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14.03.2007, 00:13 | #1 |
Erfahrener Benutzer
Registrierungsdatum: 29.08.2005
Beiträge: 793
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Schönwald - Zum Ochsen - Schwarz
Hier ein Bericht von meiner 4. Fresswanderung im Schwarzwald-Baar-Kreis. Das erste Ziel war das Hotel Zum Ochsen in Schönwald. Nach einem freundlichen Empfang, dem Bezug des angeblich letzten freien Zimmers und Genuss eines ausgiebigen Aperitifs, schritten wir zur Tat und suchten das Restaurant heim.
Wir entschieden uns für das Schlemmermenu. Zuerst eine Roulade von Felchen und Egli auf marinierten Zuckerschoten. Die Roulade verdächtigten wir eines bereits mehrtägigen Kühlschrankaufenthalts, kalt, geschmackslos und schon ein bißchen streng riechend; Wirtshausküche, nicht mehr. Dann Medaillons vom Hirschrücken mit Waldpilzen und Schupfnudeln. Der Hirsch verdiente das Prädikat perfekt, ebenso die Pilze (wo wachsen nur im März diese wunderbaren winzigen Pfifferlinge?). Hier sieht man das Potential, das die Küche offensichtlich hätte. Weiter mit einem warmen Crottin de Chavignol. Der wurde vorher irgendwo geparkt, er war zwar noch zerflossen, aber reichlich kalt. So nicht! Versöhnlich stimmte uns dann wieder das Apfelgratin mit süßem Ricottaravioli mit Preiselbeereis. Am Nebentisch aß man Fisch, das roch ziemlich streng, so riecht frischer Fisch mit Sicherheit nicht. Insgesamt ein netter Abend, ein fantastischer Weißburgunder von Schneider, ein moderner Spanier zum Hirsch; der Service wirklich sehr freundlich und bemüht um die Gäste; im Restaurant steht ein Haufen Zierat herum, teilweise ein bißchen kitschig und vor allem zu viel nach meinem Geschmack. Wieso eine Küche je nach Gang zwischen 11 und 17 Punkten schwankt, bleibt mir schleierhaft. Umwege für das Restaurant scheinen mir eher nicht lohnend, vor allem wenn ich mir vorstelle, wir hätten statt dem Hirsch Fisch bestellt. Andererseits gibt es in der näheren Umgebung vermutlich kaum lohnende Alternativen. Kulinarische Grüße Taillevent |
14.03.2007, 10:51 | #2 |
Neuer Benutzer
Registrierungsdatum: 10.01.2007
Beiträge: 23
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AW: Schönwald - Zum Ochsen - Schwarz
In der Umgebung (10 km) von Schönwald gibt es aber schon Alternativen:
1*: Dollenbach in Peterstal-Griesbach (Le Pavillon) Bip: Dollenbach in Peterstal-Griesbach (Kamin- und Bauernstube) Bip: Hirsch in Berghaupten Bip: Rebstock in Durbach KG Kalbskopf |
14.03.2007, 15:01 | #3 |
Erfahrener Benutzer
Registrierungsdatum: 29.08.2005
Beiträge: 793
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AW: Schönwald - Zum Ochsen - Schwarz
Hallo Kalbskopf,
wir waren in 78141 Schönwald und nicht in 77787 Schönwald. Aber trotzdem hast Du recht, in 10 km Entfernung gibt es den Hugenhof (bib) in Simonswald und den Engel (bib) in Vöhrenbach. Im Engel waren wir am nächsten Tag, ich werde noch berichten. Kulinarische Grüße Taillevent PS. Schön, dass jemand meine Beiträge liest |
14.03.2007, 17:57 | #4 |
Neuer Benutzer
Registrierungsdatum: 10.01.2007
Beiträge: 23
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AW: Schönwald - Zum Ochsen - Schwarz
Taillevent, sorry wg. der Verwechslung. Dafür hat's bei mir beim Engel in Vöhrenbach gleich "klick" gemacht.
Ich habe in meinem Archiv einen alten Bericht von W. Siebeck aus dem Zeitmagazin (1996?) über den Engel gefunden. Er war damals begeistert und ist es ja auch noch heute Siebeck in der ZEIT vom 09.02.2006. Ich bin auf Deine Meinung gespannt. Bei den Siebeckschen Aussagen muss man ja oft den - von mir so getauften - "Siebeck-Effekt" berücksichtigen. KG Kalbskopf |
14.03.2007, 23:43 | #5 |
Erfahrener Benutzer
Registrierungsdatum: 29.08.2005
Beiträge: 793
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AW: Schönwald - Zum Ochsen - Schwarz
Hallo Kalbskopf,
herzlichen Dank für den Siebeck-Link. Was verstehst Du denn unter dem Siebeck-Effekt? Hat das etwas mit seiner ziemlich traditionellen Gourmet-Einstellung zu tun? Kulinarische Grüße Taillevent |
15.03.2007, 10:29 | #6 |
Neuer Benutzer
Registrierungsdatum: 10.01.2007
Beiträge: 23
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AW: Schönwald - Zum Ochsen - Schwarz
Der Siebeck-Effekt:
Wenn W. Siebeck sich unter seinem Namen anmeldet, dann wird die Küche versuchen, für diesen Tag Spitzenprodukte zu erhalten. Also nicht den zwei Tage alten Fisch verwenden, sondern absolut fangfrischen Fisch servieren, besonders große Morcheln (zum Füllen) kaufen, überlegen, was kann ich ihm für Raritäten aus dem Privatkeller anbieten (Außerhalb der Karte könnte ich Ihnen zum Fisch noch einen 1996iger xxx ... anbieten.) ... Wenn es nicht bekannt ist, dass er kommt, aber er erkannt wird, dann kann an den Gerichten zwar nicht mehr viel gemacht werden, aber die Küche wird höchste Sorgfalt verwenden, ein paar Scheiben Trüffel mehr hobeln, eventuell einen kleinen Zwischengang (überbackene Austern) als Überraschung einschieben, der Service wird sich extrem bemühen usw. Zusammengefasst: Siebeck ist kein Normalgast. Er hat einmal (1995) ganz begeistert über eine Übernachtung im „Hotel des Berges“ in Illhaeusern (Haeberlin) geschrieben: „Vom getrüffelten Rührei bis zur Crème brûlée; die selbstgemachten Terrinen, Würste sowie ein kleiner Gugelhupf, das schmeckte sogar mir, der schon lange nicht mehr frühstückt...“ Wir waren einige Tage später dort: Getrüffeltes Rührei und Terrinen haben wir nicht gesehen. Das war die Geburtsstunde des Siebeck-Effekts. |
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