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01.02.2010, 09:55 | #1 |
Erfahrener Benutzer
Registrierungsdatum: 29.08.2005
Beiträge: 793
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Österreich - Lochau - Mangold
Das Mangold ist eines der höchst bewerteten Restaurants Vorarlbergs, 16 Gault-Millau-Punkte, ein Michelin-Stern. Eigentlich waren wir noch nie so recht begeistert, aber nach 2 oder 3 Jahren Pause möchte man sich wieder einmal ein eigenes Urteil bilden.
Beim Empfang wurde uns immerhin gestattet, unsere Jacken an einer Garderobe aufzuhängen, irgendwie hatten wir das anders in Erinnerung, aber kein Problem. Das Mangold hat derzeit orientalische Wochen, einem Gourmet-Abenteuer waren wir nicht abgeneigt, also das Menu Karottensalat mit Chermoula, Labneh und knusprigen Garnelen Fischsuppe "Margat el Hout" Weiße Bohnen mit Gewürzen, Bissara und Lammbratwürstel orientalisch Zitronenhuhn mit roten Zwiebeln, Ingwer und Mandeln Karkadeh Creme Brulee mit Kakao-Croustillant Als Gruß aus der Küche gab es eine Wildhendlpraline, habe ich nicht sofort verstanden, auf meine Rückfrage wurde es mir im Hinausgehen(!) von der jungen Dame im Service noch einmal gesagt, der Eindruck beim Empfang, dass der Service noch reichlich Luft nach oben hat, verfestigt sich. A propos Service, der Chef ist sogleich der Sommelier, obwohl anwesend kommt er im beinahe leeren Restaurant nur an den Tisch, wenn er von den unerfahrenen Serviermädchen gerufen wird. Ein Besuch eines französischen Spitzenrestaurants und ein paar Gedanken über die Aufgaben eines Sommeliers würden dem jungen Herrn vielleicht helfen, sein im Sommelier-Kurs erworbenes Wissen auch effizient einzusetzen. Zum Essen, ich habe keine besonderen Vorkenntnisse über orientalische Küche, erwartet habe ich mir ein kleines Abenteuer, gegeben hat es eher Langeweile. Karottensalat: Labneh 1 mm dünne Schicht, geschmacklich nicht wahrnehmbar, ebenso Chermoula, Koriander gesichtet, aber nicht mehr. Fischsuppe, Gemüsesud, ein winziges Stück Fisch macht es wohl zur Fischsuppe Lammbratwürstel gibt es bei uns, wenn es mittags schnell gehen muss, nichts Besonderes Huhn, ordentliche Fleischqualität, selbst die Zitrone musste man geschmacklich suchen Creme Brulee, der Tiefpunkt, das hat mit einer Creme Brulee nichts zun tun Sicher bietet das Mangold mehr als ein 08/15-Restaurants, die Guide-Noten kann ich aber auch diesmal überhaupt nicht nachvollziehen, für mich sind das 13,5 Punkte und wieder eine mehrjährige Pause, tut mir leid. Kulinarische Grüße Taillevent Geändert von Taillevent (01.02.2010 um 10:03 Uhr). |
03.02.2010, 10:28 | #2 |
Erfahrener Benutzer
Registrierungsdatum: 22.06.2005
Ort: Kärnten
Beiträge: 1.199
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AW: Österreich - Lochau - Mangold
taillevent zeigt wieder zähne, gut so!
komischer weise kann ich das auch von ein paar ortsansässigen restaurants behaupten und überlege oft diese zu beschreiben. meistens aber siegt die faulheit und ich schreibs dann doch nicht. sollte ich aber, ich weiss. diese wirte, die so tun als ob sie das alles nichts anginge sollten eher den beruf wechseln, aber zumindest den gastraum verlassen, damit ihre blasierte langeweile nicht zu aggressivem verhalten .... ich muss mich schon wieder ärgern. jetzt sollte ich auch mal erklären, warum ich eigentlich nie in das schloss velden gehe, welches hier in der gegend wohl eindeutig die meisten punkte hat. es ist die mir ausgesprochen peinliche verquikung von politik und politik, die mich von diesem sicherlich guten lokal fern hält. ich will auch keinen dieser in die sache verwickelten begegnen und daher spar ich mir meine paar kröten udn geb die liber auf riesen aus, oder geh einer der viel authentischeren gaststätten die es hier ohnehin, noch dazu in wirklich guter qualität, gibt. natürlich war ich auch schon mal drinnen und musste mich eben aufgrund deines berichtes an den ziemlich konsternierten sommelier erinnern, nachdem ich ihm mitteilte, dass ich keinen alkohol zu trinken gedenke und wie immer provokant nach den nicht alkoholischen getränken fragte, wenn mir einer dann mit einer derartigen reaktion kommt. ab dann war der korken durch und wir wurden recht nachlässig bedient. sonst hatte ich das lokal nur zu grösseren feierlichkeiten besucht und fand den aufwand recht in ordnung. liebe gruesse: bbw |
05.02.2010, 11:34 | #3 | |
Erfahrener Benutzer
Registrierungsdatum: 29.08.2005
Beiträge: 793
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AW: Österreich - Lochau - Mangold
Zitat:
Mit Wein verdient die Gastronomie wesentlich schneller Geld wie mit Essen. Trotzdem muss ein Restaurant damit leben, dass Gäste keinen Alkohol trinken wollen oder dürfen. Die Mischkalkulation wird dann eben zum Bumerang, das müssen sie sich vorher überlegen. Weinkalkulation wäre ohnehin einmal ein eigenes Thema, RAK 4 - 5, leider gibt es das immer noch, finde ich unverschämt. Auch wenn bei Winkler ein Glas Wein so viel kostet wie im Einkauf die Flasche bin ich wenig begeistert, auch wenn es in der Gesamtrechnung keine Rolle spielt. Zurück zum Mangold, hier ist die österreichlastige Weinkarte sehr freundlich kalkuliert, umso erstaunlicher, dass man drei Gläser wegen starkem Muffton zurückschicken muss. Beim letzten wurden wir informiert, dass der Sommelier das Glas in Ordnung gefunden hat, keine Reklame für ihn, am Tisch ist er trotzdem nicht eingetrudelt, vielleicht musste er Flaschen abstauben (der Sommelier ist übrigens nicht der Chef des Hauses sondern der Chef des Services, da habe ich mich missverständlich ausgedrückt). Kulinarische Grüße Taillevent |
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05.02.2010, 18:00 | #4 |
Erfahrener Benutzer
Registrierungsdatum: 22.06.2005
Ort: Kärnten
Beiträge: 1.199
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AW: Österreich - Lochau - Mangold
zum interessanten thema wie du befindest:
für mich eher leidig, weil das öfter passiert. ich geh manchmal auch allein essen, wenn icha uf reisen bin und die geschäftspartner lieber heim gehen, was ich gut verstehen kann und ich mir einen guten abend mache, trotzdem. nun ich komm dann in ein haubenrestaurant, oder so und möchte was bestellen. sofort die weinkarte, ist auch ok, die ich sofort von mir weise und damit alles klar stelle. die reaktionen sind gerade in den einhaubern, knapp darunter und ein wenig höher oft recht drastisch. eine person und ein tisch und dann noch kein weinfreund, das geht bei vielen einfach kaum. ab da werd ich dann zumeist recht rasch bedient. oft wähne ich dann den chef des hauses von hinten heraus, auf mich strafend blickend.... aber ich bins ja gewöhnt. dass ich zumeist unmegen von coca-cola oder frischgepressten saft, oder gutem wasser wegsaufe fällt dann nicht mehr auf. ich hab den stempel, auch wenn ich das grosse menü bestelle. wenn mir aber einer so kommt, dann werd ich manchmal ebena uch sauer und dann bestell ich mir das grosse menü, nur dann wird es echt schwer für den koch, dann mäkle ich von haus aus rum und man findet fast immer was. bei den toprestaurants passiert mir das nie! geh ich privat mit meiner liebsten, dann glaubt eh schon keiner mehr, dass mit uns was zu verdienen ist. sie trinkt ein glas gten wein, isst ganz wenig, niemals ein menü und da merkt man es dann doppelt. ich geb dir aber recht, das ist echt nichtn mein problem und daher verlagere ich es manchmal eben doch weider zurück. am ärgesten bin ich dann natürlich bei der schokolade.... da mach ich die ganz bösen meist ein wenig fertig... vielleicht lernen sie es so einmal. da ich aber selten ein zweites mal mir das selbe lokal antue, in dem ich so behandelt werde, weiss ich es nicht. meinen sadismus halt ich aber eh meist in massen und unter kontrolle. einer der gründe warum ich gern in bauernwirtshäuser geh, hier in kärnten sind die oft wirklich gut und so schön unkompliziert. einmal reservierte ich in einem sehr gut bewerteten lokal in kärnten und fragte gleich, ob es viel ausmacht, wenn meine begleiterin nur einen salat möchte und wir nichts trinken. man legte auf! deshalb ist dieses thema für mich sehr leidig. das mit dem sommelier im mangold ist aber echt ein witz! liebe gruesse: bbw |
05.02.2010, 19:14 | #5 |
Erfahrener Benutzer
Registrierungsdatum: 29.08.2005
Beiträge: 793
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AW: Österreich - Lochau - Mangold
Hallo bbw,
natürlich bist du ein schwieriger Gast bzw seid Ihr schwierige Gäste, das weißt du sicher selbst. Das eigentliche Problem ist aber die seltsame Kalkulation, die in der Gastronomie üblich ist. Als Gast muss ich doch nicht Dinge bestellen, die ich nicht will, nur damit der Wirt auf seine Kosten kommt. Beim Essen sollte man einen ordentlichen Beitrag für das Gedeck verlangen, dann wird der Salat zwar ziemlich teuer, aber jeder wird verstehen, dass man nicht nur für das Grünzeug bezahlt. Dass der Wein das Essen subventioniert, stört mich als Weintrinker schon lang. Aber wie schon gesagt, der Ball liegt bei den Wirten und nicht beim Gast. Ich hoffe, du lässt dir die Freude an gutem Essen trotzdem nicht verderben Kulinarische Grüße Taillevent |
06.02.2010, 16:15 | #6 |
Erfahrener Benutzer
Registrierungsdatum: 02.11.2007
Beiträge: 939
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AW: Österreich - Lochau - Mangold
Komisch ihr beiden, habe mir noch nie Gedanken darüber gemacht.
Ich verdiene sehr gut an Heisgetränke sodas ich im Winter die Biere nicht vermisse. Ist sowieso zu Teuer das Bier hier im hohe Norden. Bin nicht Brauereigebunden und bezahle für den Hektar Liter über 218,00 € natürlich zuzügl. Die Weine werden nach dem Einkauf berechnet, mit einm kleiem aufschlag, da jeder Flaschenwein auch als Glas und verkostet werden kann. Und dank Taillevent habe ich ja auch einige etwas bessere Tropfen. Allerding keine im Hochpreisigen bereich, nur bei den Dessertweinen bin ich im Einkauf schon über 12,00 €. Wenn ich keine jährliche Rückvergütung bekommen würde, wäre ich wohl Stammgast bei den Diskauntern. Gruß knorhan
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