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Spanien - Sevilla - Egana-Orizo
Im Berasategui-Ableger Santo haben wir kurzfristig keinen Platz bekommen, also haben wir uns für das nach Guia Repsol beste Restaurant der Stadt entschieden, 2 Sonnen für klassische, andalusische Küche.
Auf 8:30 haben wir reserviert, das war für die Herrschaften wohl zu früh, sind wir eben um 9:00 wiedergekommen. Das Personal ist zahlreich, leider weiß offensichtlich keiner, wofür er zuständig ist. Die Haupttätigkeit der ersten Stunde lautete Stühle hin und hertragen, was der eine hinbefördert hat, befördert der nächste zurück, Gäste bringen da das wohldurchdachte Konzept nur durcheinander.
Das Restaurant befindet sich in einem Anbau, der an eine Bahnhofshalle erinnert, beim Betrieb der Klimaanlage werden keine Kosten gescheut, die Damen ziehen ihr Kostümoberteil gerne an. Zur Abdeckung der Energiekosten muss natürlich das Essen herhalten, um die 30 € für eine Hauptspeise, knapp 30 für eine Vorspeise.
Ein 28-€-Risotto mit Pilzen und Stopfleber, das können die Italiener besser, großkörniger, zu weicher Reis und fad. Die Garnelen ok.
Als Hauptspeise dann ein korrekt gebratenes Rindfilet, oben drauf eine Riesenscheibe Stopfleber, ebenso korrekt. Die Kombination von beidem bringt aber überhaupt nichts, ein reines Prestige-Essen. Ich bevorzuge es eher rustikal, daher gab es iberische Schweinsbacken. Bei den Beilagen wurde es der Küche zu kompliziert, das kann man vereinfachen. Also gab es für beide Speisen Kartoffelpuree, Kohlblatt und darauf als kulinarischer Höhepunkt: eine Cocktailtomate.
Wirklich kreativ wurde die Küchencrew beim Dessert, Vanillehalbgefrorenes, Pfirsichsorbet, Safrancreme, aufgeschüttet mit Tee. Das "Halbgefrorene" ein Gelatinepudding, annähernd die Konsistenz eines Vollgummiballes, Pfirschsorbet rot und geschmacksfrei.
Sehr schöne und sehr preiswerte Weinkarte.
Sicher ist Küche und Restaurant weit über der hiesigen Normalküche, für mehr als 13,5 Pünktchen reicht es in unseren Augen aber nicht.
Kulinarische Grüße
Taillevent
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