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Alt 11.05.2005, 10:35   #1
Karl
Gast
 
Beiträge: n/a
Die Todsünden der Gastronomie

Hallo,

mit diesem Thread möchte ich eine kleine Sammlung der Todsünden in der Gastronomie aus der Sicht das Gastes eröffnen.
Ich beginne mal mit einem meiner erklärten Lieblinge Der Katzentisch
Es gibt kaum etwas, was mir ein gepflegtes Essen nachhaltiger verleidet, als ein Tisch der aus der Requisite von "Schneewittchen und die sieben Zwerge" entlehnt wurde.
Ein lukullisches Feuerwerk braucht eine angemessene Ausstattung. Die diversen Gläser und Bestecke erfordern Platz, auch dann, wenn diese zum Teil wieder abgetragen werden.
Das große Gedeck erfordert also reichlich Raum - eine Panzerdivision kann auch nicht in einem Schrebergarten Aufstellung nehmen !
Allzuoft findet man Tische vor, wo selbst die Ablage eines Feuerzeugs zum Balanceakt gerät, weil zwischen Blumen - die ich ohnehin eher stören empfinde - und den diversen Gerätschaften nur noch kleine, weiße Flecke in der Landschaft verblieben sind.
Sorry, aber ich will hier tafeln, ganz großes Kino, und keine Abwandlung eines Mikadospiels !
Ein Zwergentisch, womöglich noch in der Nähe der Toiletten plaziert, ist für mich immer ein Grund das Lokal sofort nach Augenscheinnahme zu verlassen. An solchen Tischen kann man gegrillte Würstchen auf einem Sommerfest konsumieren, aber nicht gepflegt dinieren.

Gruß
Karl
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Alt 11.05.2005, 10:57   #2
FF-Team
Moderator(in)
 
Benutzerbild von FF-Team
 
Registrierungsdatum: 18.10.2004
Beiträge: 111
AW: Die Todsünden der Gastronomie

Hallo Karl,

das ist auch etwas, das mir den Abend verderben kann noch bevor er überhaupt angefangen hat: Man reserviert einen Tisch in einem Restaurant daß man womöglich zum ersten Mal besucht und wird dann in irgendeine Ecke gesetzt, wo der Tisch vielleicht eine Kantenlänge von einem Meter hat (die Nähe zur Küche oder Toilette lassen wir hier mal außen vor).

Damit ist für mich der Abend eigentlich schon gelaufen. Unabhängig davon, was die Küche zu leisten im Stande ist. Ich habe mir angewöhnt, entweder einen Tisch für X+1 zu reservieren (man möchte zu zweit gehen und reserviert für drei...schade daß der/die Dritte nicht kommen konnte) oder aber, ich sage ganz gerade heraus, daß ich nicht vorhabe, an dem 'zugewiesenen' Tisch meinen Abend zu verbringen. Wenn es keine Alternative gibt, gehe ich auch wieder (bis jetzt habe ich immer einen anderen Tisch bekommen).

Gruß,
Marcus
FF-Team ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 11.05.2005, 16:56   #3
Hampelmann
Gast
 
Beiträge: n/a
Daumen runter AW: Die Todsünden der Gastronomie

Zitat vom FF Team: "Ich habe mir angewöhnt, entweder einen Tisch für X+1 zu reservieren (man möchte zu zweit gehen und reserviert für drei...schade daß der/die Dritte nicht kommen konnte)"

Super Idee Das ist genau das, was der Gastronom, der ohnehin in der Regel Schwierigkeiten hat sein Lokal zu füllen, über alles liebt. Das ist genau der Moment, in dem ich ein Befürworter einer "Nichtantrittsgebühr" in Höhe des Durchschnittsverzehrs eines Gastes bin! Da möchte ich Ihr Gemaule mal hören, wenn Ihnen das ein Wirt zuträgt.
Und solch eine Bemerkung auch noch von einem Mitglied des FF Forums. Glückwunsch!
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Alt 11.05.2005, 17:24   #4
Karl
Gast
 
Beiträge: n/a
AW: Die Todsünden der Gastronomie

Hallo Hampelmann,

aber 4 Erwachsene an einen Tisch aus dem Campingzubehör zu pferchen, um die heimelige Atmosphäre der Tokyoter U-Bahn zu schaffen - das ist in Ordnung, oder wie ?
"Entschuldigung, Schatz, aber dürfte ich ganz kurz mal an meinen Salat ?"
Das ist genau das, wovon ich immer träume und gerne bin ich bereit, dafür die exorbitanten Preise zu bezahlen, die man meint mittlerweile nehmen zu müssen.
Vermutlich ist in solchen Schuppen auch der Einsatz eines graphischen Datawarehouse-Frontends üblich, um die Umschlagsquote je Tisch akurat erfassen zu können.
Aber wenn ich derlei Empörung lese, dann gibt' s darauf eine ganz einfache Antwort: Ich bestelle keinen Tisch für Personen+x, ich bestelle überhaupt keinen, sondern esse zu Hause bzw. da, wo ich einen vernünftigen, reichlich bemessenen Tisch zur Verfügung gestellt bekomme.

Gruß
Karl
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Alt 11.05.2005, 17:40   #5
KingKreole
Erfahrener Benutzer
 
Registrierungsdatum: 12.04.2005
Beiträge: 426
AW: Die Todsünden der Gastronomie

lieber Karl,
ich glaube jetzt dramatisierst Du das Thema.
Also als Gastronomin finde ich das eigentlich auch nicht in Ordnung mit der erhöhten Tischbestellung. Allerdings wenn diesbezüglich in einem Restaurant schon Platzängste herrschten, kann ich den Schachzug als kleine List akzeptieren und der Wirt oder wer auch immer die Verantwortung trägt sollte sich mal darüber Gedanken machen wenn das öfter der Fall ist. Was ist aber wenn 20 Personen angemeldet sind und wegen diesem Problem dann nur 10 auftauchen um sich gut ausbreiten zu können? Das ist schädlich für den Gastronomen. Zumal wenn vorher auch noch Menüabsprachen waren. Soll er dann sein Personal zum Essen einladen?
Gruß KingKreole
KingKreole ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 11.05.2005, 17:55   #6
Karl
Gast
 
Beiträge: n/a
AW: Die Todsünden der Gastronomie

Hallo King Kreole,

ich hatte im Eingangsbeitrag ja explizit "aus der Sicht des Gastes" geschrieben.
Daß ein Gastronom auf den gegebenen Quadratmetern soviele Tische wie möglich unterbringen will, das kann ich schon nachvollziehen, aber das ist nun einmal nicht mein Problem als Gast.
Man kann auch auf einer 10'er Bank 12 Leute unterbringen, wie das Münchner Oktoberfest jedes Jahr eindringlich zeigt, die haben das mit der Platzausnutzung vollständig optimiert.
Tatsache ist, daß sehr häufig die Tische schlicht und einfach eine Zumutung sind, was die Größe anlangt. An einem Tisch wo ich kaum Platz habe meine Zigaretten abzulegen, und das Essen zu einem vorsichtigen Navigieren gerät,um nicht irgendwas abzuräumen, an einem solchen Tisch ist es mir wirklich egal, was mir die Küche serviert. Oder mal anders rum gefragt: Warum um alles in der Welt sollte ich mich in einem Lokal schlechter stellen als zu Hause ??
Ich rede hier ja nicht von der Imbißbude am Eck, sondern von Restaurants die etwas auf sich halten.
Restaurants die sich Service und Küche entsprechend honorieren lassen. Damit ich mich wohlfühle will ich einen anständigen Tisch, bekomme ich den nicht, dann hat sich das Essen dort erledigt, weil es für mich mehr Qual als Vergnügen ist.

Gruß
Karl
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Alt 11.05.2005, 17:52   #7
Hampelmann
Gast
 
Beiträge: n/a
AW: Die Todsünden der Gastronomie

Hallo Karl,

zunächst möchte ich anmerken, dass ich nie behauptet habe, dass ich es gut finde, dass einige Gastronomen Gäste an Tische pferchen. Also kein Grund so aggressiv zu reagieren und sich in die Schmollecke zu begeben! Erst richtig lesen, dann antworten!

Ich habe mich nur entschieden gegen eine derartige Reservierungs- und Wirteverarschung seitens FF Team ausgesprochen!

Meiner Meinung nach kann doch, wie immer, nur den "Sprechenden" geholfen werden, wenn ich in einem Restaurant mit dem mir zugewiesenen Tisch nicht glücklich bin, kann ich das doch ohne Probleme äußern, oder? Dann ist es doch Sache der Restaurantleitung, sich entsprechend flexibel zu verhalten. Auch dort bewahrheitet sich der alte Spruch: Wie man in den Wald hineinruft, so schallt es auch zurück!
Sollte das Problem nicht zu meiner Zufriedenheit gelöst werden können, kann ich doch immer noch das Lokal verlassen.
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Alt 11.05.2005, 18:06   #8
FF-Team
Moderator(in)
 
Benutzerbild von FF-Team
 
Registrierungsdatum: 18.10.2004
Beiträge: 111
AW: Die Todsünden der Gastronomie

Hallo Hampelmann,
Zitat:
Zitat von Hampelmann
Zitat vom FF Team: "Ich habe mir angewöhnt, entweder einen Tisch für X+1 zu reservieren (man möchte zu zweit gehen und reserviert für drei...schade daß der/die Dritte nicht kommen konnte)"

Super Idee Das ist genau das, was der Gastronom, der ohnehin in der Regel Schwierigkeiten hat sein Lokal zu füllen, über alles liebt. Das ist genau der Moment, in dem ich ein Befürworter einer "Nichtantrittsgebühr" in Höhe des Durchschnittsverzehrs eines Gastes bin! Da möchte ich Ihr Gemaule mal hören, wenn Ihnen das ein Wirt zuträgt.
Und solch eine Bemerkung auch noch von einem Mitglied des FF Forums. Glückwunsch!

Wenn der Tisch eine 'vernünftige Größe' hat, dann wird es der gleiche Tisch sein - egal ob 2 oder 3 Personen daran sitzen. Daß ich zu dritt nicht einen 8er Tisch belegen würde sollte eigentlich klar geworden sein. Wenn ich aber zu dritt einen Vierer Tisch bekomme wohingegen ich zu zweit an eine 1m² 'Tafel' gebeten werde, dann sitze ich für mein Geld lieber an einem Vierer Tisch zu zweit und die 1m² überlasse ich jemand, der sich dort wohlfühlt.

Letztenendes wird so ein Tisch (aus meiner Sicht) doch auch nur aufgestellt, weil für eine anständige Größe kein Platz mehr ist.

Gruß,
Marcus
FF-Team ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 11.05.2005, 18:51   #9
Hampelmann
Gast
 
Beiträge: n/a
AW: Die Todsünden der Gastronomie

Na endlich ist mal was los im Forum

Kommen wir doch mal zu anderen "Todsünden".

Klingelnde, piepsende Handys am Nebentisch und Zigarrenraucher (Pfeifenraucher) die schon zum Aperitif anfangen zu qualmen

Habe ich da als Gast Einflussmöglichkeiten oder bin ich wehrlos ausgeliefert?
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Alt 11.05.2005, 19:12   #10
Karl
Gast
 
Beiträge: n/a
AW: Die Todsünden der Gastronomie

Hallo Hampelmann,

nicht gar so geschwind ! Zu den Gästen kommen wir schon noch. Laß uns noch ein wenig bei den Gastronomen bleiben.
Das nächste Thema ist in wirklich guten Häusern in der Regel kein Thema, zumindest außerhalb der Küchen: Die Sauberkeit. Über die Küchen kann ich kein Urteil abgeben, da ich als Gast dort in der Regel keinen Einblick habe.
Von einem Lokal in dem ich mich wohlfühlen soll, erwarte ich zumindest dieselbe Sauberkeit wie bei mir zu Hause. Aufgrund von Hunden und Vögeln bei uns im Haus sollte diese Hürde nicht unüberwindlich sein, aber trotzdem kann man bei diesem Thema abenteuerliche Dinge erleben.
Es kann immer mal was vorkommen, obwohl es eigentlich nicht sein sollte, aber wenn bestimmte Dinge wiederholt vorkommen, dann ist das sicher kein Zufall.
Ein Glas das nicht pikobello sauber ist und ich bin bedient. Die Herpesausschläge die ich schon defintiv von Restaurantbesuchen als Mitbringsel mit nach Hause genommen habe sind zahlreich.
Ein Besteck das ich erstmal mit einer Serviette nachpolieren muß und ich will eigentlich schon gar nicht mehr wissen, wie das Essen sein wird. Tischtücher auf denen die Flecken nicht ganz rausgegangen sind würde ich vielleicht bei einer Grillparty im Garten auflegen, aber in einem Lokal bin ich davon gar nicht angetan.
Der Gang zur Toilette kann selbst in Häusern, von denen man im Gastraum positiv angetan war, zu derben Überraschungen führen. Man wird dankbar und demütig, wenn man wenigstens einen Warmwasseranschluß vorfindet.
Zuguterletzt das Personal. Auch hier gibt es in guten Häusern eigentlich nie Anlaß zur Kritik.
In weniger guten kann das schon anders aussehen. Aber das Personal ist ohnehin noch ein Thema für sich. Das greife ich zu einem späteren Zeitpunkt nochmal gesondert auf.

Gruß
Karl
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