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Alt 18.04.2005, 06:14   #1
KingKreole
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Registrierungsdatum: 12.04.2005
Beiträge: 426
Spargel und Erdbeere die Hochzeit inkl. Rezept

Aus der Kategorie „Märchen“ (Kurzgeschichten):
Bärbel Ruck
Ein kulinarisches Frühlingsmärchen
Es war an einem schönen Frühlingstage, so etwa Anfang Mai. Da schaute der Spargel Asparagus aus seinem Beet, aber nur ganz vorsichtig, denn er wusste ja, wenn er sich weiter empor schiebt, dann wird er sein edles bleiches Angesicht verlieren. Also war er vorsichtig und blinzelte in die Sonnenstrahlen und fühlte sich vom hellen Blau des Himmels geblendet. Er senkte seinen Blick um der Helligkeit, die er noch nicht kannte zu entgehen. Da sein Bauer ihn freundlicherweise in das äußerste Beet des Feldes gepflanzt hatte und der Zufall es wollte, dass sich ein Erdbeerbeet in der engsten Nachbarschaft befand, erspähte er die wunderschöne Erdbeere Silva.
Es durchzuckte ihn bis in seine über ein Meter tief liegenden Wurzeln.

Am liebsten hätte er sich jetzt doch noch etwas weiter hochgeschoben um von dieser lieblich duftenden Schönheit gesehen zu werden, aber er wagte es nicht. Er war seinem Bauern dankbar für seinen Standort und wollte ihn nicht enttäuschen. Obwohl er bis über alle Schuppen verliebt war. So träumte er von der lieblichen Schönheit die er erblicken durfte und sah sich mit ihr vereint. Vor dem Feldaltar schwor er ihr seine Liebe bis in den Tod. Sie stand dort ganz in Purpurrot in ihrer üppigen herzförmigen Figur, nach dem lieblichsten Erdbeerparfum der Welt duftend. Er sah sich als strammen Spargelburschen von geradem wuchs, ganz ohne Makel so wie man es von ihm dem Asparagus erwartete. Der Kontrast von ihrem purpurrot, und seinem leuchtenden weiß empfand er als Gottesfügung. Ihm wurde ganz warm um sein zartes Spargelherz. Er träumte noch von Silvas zärtlichen Erdbeerküssen als er dumpfe Schritte vernahm, die ihn aus seinen ach so süßen Träumen rissen. Das kann nur der Bauer sein durchblitzte es seinen mit fein anliegenden Schuppen bedecktem, wohlgewachsenem Kopf. Und da sein edler Schopf schon soweit aus dem Beet ragte dass der Bauer ihn unweigerlich sehen musste fühlte der Asparagus der kein dummer Junge mehr war, dass seine letzte Minute geschlagen hatte.

Sein Atem stockte als er die kalte Klinge des Spargelstechers fühlte. Er dachte noch; ich liebe dich du meine süße Silva. Und da zog ihn der Bauer auch schon bewundernd über seine imposante Erscheinung aus der Erde. „Was für ein Prachtexemplar“ rief er der Bäuerin zu, die sich gerade am Erdbeerbeet zu schaffen machte. Sie hielt Silva in der Hand und zeigte sie dem Bauern. „He Bauer schau, was für eine wunderschöne Erdbeere“ sagte sie zu ihm mit einem lächeln in den Augen. Dann roch sie an Silva und bemerkte ihren so lieblichen Duft.

So waren Asparagus und Silva fast sekundengleich in der Hand der Bauernfamilie.

Der Bauer lief weiter die Spargelhügel mit Asparagus in der linken Hand haltend ab. Aber es gab nichts weiter zu stechen. Auch die Bäuerin fand keine weitere Beere die sie hätte pflücken können. Also waren der verliebte Spargel und die liebliche Erdbeere schon sehr früh reif.

Angekommen in der Küche des Bauernhofes legten die Bauersleute ihre unwesendliche Ernte gedankenlos auf den Tisch. Ärgerten sich noch darüber, dass es ja noch nichts weiter zu ernten gab. Gingen in den Stall um die Kühe zu melken, den Schweinen und allen anderen Tieren ihr zustehendes Futter zu geben. So waren sie weit weg von Silva und Asparagus.

Da ja beide noch voll im Saft standen sahen sie sich jetzt endlich in die Spargel -und Erdbeeraugen. Sofort war auch Silva angetan von Asparagus den sie zuvor nicht sehen konnte und war ebenso verliebt. Sie flüsterte ihm zu; "ich bin froh, dass wir beide ganz alleine auf dem Feld so frühreif waren und hier gepflückt und gestochen uns gefunden haben."

Sie wussten, dass sie eigentlich sehr verschieden waren. Aber sie wollten sich niemals wieder trennen. Planten ihre Hochzeit in der Hoffnung irgendwie vereinigt zu werden.

Jetzt waren alle Tiere auf dem Hof versorgt und die Bauersleute trafen sich in der Küche.

Der Bauer sagte zu seiner Frau;“ was machst du mir zum Abendmahl?“

Die Bäuerin schaut auf ihren zu beleibten Mann, dabei streifte ihr Blick Asparagus und Silva auf dem Tisch.

Da kam ihr die Idee den Spargel zu kochen. Sie schälte seine Haut ab, kochte ihn in Wasser mit etwas Salz, einer priese Zucker einer Limonenscheibe und einem Teelöffel Butter, bis er weich aber noch bissig war, legte ihn auf einen Teller und stellte ihn dem Bauern hin. Der sah den nackten gekochten aber noch imposanten Asparagus und schalt; „soll das mein Abendmahl sein? Bist du von Sinnen“ da hättest du mir ja gleich die Erdbeere servieren können.

Die Bäuerin reagierte sofort, nahm Silva und viertelte sie. Schnitt den kaltgewordenen Spargel in Stücke, legte beide auf einen Teller, besudelte sie mit einigen Tropfen edlem Balsamicoessig, kaltgepresstem Olivenöl, feingehackten Dillspitzen und legte noch einige grünen Pfefferkörner dazu. So war die Hochzeit von Asparagus und Silva doch noch geschehen. Gäste waren: die Familie grüner Pfeffer, der Herr Balsamico, die Familie Olivenöl, der Herr Dill mit seiner feinen Aromatisierung. Die Familie Geschmacksverstärker hatte keine Chance dabei zu sein.
Und als der Bauer das liebliche Gericht sah und roch, konnte er nicht an sich halten. Er verspeiste es bis aufs letzte Pfefferkörnchen. Alle waren glücklich und zufrieden und solange es noch Spargel und Erdbeeren gibt, gibt es auch den köstlichen Spargelsalat mit Erdbeeren.




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Die Rechte und die Verantwortlichkeit für diese Geschichte liegen beim Autor (Bärbel Ruck).
Die Geschichte wurde auf Wunsch von Bärbel Ruck auf e-Stories.de aufgenommen - Vielen Dank!

Geändert von KingKreole (22.04.2005 um 02:23 Uhr).
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