
Taubenbrust mit Olive und Orange, getrüffelter Lauch und Taubenpraline auf weißem Bohnenpüree
die Brust mit Olive und Orange "paniert", geschmackliche und optische Vollendung 20/20
Tranche vom Pfälzer Lammrücken mit Fenchel-Kräuterkruste, Salzzitronenjus, Paprikachutney und Zweierlei von Kichererbsen
wieder auf allerhöchstem Niveau, alles perfekt gewürzt, die Aromen präzis herausgearbeitet, die einzelnen Zutaten konkurrenzieren sich nicht, sondern ergeben ein harmonisches Ganzes
Käseauswahl vom Maitre Antony
eh klar, wenn Perfektion regiert, kommt nur ein Affineur in Frage, nach einem Pre-Dessert gab es dann noch
Passionsfruchtcreme, Topfenmousse und Buttermilch-Zitroneneis
vielleicht ein bißchen zu einfach, hier fällt die Küche erstmals auf 18/20, aber immer noch groß, wäre in den meisten Restaurants der Höhepunkt.
Das alles kostet 125 € und kann nur als Schnäppchen bezeichnet werden. Die Weinkarte ist umfangreich, preisgekrönt und teuer, aber man findet was und zudem haben wir ja billig genächtigt
Der Service ist anfangs etwas zu schnell, bei der Weinbestellung fühlte ich mich schon gedrängt, dann bei der Rechnung etwas langsam. Aber immer perfekt, man entschuldigt sich unbeanstandet für die Wartezeit. Auch andere Aufmerksamkeiten gibt es hier, zB wartet man mit dem 1. Gang bis der Apero, mit dem ersten Rotweingang bis der Weißwein ausgetrunken ist.
Der Speisesaal hängen rote Tapeten, schwere Vorhänge und Teppiche, das ist sicher Geschmackssache, aber als Schallschlucker funktioniert das perfekt.
Das Park-Restaurant hat 2011 erstmals ** von Michelin bekommen, da denkt man nicht an ***. Ich bin froh, dass ich nicht deren Gastroberater bin, auf die Frage, was auf *** fehlt, fiele mir nämlich nichts ein.
19 Taillevent-Punkte
Kulinarische Grüße
Taillevent