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Belgien - Kruishoutem - Hof van Cleve
Hof van Cleve ist ein alter Bauernhof in Kruishoutem in Flandern. Niemand würde hier inmitten von Feldern ein ***Restaurant, die aktuelle Nr. 15 der Pellegrino-Liste erwarten.
Der Chef ist Peter Goosens, er (bzw seine Küche) wäre übrigens im Juli auch im Ikarus zu bewundern gewesen, wir haben den komplizierteren Weg gewählt und ihn und sein Team in Belgien besucht, es war gar nicht einfach, im kleinen Restaurant einen Platz zu ergattern.
Nach diversen, leider bereits wieder in Vergessenheit geratenen Amuses gab es 5 Gänge aus dem Menu "Innovation undTradition".
Die Sardine kam mit Fenchel, Gurke und Granny Smith. Wer aus Sardine ein derart hochklassiges Gericht zaubert, verdient den allergrößtenRespekt.
Der Glattbutt wurde von Muscheln, Curry und Brunnenkresse begleitet, die Begleitung in verschieden Variationen, beinahe zu viele Kleinigkeiten auf dem Teller, gewiss vereinigen sich die verschiedenen Komponenten miteinander, ich würde sie aber auch gern einzeln erschmecken.
Das Reh dann mit Kardamom, Kirschen und Butternut, dazu gibt es Besteck mit Griffen aus verschiedenem Material, zB Elfenbein,Walross-Penisknochen, eine nette Idee.
Als Dessert dann Arabica mit Amarula, einem Likör aus Südafrika von der gleichnamigen Frucht, Rohrzucker und Nougat.
Als zweites Dessert Aprikosen mit Mandeln, Pancake und Karamel, erstklassig.
Das Handwerk ist ohne Ausnahme einfach nur perfekt, die Umsetzung großartig, die Produkte nicht überbietbar. Peter Goosens ist stolz auf seine Wurzeln in Flandern und die erstklassigen Produkte der Nordsee, auf denen seine Küche basiert. Trotzdem hatte ich gerade hier den Eindruck, dass sich europäische Spitzenküche immer mehr ähnelt, ich hätte oft gerne das Hauptprodukt mehr im Vordergrund. Man muss nicht auf einem Teller sehen, dass das Küchenteam alle Techniken beherrscht. Aber wie gesagt, nur eine ganz persönliche subjektive Überlegung, echte Kritik in diesem Haus ist vollkommen unangebracht.
Das Preisniveau natürlich gehoben, das beschriebene Menukostet 180 €, mit zwei Gängen mehr 215. Daneben gibt es ein preiswerteresMittagsmenu (€ 95) und ein vegetarsches Menu "Pure Nature" um 150.
Die Weinkarte erstklassig und teuer, umso erfreulicher, dass sich ein Les Clos von Raveneau um 120 dazwischen geschmuggelt hat, der vomSommelier empfohlene Gevrey von Mortet stieß auf weniger Begeisterung, ein Glas Champagne 25 € (Gimonnet) bzw 30 (Billecart-Salmon rosé). Dafür gibt es aber erstklassigen Service und ein sehr angenehmes, zeitloses Ambiente.
19,0 Punkte
Kulinarische Grüße
Taillevent
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