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Alt 17.05.2014, 09:06   #1
knorhan
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Registrierungsdatum: 02.11.2007
Beiträge: 939
Lächeln Geschichte der Krabbe...

Geschichte der Krabbe, Sandgarnele oder biologisch: crangon crangon.

Krabbenkutter im Wattenmeer, wir denken es war immer so. Doch der richtige Fang der Sandgarnelen begann erst Mitte des 19. Jahrhunderts an der Westküste Schleswigs. Zuvor fischten nur arme Leute für den eigenen Bedarf. Dann wurde die Sandgarnele lange Zeit für Viehfutter und zum Düngen verarbeitet. Zur rotbraunen Delikatesse wurde sie erst später entdeckt und damit erwerbsmäßig verarbeitet. Wie heute wurde dann die glitschige Krabbe im Salzwasser aus der Nordsee essbar gemacht. Zu dieser Zeit war die Schleppnetzfischerei unbekannt. Die ersten Fänge wurden von Leuten von der Elbe und Ostpreußen getätigt.

1795 schreibt Friedrich Karl Volkmar in einer Chronik über Eiderstedt darüber:„ Sie werden sogleich, nachdem sie gefangen sind, von den Fischern beim Feuer, das sie aus dem von der See ausgeworfenen Stroh, Rohr und Sträuchern anmachen, gekocht, und so durchs ganze Land zum Verkauf herumgetragen.“

In England gehörten die Garnelen schon seit 1799 neben Austern zu den „Naschereyen der Londner“ wie eine zeitgenössische Quelle belegt: Fast 100 Jahre später wurden in Hamburg, Kiel und anderen Städten die gekochten Krabben angeboten.

Schiebehamen genannt, kennt sicherlich der eine oder andere von euch, war ein Schiebenetz und wurde bei Ebbe in den flachen Gewässern und Prielen genutzt. In Pellworm Puk , Dithmarschen Jall oder Gliep in Nordfriesland bezeichnet. Der letzte Krabbenfischer auf Sylt war Paul Walter. Er gehört auch zu den wenigen Fischern, die ihren Fang selbst verkaufen.

Die ersten Krabbenkutter begannen mit offenen Ruder- oder Segelbooten von fünf bis acht Meter Länge. Der Vorläufer der deutschen Kutter war die englische „Fishing-Smack“. Sie basiert auf den kleinen, einmastigen Segelschiffen, die Mitte des 18. Jahrhunderts zuerst für die englische Marine entwickelt wurden. Und von den Seeteufeln, …auch für genutzt wurden.

Am Anfang wurden die Krabben lebend an Land genommen (heute noch an der Ostsee) und erst im Haus gekocht. Leider wurden aber viele Krabben schlecht, weil sie sehr empfindlich sind, so dass man anfing die Krabben an Bord in der Küche auf dem kleinen Herd zu kochen. Aber es dauerte oft zu lange, sodass auch hier viele Krabben schlecht wurden und so wurden erst Backsteinherde, später dann Waschkessel als Koch-Kessel umfunktioniert. Und so wurde es weiter entwickelt zu dem wie wir es heute kennen.

Die Fischerei Genossenschaft in Büsum war der Meinung, dass es sich nicht lohnt sich an dem Krabbenfang zu beteiligen und so haben sie nur mit Fischen ihre Geschäfte getätigt, was dann später dazu führte, dass man das Geschäft aufgeben musste. Eine traurige und sehr dumme Geschichte, die vielen Fischern das Leben erschwerte und für die holländische Fischerei die Krabben Geschäfte nach oben trieb, und unseren Krabben-Fischern bis heute das Leben erschwert.

1938 gab es 136 Kutter
Die Kutterflotte war nach der Wende vom 19. auf das 20. Jahrhundert rasch angewachsen. Der Fischerei-Almanach listete 1938 allein für Nordfriesland 136 Einheiten auf. Die Flotte umfasste noch alle Typen vom einfachen Ruder- und Segelboot über Motorboote bis zu Motorkuttern mit 36 PS. Ihre Blütezeit erlebten die Kutterflotten nach dem Zweiten Weltkrieg. So gab es 1951 allein zwischen List und Tönning 210 Fischereifahrzeuge. 1957 waren noch 184 Kutter registriert. Die Gesamtzahl an der Westküste hat sich danach auf rund 100 (45 in Büsum und 54 in Husum/Pellworm/Friedrichskoog) reduziert.
Das Sterben der Kutterbetriebe geht absehbar weiter. Parallel ändert sich die Struktur. Die alten bis zu 17 Meter langen Eichenkutter werden zunehmend durch leistungsfähigere Stahlschiffe ersetzt. Diese Kutter sind über 19 Meter lang, hochseetüchtig, um die 300 PS motorisiert, können pro Reise bis zu drei Tonnen verarbeiten und sind umrüstbar für den Fang von Plattfisch oder Kabeljau.
Doch haben die Krabbenfischer große Existenzsorgen. Im Gegensatz zur übrigen Fischerei sind ihre Bestände dabei nicht überfischt.
Die kleine Zehnfußkrabbe macht so ein Drittel der bundesdeutschen Fischfänge aus. Das ermöglichte es den Fischern an der Westküste über Jahre, den Preisverfall durch erhöhte Anlandungen auszugleichen.
Diese Schraube ist nach Ansicht der Landesregierung überdreht. Während die Fänge laut Agrarbericht 2004 relativ stabil bei rund 6.000 Tonnen liegen (mehr als die Hälfte der gesamten deutschen Fänge), fielen die Erlöse der Fischer an der Westküste von 2002 auf 2003 um fast ein Drittel auf knapp 15 Millionen EURO.

Die Krabbenfischer beklagen seit Jahren den dramatischen Preisverfall bei steigenden Betriebskosten. Leider hat die Absprache mit den dänischen und niederländischen Kollegen, freiwillig die Fangmengen zu reduzieren, das Problem nicht beseitigt.
Die Hauptursache für die Not der Krabbenfischerei wird in der Konzentration des Handels in wenigen Händen gesehen. Allein die holländischen Großhändler beherrschen 85 Prozent des europäischen Krabbenmarktes und können deshalb die Preise weitgehend diktieren.

Ein Vorschlag, die Krabben in Büsum frisch zu… findet keine Resonanz. Hier müssten sich mehrere Restaurants und Krabbenverkäufer zusammen an das frische Produkt, die Krabbe arbeiten um somit unseren Gästen eine einzigartige Krabbe anzubieten. Was uns sicherlich viele Gäste nach Büsum bringen würde.
Kulinarischen Gruß Günther Ahr
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