Hallo Hampelmann,
es gehörte ja eigentlich mehr in den Gastrotalk, vermute ich mal, aber ich schieb ja hier nix hin und her, sollen das mal andere machen
. Also sei es drum.
Das mit dieser Gutscheingeschichte muss man halt als Werbung sehen, und außer Mundpropaganda gibts da leider wenig umsonst. Diese Investition lohnt sich allerdings nur dann, wenn der Gast auch wirklich zufrieden war und das kriegen anscheinend nicht sehr viele Kollegen hin. Immer wieder höre ich von Kellnern die eine Augenbraue hochziehen, oder das sogar deutlich gemacht wird, man solle doch eine Vorpeise essen, obwohl das bei den Gutscheinen in keiner Weise erwähnt wird. In diesem Fall ist der geschenkte Hauptgang ganz zweifelsohne rausgeschmissen Geld. Sogar ganz im Gegenteil, denn der Gastronom sorgt nicht nur dafür, dass die Gäste nicht mehr wiederkommen, man spricht auch noch schlecht drüber.
Normalerweise müsste gerade der Gast mit so einem Gutschein besonders umsorgt werden damit ein Schuh draus wird (obwohl man sich selbstverständlich um alle Gäste gleichermaßen kümmern sollte). Nur irgendwie scheint es ein wenig mit der deutschen Mentalität zusammen zu hängen. Auf Mallorca hatte ich lediglich zwei etwas eigenartige Begegnungen in diesem Zusammenhang. Es war jeweils ein deutsch geführtes Restaurant. Naja, Ausnahmen bestätigen auch hier die Regel.
Eine andere Problematik ist die, dass man sich als Gastronom in einem Heft oder Buch mit anderen Anbietern in Verbindung bringt. Wenn diese auch noch recht unterschiedliche Qualität bieten, finde ich die Sache schon ein wenig heikel. Vor allem wenn dann noch ein paar schwarze Schafe dabei sind, welche die Sache an sich in Verruf bringen (siehe oben).
Ich selber hatte mal bei etwas ähnlichem mitgemacht. Allerdings wurden die Gutscheine bei Ebay versteigert und es war zumindest kein regionaler Zusammenhang zu anderen Anbietern erkennbar, wenn überhaupt einer bestand. Vorteilhaft war, das der Gutscheinverkäufer (also ein Agent der die Gutscheine für uns verkauft hat) unser Restaurant auch mit Link auf die Webseite und interessanten Infos vorstellte, da auch ihm an einem Verkauf lag. Also auch wenn der Nachbar dich dort entdeckt, staunt dieser sicher und liest positive Infos von denen er vielleicht gar nichts wusste.
Bei diesen Gutscheinen konnte man auch Einschränkungen machen. So habe ich das Einlösen am Wochenende ausgeschlossen.
Insgesamt war es ganz ok, und eine zeitlang kann man sowas mal machen. Mit dieser Ebay-Geschichte signalisierte man zudem noch, das man sich sozusagen am
Puls der Zeit bewegt.
Die Gutscheinbenutzer hatten übrigens die Möglichkeit, in einem Restaurantführer für Gäste im www eine Wertung abzugeben. Bei uns war dies dann zweimal der Fall und beide Male war es die Höchtwertung. Haben es also richtig gemacht.
Nur ist das Projekt mittlerweile gestorben, hat sich wohl für den Agenten nicht gerechnet.
Ich selber würde mir für unsere Region kein solches Gutscheinheft holen. Zum einen, weil der ein oder andere mich auch als Gastronomen kennt (unter Kollegen macht man das wohl nicht
). Zum anderen ist die gastronomische Landschaft bei uns eher geprägt von sehr deftiger Küche und voller Teller, nicht so wirklich meine Welt.
So, das war meine Meinung.
L.G. Bonito.