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Registrierungsdatum: 28.10.2009
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AW: Landhaus Feckl, Ehningen (Franz Feckl *, 17GM-Punkte)
Im Juni war ich das dritte Mal in Ehningen um festzustellen, dass alles so wie es war geblieben ist!
http://budisfoodblog.wordpress.com/...en-franz-feckl/
Zitat:
Neulich fanden wir einmal wieder, dass es an der Zeit wäre, den Feckls einen Besuch abzustatten. Ganz spontan sind wir also ins Auto gestiegen um zu humanen Preisen den regnerischen Mittag in einen wunderbaren zu verwandeln und die Zeit zu vergessen.
Was wir an diesem Mittag wieder einmal erlebten, war ein wunderschön entspanntes Essen, netter und reibungsloser Service und viel Freude.
Wer es noch nicht weiß: Im Landhaus Feckl gibt es mittags ein sehr faires Lunch-Angebot. Es beinhaltet ein 3-Gang-Menü und zum Abschluss Kaffee für unter 40€. Darin enthalten sind natürlich Versüßungen wie Petit fours zum Espresso und natürlich ein Amuse Bouche.
Wie auch das letzte Mal, als wir dieses Angebot wahrnahmen, waren wir wieder zufrieden, wissend das es natürlich besser und aufregender geht, doch hierfür gibt es ja den à-la-carte Bereich des Hauses und natürlich diverse Menüs die das Haus auf dem bekannten 17GM-Punkte Niveau repräsentieren.
Als Amuse Bouche kam dann also ein kaltes Paprika Süppchen, anbei eine Ochsenschwanzpraline auf Linsen und Entenmousse. Das Süppchen, intensiv fruchtig, erweiterte die herben Noten der Ochsenschwanzpraline mit deftigen Linsen um fruchtigere Noten.
Die Kerbelsuppe mit Lachsstreifen präsentierte sich mild aber raffiniert abgeschmeckt und zeigte den Kerbel so schön würzig-herb und im Duft süßlich, wie man ihn gewohnt ist.
Meine Partnerin wählte die Alternative zur Kerbelsuppe. „Das beste vom Reh“ mit Pfifferlingsalat. Der mit reichlich Pfifferlingen bedeckte Salat beinhaltete die Leber, das Herz und Filetstücke.
Als Hauptgang kam dann das eigentliche Highlight:
„Feines vom Iberico Schwein in Ahorn-Essig-Sauce mit Bohnengemüse und Kartoffelgratin“
Vorerst sei das wunderbare Kartoffelgratin erwähnt, denn die hauchdünnen Kartoffelscheiben mit Lauch verfeinert, waren prima abgeschmeckt, sodass man das Salz sehr gut wahrnehmen konnte. Der unerotische Begriff „Sättigungsbeilage“ ist definitiv nicht bei einer solch grandiosen Beigabe entstanden!
Das Iberico Schwein wurde aufgeteilt in Bäckchen auf Ragout, Saltimbocca und Steak mit Pfeffer und Butter. Diese Kreation wurde dann von der wunderbar komplexen Sauce umspielt. Jedes Stück für sich präsentierte das Iberico Schwein von einer neuen Sicht, wodurch der Hauptgang sehr facettenreich wurde. Das Bohnengemüse kam auf den Punkt auf den Teller, mit Biss und viel erhaltenen Aromen! Sehr schön!
Zum Schluss gab es dann wieder einmal eine Dessertvariation und wie schon das erste Mal, war dies leider wieder kein würdiger Abschluss zum Hauptgang. Eine Crème Brûlée, Zitronencrème, Schokoladeneis und eine Rharbarberschnitte.
Natürlich handelt es sich um ein handwerklich makelloses Dessert. Doch das Dessert wirkt emotionslos und spielt im Vergleich zu den vorausgehenden Gängen deutlich eine Liga drunter! Natürlich vereinfachen derartige Dessertvariationen die Planung und den Ablauf des Tages um Längen und zugegeben zieht das Mittagsangebot mitunter auch ein anderes Publikum an als es abends der Fall ist. Doch mit dem Hauptgang und den Vorspeisen wurde ja bereits gezeigt, dass es mittags auch auf hohem Level gehen könnte.
Zur Verfeinerung des Kaffees kamen dann die gewohnten Petit fours, welche nach meinen Erlebnissen durchschnittlich ausfallen. Doch wenn man das Mittagsangebot als Gesamtpaket ansieht, ist es in der Umgebung unschlagbar. Zudem zieht das Lunch-Angebot viele Besucher an und macht diese zu Wiederholungstätern und das nicht nur mittags!
Man könnte also sagen, es gab erneut nichts neues zu erzählen vom Landhaus Feckl. Es ist eben alles so geblieben. So wie man es kennt und liebt: Auf hohem Niveau, zweigleisig gefahren. Wem dies nicht zusagt, der kann gerne ALC auf nch höherem Niveau speisen. Man fühlt sich hier immer wohl!
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